Eine alte Weisheit besagt, Männer und Frauen verstehen sich nicht. Das ist natürlich alles nur ein Gerücht. Männer und Frauen sprechen nur nicht immer dieselbe Sprache. Das kann dann schon mal zu Kommunikationsproblemen führen. „Gleich“ ist beispielsweise eines jener Worte, das aus einem Männermund heraus etwas anderes meint, als wenn es eine Frau sagt, die – um mal so richtig tief in die Klischeekiste zu greifen – noch entscheiden muss, welches Kleid sie „gleich“ anziehen will. Bevor wir jetzt in den Bereich von RTL 2-Soaps abrutschen, kommen wir zu echten Kommunikationsproblemen. Verstehen Sie „Reitlehre(r)isch“? All die Kommandos wie „Hacken tief“, „Schultern zurück“ etc. haben eigentlich nichts mehr mit moderner Reitlehre zu tun. Trotzdem werden sie alltäglich millionenfach verwendet. Und irgendwie auch verstanden. Was genau gemeint ist mit diesen Kommandos, haben wir auf 16 Seiten in unserer Mai-Ausgabe zusammengefasst. Dazu kommen Experten zu Wort, die die „Übersetzung“ aus Sicht der Bewegungslehre oder der Sportorthopädie dankenswerterweise übernommen haben. Wie schön und unaufwändig gutes Reiten aussehen kann, haben drei deutsche Dressurreiterinnen beim Weltcupfinale in Paris unter Beweis gestellt. Die Plätze eins, drei und fünf sprechen für sich. Und für gutes Reiten. Spannend waren aber noch andere Geschichten aus Paris. Beispielsweise die der so gut wie tauben US-Springreiterin Jamie Barge. Eine der Geschichten bei der Hallenmeisterschaft hat es nicht mehr ins Heft geschafft. Die des Mexikaners Gustavo Ramos. Dem Springreiter wurde zwei Wochen vor dem Finale in Paris nachts auf dem Hof von hinten von Unbekannten ins Knie geschossen. Er ist trotzdem nach Paris geflogen, in der Hoffnung, dass es mit dem Reiten klappen könnte. Es klappte nicht, sein Traum war geplatzt. Dafür siegte ein mexikanisches Pferd mit ur-(nord-)deutschen Wurzeln. Die Halle ist passé, schon morgen findet die Redaktion in Hagen bei Horses & Dreams statt. Den Clipmyhorse-Livestream gibt es bis zum Sonntag bei uns auf der Homepage, ganz ohne Kosten. Ich wünsche allen viel Spaß, draußen an der frischen Luft. Ob beim Galopp durch den Wald im Zartgrün sprießender Blätter oder den ersten Turnierstarts in der grünen Saison. Beste Grüße aus Hamburg, Ihr
Jan Tönjes Chefred. St.GEORG |