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+ Corona-Partys zum 1. Mai in Kreuzberg + Müller verärgert ukrainischen Botschafter durch Gedenk-Einladung zusammen mit Russland + Expertenkommission stellt „Kultur der Angst“ an Ballettschule fest +
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Tagesspiegel
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  Tagesspiegel Checkpoint vom Samstag, 02.05.2020 | Wechselhaft mit Schauern und Gewittern bei bis zu 16°C, es weht ein böiger Wind.  
  + Corona-Partys zum 1. Mai in Kreuzberg + Müller verärgert ukrainischen Botschafter durch Gedenk-Einladung zusammen mit Russland + Expertenkommission stellt „Kultur der Angst“ an Ballettschule fest +  
Lorenz Maroldt
von Lorenz Maroldt
  Guten Morgen,

falls Sie dachten, der 1. Mai sei der revolutionärste aller revolutionären Kampftage: Sie irren sich. Denn erst heute, am 2. Mai, will eine organisierte Vereinigung von Widerständlern „das Schweinesystem aus den Angeln heben“ und „die Sau rauslassen“. Angeführt wird die Freiheitsbewegung ausgerechnet von einem Berliner Senator. Der Checkpoint hat mit ihm gesprochen - was ihn antreibt, können Sie weiter unten in der Rubrik „Durchgecheckt“ lesen (Abo-Ausgabe). Aber jetzt erstmal…

zur Schlachtordnung von gestern:

Mit suppenkasparartiger Trotzigkeit demonstrierten gestern verschiedene Menschenherden ihre Immunität gegen Vernunft. Und so rollte eine Autodemo nach Grunewald, um Villenbesitzern die Luft zu verdieseln, an der Volksbühne trafen sich „Hygiene“-Handwaschrebellen der Querfront und verprügelten ein „heute-show“-Team, in Kreuzberg feierte das Volk fröhlich Corona-Partys und die Autonomen spielten Nachlaufen mit der Polizei. Wenn Sie es genauer wissen wollen: Hier steht alles Weitere.

Die Bilanz der Polizeipräsidentin: „Weitgehend friedlich“ (abzüglich von Stein-, Flaschen-und Farbbeutelwürfen sowie einiger Verletzter). Es ist also nicht alles anders mit Corona, wie ein Blick auf die Mai-Schlagzeilen der vergangenen Jahre zeigt (alle von tagesspiegel.de):

2019: „Ein überwiegend störungsfreier 1. Mai“
2018: „So wenig Krawall war nie“
2017: „Der Wonnemonat begann friedlich“
2016: „Mehr Kameras als fliegende Steine“
2015: „Myfest voll, viel Party, wenig Randale“
2014: „Polizei ‚zufrieden und glücklich‘ nach Großeinsatz
2013: „Das war einer der friedlichsten 1. Mai seit 1987“
2012: „Henkel: ‚Ich bin überwiegend zufrieden‘“
2011: „Körting ist ‚hochzufrieden‘ mit dem 1. Mai“
2010: „Innensenator mit 1. Mai zufrieden“

Neu war diesmal,dass es kein „Myfest“ gab – und dass die Innenbehörde zu einer perfiden Verwirrungstaktik griff:

Der Innensenator kündigte an: „Die Politik der ausgestreckten Hand kann es diesmal nicht geben.“ (Q: „Spiegel“)

Die Polizeipräsidentin kündigte an: „Die Strategie der ausgestreckten
Hand gilt auch in diesem Jahr.“ (Q: „Mopo“)

Tja, da wusste die Linke nicht, was die Rechte tut. Fest stand nur: Mit einer Hand kann man nicht klatschen.
 
     
 
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  Kreuzberg war aber trotz punktueller Versammlungen zeitweise so leer wie nie zuvor an einem 1. Mai – das zeigen die Bilder unserer Fotografin Kitty Kleist-Heinrich. Sie ermöglichen einen direkten Vergleich mit Eindrücken aus früheren Jahren von exakt der gleichen Stelle aus. Eine schöne Spielerei von historischer Bedeutung, eingeordnet von Ingo Salmen.  
     
 
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  Bund und Länder wägen bei allen Entscheidungen deren Wirkung in gesundheitlicher, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht sorgfältig gegeneinander ab“, heißt es im Beschluss vom Donnerstag. Das Kadewe darf ab Montag aber nur deshalb wieder auf ganzer Fläche öffnen, weil das Verwaltungsgericht das so will (gilt auch für Karstadt/Kaufhof). Ob die von der Politik erlaubte Wiedereröffnung der Berliner Friseure (ebenfalls ab Montag) nun aus gesundheitlicher, sozialer, wirtschaftlicher oder nur aus optischer Hinsicht überlebenswichtig ist, bleibt allerdings das gemeinsame Geheimnis von Angela Merkel und Michael Müller.  
     
 
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  Umfrage zur Öffnung der Friseursalons  
   
     
 
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  Michael Müller schlittert weiter haltlos auf dem internationalen Parkett umher. Anfang April beschuldigte er Donald Trump auf Verdacht als Maskendieb („Das Handeln des US-Präsidenten ist unmenschlich“) – und musste sich mangels Beweisen dafür entschuldigen. Der US-Botschafter nahm‘s schmallippig „zur Kenntnis“. Jetzt brachte Müller mit einer unsensiblen Einladung einen weiteren Botschafter gegen sich auf: Der Regierende Bürgermeister wollte den 75. Jahrestag der Kapitulation deutscher Truppen in Berlin mit Vertretern Russlands, Weißrusslands und der Ukraine am heutigen Sonnabend gemeinsam dort begehen, wo General Helmuth Weidling seine Unterschrift unter den Befehl gesetzt hatte: Im Haus am Tempelhofer Schulenburgring 2, wo sich der Kommandostab der 8. Sowjetischen Gardearmee befand (Müller wohnt übrigens gleich um die Ecke). Nette Idee – nur leider außenpolitisch naiv: Russland, Ukraine… war da nicht mal was? Der ukrainische Botschafter Andrij Melnik sagte irritiert ab:

Nicht einmal im schlimmsten Alptraum könnte ich mir vorstellen, Kränze niederzulegen an der Seite eines Vertreters des Landes, das seit über sechs Jahren zynisch einen blutigen Krieg in der Ostukraine führt.“ Ein gemeinsames Gedenken? „Undenkbar“. Dem Tagesspiegel sagte Melnik, es sei „schade, dass der Regierende Bürgermeister diese haarsträubenden Tatsachen anscheinend übersieht“, und: „Wir Ukrainer würden uns mehr Fingerspitzengefühl und Empathie wünschen.“
 
     
 
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  Der Tagespiegel widmet dem Jahrestag der Befreiung in der heutigen Ausgabe 15 Seiten voller Geschichte und Geschichten, darin u.a: originale Tagebücher aus den letzten Kriegstagen; die lange Suche nach einem verschollenen Soldaten; die Aufklärung der Ermordung des dreijährigen Mädchens Gerda durch die Täter- und die Opferfamilie; die seltsamen Erfahrungen, die Enno Lenze mit seiner Bunker-Ausstellung „Hitler – wie konnte es geschehen?“ macht. Koordiniert hat die Ausgabe unser Checkpoint-Kollege Robert Ide (zum E-Paper geht’s hier).

Vorab daraus online:

Joschka Fischer über den „instinktiven Pazifismus“ der Deutschen.

Eine Rekonstruktion der „Schlacht um Berlin“.
 
     
 
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  Alles neu macht der Mai – das Halten auf Fahrrad-Schutzstreifen ist ab sofort verboten (bisher waren drei Minuten erlaubt). Dazu der Ordnungsstadtrat von Pankow: „Diese Regelung wird in der Praxis kaum durchzusetzen sein.“  
     
 
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  Was wegen Corona steigt (Berlin, April zum Vorjahresmonat):

1) Die Zahl der Arbeitslosen (auf 183.000, plus 22,7%)

2) Die Zahl der Autorennen (auf 98 Strafverfahren, plus 60%)

3) Die Schulden Berlins (auf min. 62 Mrd Euro, plus ca. 11%).
 
     
 
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+ By by Bayern: Worüber wir uns heute in einer anderen Welt ohne Corona gefreut hätten.
+ Exklusiv: Der Expertenbericht zum Skandal an der Ballettschule – und eine nachträglich geänderte Ausschreibung der Schulleiterstelle.
+ Spende aus der Schweiz: Welche Modeunternehmerin die Immobilieninitiative „#FaireMietenBauen“ unterstützt.
+ Null, zero, sıfır: Wann es wieder Bürgeramtstermine gibt – und welche abgelaufenen Pässe wegen Corona gültig bleiben.
+ Auch im Schlafwagen geht’s zur Macht: Ein Parlamentsbeschluss sorgt beim Senat für nachhaltige Bodenhaftung.
+ Ein Wochenende mit Manfred Maurenbrecher: Was sich der Liedermacher zum Geburtstag schenkt.
+Checkpott zu gewinnen: Durchs Berlinrätsel flattern heute Sperlinge, Nachtigallen und Eulen.

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Wieso ausgerechnet Dirk Behrendt die Schweinehaltung revolutionieren will – das Durchgescheckt-Interview. Mehr lesen
 
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