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Moritz Döbler
Chefredakteur
07. Juni 2023
Liebe Frau Do,
die schwarz-grüne Koalition in NRW hat einen Zankapfel entsorgt. Nach intensiven Verhandlungen kippen CDU und Grüne die pauschale Vorgabe, dass Windräder mindestens 1000 Meter Abstand zu Wohnhäusern haben müssen. Erklärtes Ziel der Regierung ist es, das Land zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas zu machen, und dafür muss es eben etwas schneller gehen. Maximilian Plück hat die Einzelheiten recherchiert. Zwangsläufig wird das Konflikte nach sich ziehen, denn im Grundsatz wollen zwar alle erneuerbare Energien, aber eben nicht unbedingt nah am eigenen Garten. Die Nimby-Haltung („not in my backyard“) wird damit vom Gesetzgeber etwas weniger respektiert. Wie Sie das finden, hängt vermutlich davon ab, ob Sie direkt betroffen sind.
Windräder im Sonnenaufgang. (Symbolbild), FOTO: dpa/Julian Stratenschulte
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Heute wichtig
Ukraine-Krieg: Russen und Ukrainer machen sich weiterhin gegenseitig für die Zerstörung des Kachowka-Staudamms verantwortlich. Die Vereinten Nationen warnen vor „ernsten humanitären Folgen für Hunderttausende Menschen auf beiden Seiten der Frontlinie“. Laut des russischen UN-Botschafters Wassili Nebensja will Russland UN-Hilfskräfte nur dann auf das von Moskau kontrollierte Gebiet lassen, wenn sie über Russland dorthin reisen. Über die jüngsten Entwicklungen der Nacht berichten wir im Newsblog.
Vor wichtigem Ministertreffen
Berlin will EU-Asyllösung aufweichen
Düsseldorfer Rüstungskonzern
Panzerbauer im Dreischichtbetrieb
Meinung am Morgen
Heizungen: Als Gast des Ständehaus-Treffs hat Robert Habeck deutlich gemacht, dass das Verfeuern von Holzschnitzeln und Pellets Teil der sogenannten Wärmewende sein soll. Es wäre dann nicht nur in Altbauten erlaubt, sondern auch in Neubauten, wenn diese mit Wärmepumpen ausgestattet sind. Das ist ein Zugeständnis an die FDP und gehört angeblich zur Technologieoffenheit, die in der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes vorgesehen ist. Der Vizekanzler, gerade ziemlich unter Druck, behauptet, so groß werde die Nutzung schon nicht ausfallen. Antje Höning fordert ihn in ihrem Kommentar auf, diese Haltung zu überdenken. „Wer Wälder verheizt, verschärft den Klimawandel. Das wäre das Gegenteil von dem, was der Minister eigentlich erreichen will.“
Vorwürfe gegen Till Lindemann
Alle Augen auf die Rammsteinkonzerte in München – das reicht nicht
Berliner Republik
Tut sie’s oder tut sie’s nicht?
So gesehen
Das Wort von der Transformation ist in aller Munde und das für alles Mögliche. Die Politik bemüht es, wenn es um Wasserstoff in der Stahlproduktion geht oder den Ausbau von Windrädern, siehe oben. Aber der wolkige Begriff fällt auch bei uns in der Redaktion immer wieder, wenn es um unseren Platz in der digitalen Welt geht, zu der ja auch die „Stimme des Westens“ gehört. Ein Kollege meinte, er könne es nicht mehr hören und schlug vor, stattdessen von Reformation zu sprechen. Es war nur halb ernstgemeint, und ich wüsste auch nicht, an welche Wand wir die Thesen über die Digitalisierung nageln sollten. Transformieren wir also diesen Morgen in einen wunderbaren Tag!
Herzlich
Ihr
Moritz Döbler
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