Liebe Frau Do, Deutschland hat gerade ein sorgloses Jahrzehnt hinter sich, was Steuereinnahmen angeht. Doch was hat die Regierung mit dem Geld gemacht? Sie hat es immer wieder in Wahlkampfgeschenke gesteckt und den Sozialstaat auf Kosten der jüngeren Generation aufgebläht. Die Infrastruktur ist marode, auch in die Digitalisierung hätte viel früher mehr Geld fließen müssen. Nun legen die SPD-Minister Scholz und Heil im Endspurt des Europawahlkampfs ihr Konzept für eine Grundrente vor. Erhalten soll sie, wer 35 Jahre erwerbstätig war, Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt hat - unabhängig davon, ob er sie braucht oder nicht. Das kostet Milliarden und ist ein zukunftsvergessenes Konzept. Meinen Kommentar dazu lesen Sie hier. Seinen Kaffee trinkt der bayerische Ministerpräsident Markus Söder aus einer Spider-Man-Tasse. Ansonsten hat der neue CSU-Chef längst seine Rolle jenseits von Comicfigur und Superheld gefunden - er präsentiert sich als Staatsmann. Kanzlerin Angela Merkel sieht er bis 2021 fest im Sattel. Für Europa fordert er einen eigenen Verteidigungskommissar, der unter anderem eine Cyberbrigade und eine europäische Satellitenabwehr-Strategie auf den Weg bringen soll. Und auch den Begriff „Kompromiss“ hat der frühere Scharfmacher in seinen Wortschatz aufgenommen. Meine Kollegen Kristina Dunz und Gregor Mayntz haben in der Münchner Staatskanzlei mit Söder gesprochen. In NRW geht es Schlag auf Schlag. Leider nicht mit Erfolgsmeldungen. Nahezu im Monatsabstand müssen Konzerne den Abbau Tausender Stellen verkünden. RWE, Eon, ThyssenKrupp, Karstadt, Kaufhof, Bayer und Siemens - Unternehmen, die einst als Garanten für Wertschöpfung und Wirtschaftswachstum standen. In den nächsten Jahren bauen die großen Player 25.000 Stellen ab. Was ist los in Nordrhein-Westfalen? Das fragt unsere Wirtschaftschefin Antje Höning und beschreibt eine Industrie, die der Strukturwandel wegen Globalisierung, Digitalisierung und Energiewende mit voller Wucht trifft. Seine Markenzeichen waren die rote Kappe und seine schonungslosen Sprüche. Sein Leben war voller Erfolg und voller Drama. Niki Lauda, Rennfahrer-Legende, dreifacher Weltmeister in der Formel 1, Unternehmer und Pilot, starb im Alter von 70 Jahren. Zweimal entkam er dem Tod: 1976 nach einem spektakulären Unfall auf dem Nürburgring, bei dem er fast verbrannt wäre, und noch einmal 2018, als er infolge des früheren Unfalls und einer verätzten Lunge ein Spenderorgan benötigte. Nachdem er 1979 aus dem Rennsport vorerst ausgeschieden war - „Ich habe es satt, blöd im Kreis herumzufahren“ -, gründete er mit Lauda-Air eine eigene Fluglinie, mit der er auch in den Abgrund blicken musste: 223 Menschen starben, als eine seiner Boeings in Thailand abstürzte. Den Nachruf auf Niki Lauda lesen Sie hier. Viel Freude bei der Lektüre Ihre Eva Quadbeck Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |