Knallt es bei Ihnen/Euch auch schon jetzt plötzlich und unerwartet? Ich war schon als Kind niemand, der beim Wort „Chinaböller” glänzende Augen bekam. Und als Erwachsener erinnere ich mich an eine Morgensendung, die ich als Redakteur beim Radio zu verantworten hatte, in der es um Feuerwerk gehen sollte. Wir hatten allerlei Böller und Knatterei aus dem „Geräuscharchiv” besorgt. Doch in der Nacht kam es zu Einsätzen US-amerikanischer Bomber im Irak, Zivilisten starben. Damals wie heute empfinde ich Böller deswegen nicht nur unpassend, sondern bekomme wirklich schlechte Laune. Erst recht, wenn ich sehe, wie Don Hitmeyers Artgenossen alarmiert in ihren Boxen stehen, weil irgendein Depp meint, am 28. Dezember um 15.37 Uhr mal so richtig die Zündschnur raushängen lassen zu müssen. Entschuldigung – das musste jetzt mal sein. 2022 war ein Jahr, das anders war. Die Auswirkungen von Krieg und Krisen, über die Gabriele Pochhammer schon vergangene Woche nachgedacht hat in ihrer Kolumne, werden uns sicherlich auch im Jahr 2023 begleiten. Es steht zu befürchten, dass wir uns mit unseren Pferden werden einschränken müssen. Wer weiß schon, was in Sachen Energie, Lieferketten und Ernten noch so kommen wird. Aber natürlich werden wir auch das schultern. Irgendwie. Warum? Weil es nicht anders geht. Und weil es einfach nichts schöneres gibt, als wenn man den Kopf voller Gedanken über den aktuellen Zustand der Welt in den Stall kommt, eine Box betritt, große braune Augen einen anschauen und eine neugierige Oberlippe verstohlen zu überprüfen versucht, ob in der Jackentasche des Gegenübers nicht schon jetzt ein Leckerli auf seine schnellstmögliche Verwertung wartet. Viele dieser besonderen Momente wünsche ich Ihnen und Euch sowie Glück, Gesundheit und Zufriedenheit zuhause und im Stall. Im Namen des gesamten St.GEORG-Teams sage ich danke für ein Jahr, in dem wir uns gerne in der Pferdewelt umgetan haben, uns Kritik und Lob erreicht haben und wir alle sagen: Alles Gute für 2023! Beste Grüße aus Hamburg! |