Während letztes Jahr besonders Projekte aus dem Bereich der dezentralen Finanzen (DeFi) für viel Aufsehen aufgrund immenser Wertsteigerungen gesorgt haben, sind es in diesem Jahr besonders NFTs (Non-Fungible Tokens). Eines haben allerdings beide Bereiche gemein: Sie existieren auf Blockchain-Plattformen, die stets von dem jeweiligen Hype auf ihrer Plattform profitieren. Denn Nutzer benötigen die Währung der Basis-Blockchain (Ethereum etc.), um im Ökosystem dezentrale Finanzgeschäfte tätigen oder NFTs prägen und handeln zu können. In diesem Sonder-Report stellen wir Dir 3 Alternativen aus dem Bereich der Layer-1-Blockchains vor, die man in den kommenden Monaten im Blick behalten sollte: 1. Cardano (ADA) Cardano ist ein Projekt, dass wir bereits seit Anfang 2018 beim „Blockchain-Investor“ im Portfolio haben und sich seitdem hervorragend entwickelt hat. Allein im letzten Jahr ist der native Token ADA um sagenhafte 2.500% gestiegen. Zurückzuführen ist das einerseits darauf, dass mittlerweile bereits etwa 72% aller ADA in über 2.500 aktiven Pools mit einem Wert von rund 31,4 Milliarden US-Dollar angelegt (gestaked) sind und somit das Angebot an ADA am freien Markt relativ niedrig ist. Andererseits steht das dritte große Netzwerk-Upgrade Goguen bevor, das endlich die Smart-Contract-Funktionalität auf die Cardano Blockchain bringt und anschließend sowohl ein DeFi-Ökosystem geschaffen wird, zudem können auch NFTs geprägt werden. Worum handelt es sich bei Cardano (ADA)? Das Blockchain-Projekt Cardano wurde vom Gründer und CEO Charles Hoskinson bereits im Jahre 2015 gestartet. Das Mainnet ist seit 2017 live. Hoskinson ist ebenfalls Mitbegründer der Smart-Contract Plattform Ethereum (ETH). Durch die Mitarbeit an Ethereum erkannte Hoskinson schnell die Limitierungen des Ressourcen-intensiven Proof-of-Work (PoW) Algorithmus, weshalb er Cardano nicht wie damals üblich auf PoW, sondern auf dem Proof-of-Stake (PoS) Algorithmus entwickelte. Von vielen Krypto-Experten wird Cardano aufgrund des klimafreundlicheren Algorithmus und der höheren Effizienz auch als „Ethereum-Killer“ betitelt. Cardano ist im Grunde auch eine Blockchain-Plattform für die Ausführung von Smart Contracts. Das Einzige Manko bei Cardano: Smart Contracts können auch 4 Jahre nach dem offiziellen Mainnet-Start noch nicht ausgeführt werden, wofür sich Hoskinson bis heute noch viel Kritik gefallen lassen muss. Die Entwicklung von Cardano dauerte deshalb so lange, da das Team auf einen akademischen und langwierigen, dafür aber sicheren und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhenden Entwicklungsprozess setzt. Die Roadmap von Cardano besteht aus insgesamt 5 grundlegenden Entwicklungsphasen. In der ersten Ära Byron wurde das technische Fundament von Cardano gelegt und ist lange abgeschlossen. Anschließend begann mit Shelley der Prozess um die Dezentralisierung des gesamten Systems. In der dritten und aktuellen Ära Goguen dreht sich nun alles um die Smart Contracts, um endlich mit der Entwicklung von dezentralen Anwendungen (DApps) beginnen zu können. Im Übrigen soll die Entwicklung funktionaler Smart Contracts auch für Leute ohne große Programmierkenntnis möglich sein. Dafür wurde extra die Entwicklungsplattform Plutus entwickelt, die bereits zum Testen verfügbar ist. Über Plutus können zudem On- und Off-Chain-Komponenten in einer einzigen Codebasis verwendet werden, was die Benutzerfreundlichkeit im Vergleich zu bestehenden Smart-Contract-Implementierungen deutlich verbessert. Der Start von Smart Contracts bzw. das Hardfork Combinator Event für Goguen ist für den 12. September angekündigt. Aktuell verläuft alles nach Plan, sodass der Termin höchstwahrscheinlich eingehalten werden kann. Anschließend folgt die vierte Ära Basho, in der weiter an der Skalierung der Blockchain gefeilt wird. Aktuell kann die Blockchain theoretisch bis zu 10.000 Tx/s verarbeiten, was bereits eine Menge ist. Da allerdings die Konkurrenz im Bereich der Smart-Contract-Plattformen nicht schläft und die Nachfrage nach immer schnelleren und günstigeren Transaktionen immens ist, soll Cardano mittels der Skalierungslösung „Hydra“ in die Millionen Transaktionen pro Sekunde (Tx/s) skalieren können. Mehrere tausend Staking Pools, die parallel Transaktionen abwickeln, sollen dies ermöglichen. Schlussendlich folgt die Voltaire Ära, in der Cardano plant, ein demokratisches On-Chain-Governance-System namens Project Catalyst einzusetzen, um die Entwicklung und Ausführung von Projekten zu verwalten. Außerdem wird das Team sein Treasury-Management-System überarbeiten, um zukünftige Kosten im Zusammenhang mit dem Project Catalyst zu finanzieren. Mein Fazit: Cardano ist ein Top-Projekt, dass das Potenzial hat, Ethereum als Standard im Bereich der DApp-Plattformen abzulösen. Die letzten Monate haben gezeigt, dass die Entwicklerschmiede IOHK hinter Cardano in der Lage ist, Meilensteine zu erreichen und der Entwicklungsprozess auf wissenschaftlicher Grundlage zielführend ist. Cardano (ADA) hat noch immer viel Wertsteigerungspotenzial und sollte daher in keinem zukunftsorientierten Krypto-Portfolio fehlen. 2. Solana (SOL) Solana (SOL) ist eine vielversprechende High-Performance-Blockchain, welche von dem Blockchain-Unternehmen Alameda Research und dem Chef der Krypto-Börse FTX Sam Bankman-Fried (SBF) unterstützt wird. Die Blockchain wird immer populärer, vor allem durch die Bemühungen, sich Marktanteile im DeFi-Bereich zu sichern. Mittlerweile sind über 2,5 Mrd. US-Dollar in dem Ökosystem geparkt. Dies macht sich auch im Preis der Krypto-Währung SOL bemerkbar. Solana (SOL) bricht ein Allzeithoch nach dem nächsten und hat seit Jahresbeginn um stolze 4.000% zugelegt. Damit schlägt Solana (SOL) den Bitcoin (BTC) bezüglich der Wertsteigerung um Längen. Worum handelt es sich bei Solana (SOL)? Solana (SOL) wurde im Jahre 2018 von Technik-Spezialisten rund um Anatoly Yakovenko gegründet. Die Team-Mitglieder stammen allesamt von großen Tech-Unternehmen wie Qualcomm, Apple, Intel, Microsoft und Google. Solana-Chef Yakovenko kommt von der University Illinois und bringt Erfahrung als Software-Experte bei Qualcomm und Dropbox mit. Mit Solana (SOL) hat das Team eine hochskalierbare Blockchain entwickelt, die nicht nur sehr schnell, sondern auch sicher und dezentral ist. Dies wird durch einige grundlegende Innovationen erreicht. Auf Solana wird alle 400 Millisekunden ein neuer Block generiert, wodurch das Risiko eines Angriffs entsprechend gering ist, da Hackern oft nur Sekundenbruchteile bleiben, um die Blockchain zu attackieren. Solana verzichtet zudem auf Sharding, also die Unterteilung in mehrere Mini-Blockchains, sondern setzt stattdessen auf einen skalierbaren Base-Layer. Damit sollen im ersten Schritt Durchsatzraten von 50.000 bis 65.000 Transaktionen pro Sekunde (TX/s) erreicht werden, theoretisch soll die Blockchain dann auf bis zu 700.000 TX/s skalierbar sein. Mit Proof-of-History (PoH) hat Solana darüber hinaus einen digitalen Zeitstempel bzw. eine Art dezentrale Uhr eingeführt, die im gesamten Netz synchronisiert wird. Dadurch wird es für Validatoren möglich, Transaktionen auf der Blockchain nach einem Zeitstempel zu organisieren. Jeder Block, der im Solana Netz erzeugt wird, ist eine weitere Sekunde auf der digitalen Uhr. Solana basiert auf einem delegated Proof-of-Stake (dPoS) Algorithmus, wodurch Token-Besitzer ihre Tokens an einen Validator delegieren und staken können (Rendite: 5-10% p.a.). Neben dem Staking dient der Token SOL zum Bezahlen von Gebühren auf der Solana Blockchain. Derzeit werden 100% der Gebühren verbrannt, künftig soll dieser Prozent-Anteil auf 50% sinken. Von zunächst 7-10% soll die Inflation langfristig auf 1-2% jährlich sinken. Mein Fazit: Solana ist ein vielversprechendes Krypto-Projekt, das Anleger auf jeden Fall beachten sollten. Aufgrund des hohen Datendurchsatzes eignet sich Solana besonders gut für dezentrale Finanzen (DeFi). Mit Wormhole bietet Solana auch eine Brücke zu Ethereum an, wodurch Entwickler ihre Assets zwischen den beiden Blockchains bewegen können. Auch sind Ethereum-Verträge auf Solana einsetzbar. Risikofreudige Investoren sollten sich bei einer Kursschwäche in Solana (SOL) einkaufen. 3. Terra (LUNA) Nahezu alle Krypto-Währungen unterliegen starken Preisschwankungen, was ein Hindernis für die Akzeptanz von Krypto-Währungen als Tauschmittel bzw. als Transaktionswährung sein kann. Das südkoreanische Blockchain-Projekt Terra (LUNA) hat einen einzigartigen Weg gefunden, um dem Problem der Preisinstabilität entgegenzuwirken. Es nutzt eine elastische Geld-Politik, um preisstabile Krypto-Währungen (Stablecoins) zu prägen, die an eine Vielzahl von Fiat-Währungen gekoppelt sind. Terra (LUNA) hat sich seit Anfang des Jahres noch einmal besser entwickelt als Cardano und Solana mit einer Wertsteigerung von knapp 6.000%, wobei die Krypto-Währung LUNA von 0,50 US-Dollar auf aktuell etwa 35 US-Dollar gestiegen ist. Worum handelt es sich bei Terra (LUNA)? Das Projekt Terra (LUNA) wurde im Januar 2018 von Daniel Shin und Do Kwon von der Stanford University gegründet. Es handelt sich dabei um eine Proof-of-Stake basierte Blockchain-Plattform auf Tendermint, mit der eine moderne Zahlungs-Infrastruktur geschaffen werden soll, die in diversen (mobilen) Apps und Plattformen eingesetzt werden kann, um die Massenadaption von Krypto-Währungen voranzutreiben. Durch Terra könnte tatsächlich die klassische, veraltete Zahlungs-Infrastruktur von Banken und Kreditkarteninstituten zum Großteil abgelöst werden. Denn mit Terra soll eine universelle Zahlungsplattform geschaffen werden, die auf einer algorithmisch gesteuerten Stablecoin-Plattform aufsetzt. Dies bedeutet, dass auf Terra verschiedene Stablecoins wie TerraUSD (UST), TerraEUR (EUT), TerraKRW (KRT) etc. ausgegeben werden, die 1:1 an die jeweilige Fiatgeld-Währung gekoppelt sind. Um die Preisstabilität dieser Stablecoins zu wahren, wurde ein ausgeklügelter Arbitrage-Mechanismus implementiert: Wenn der Preis eines Stablecoins wie TerraKRW leicht unter 1 Koreanischen Won fällt (z.B. 0,95 : 1,00), können Nutzer 100 TerraKRW mit nur 95 Koreanischen Won auf der Börse kaufen und gegen LUNA Tokens im Wert von 100 Koreanischen Won eintauschen und damit einen Gewinn von ca. 5% erzielen. Durch diese Arbitrage-Möglichkeit steigt die Nachfrage nach TerraKRW automatisch, wodurch die Preisstabilität gewährleistet wird. Das gleiche gilt natürlich, wenn der Preis eines TerraKRW mehr als 1 Koreanischen Won beträgt. Kurzum: Im Gegensatz zu MakerDAOs DAI sind TerraSDRs nicht besichert, sondern basieren auf dem effizienten Algorithmus. Durch eine einfache Benutzeroberfläche, die den zentralisierten Zahlungssystemen ähnelt, sollen sich Verbraucher gleich wohl fühlen. Für Geschäfte lohnt sich der Einsatz von Terra gegenüber Visa & Co. gleichermaßen. Denn über Terra können Unternehmen deutlich günstiger Transaktionen abwickeln und so Geld sparen, wobei die Umsätze direkt gutgeschrieben werden. Hierfür stellt Terra Unternehmen und Konsumenten entsprechende Zahlungskanäle bereit. Die prominenteste Lösung, die derzeit auf Terra setzt, ist die Zahlungs-App CHAI mit über 2,4 Mio. Nutzern. Viele weitere dürften folgen, wodurch sich der Wert des LUNA Tokens erhöhen könnte. Denn jedes neue Produkt, das einen Terra-Stablecoin verwendet, treibt automatisch die Nachfrage nach LUNA an. Mein Fazit: Terra bietet ein komplettes Finanzökosystem für die Zukunft, das kostengünstige Echtzeit-Zahlungen ermöglicht. Die Blockchain-Infrastruktur von Terra lässt sich einfach in Apps und E-Commerce-Plattformen integrieren, was eine große Chance für das Projekt ist. Wir sehen Terra (LUNA) als künftiges Top-10-Kyptoprojekt. Mein nächster Krypto-Report erscheint am Samstag. Falls noch nicht geschehen, kannst Du Dich hier für meinen kostenfreien Report eintragen... Viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen wünscht Dir Dein Alexander Mittermeier Chefredakteur Krypto-Report www.krypto-report.de >> Die nächste Ausgabe erscheint am 28. August |