Heftige Kapitalismus-Kritik von Hedgefonds-Legende Ray Dalio...
 
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>> 3 Kurs-Raketen aus den USA
         +1.811%, +748% und +673% Gewinn im Jahr –
         Was steckt dahinter? + heftige Kapitalismus-Kritik
         von Hedgefonds-Legende Ray Dalio

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3 Kurs-Raketen aus den USA: Was steckt dahinter & wie geht es weiter?

Lieber Geldanleger,

 

im Video am Mittwoch auf meinem YouTube-"Aktien Kanal" habe ich die Entwicklungen und Hintergründe aufgezeigt, die hinter den exorbitanten Kursgewinnen der US-Biotech-Aktie Cormedix stehen.

Hier findest Du mein Video zum Thema:

Hier klicken und das Video gleich ansehen...



In dieser Ausgabe will ich Dir nun ergänzend die Geschichten hinter den beiden anderen Top-Performern kurz vorstellen: Tandem Diabetes Care (TNDM; +1.811%) und 3PEA International (TPNL; +673%). Dazu gibt es meine aktuelle Einschätzung zu den Werten.

Zunächst noch ein Lesetipp: Der legendäre US-Hedgefonds-Manager Ray Dalio, einer der erfolgreichsten seiner Zunft, sieht den aktuellen Börsenboom ja durchaus kritisch und fürchtet bald eine heftige Rezession mit entsprechend nicht minder dramatischen Korrekturen an den Aktienmärkten. In einem neuen Experten-Artikel auf LinkedIn hat er nun des Zustand des derzeitigen Kapitalismus schwer kritisiert. Der ist sehr lesenswert...

Dalio ist ein hochintelligenter Denker. Ich habe auch sein exzellentes biographisches Buch "Principles" gelesen. Wenn der Gründer von Bridgewater Associates, dem größten Hedgefonds der Welt, eine solche Generalkritik übt, dann kannst Du sicher sein, dass alles sauber recherchiert und mit Zahlen, Graphiken und Statistiken hinterlegt ist. Gleich die allererste Graphik in seinem Essay ist regelrecht verstörend.

Er zeigt darin, dass seit 1980 das durchschnittliche Haushaltseinkommen der "Bottom 60% Earners", also von den 60 Prozent der US-Haushalte, die das geringste Einkommen haben, inflationsbereinigt ÜBERHAUPT NICHT gestiegen ist. Das heißt: 60 Prozent der US-Haushalte, mehr als die Hälfte, haben - rein finanziell betrachtet - überhaupt nichts vom Aufschwung in den vergangenen fast 40 Jahren gehabt.

Dem gegenüber hat sich das Einkommen bei den Top 10% verdoppelt und bei den Top 1% der Haushalte sogar verdreifacht. Es folgen noch viele weitere Graphiken und Statistiken, die u.a. zeigen, dass auch die Armutsrate von 17,5 Prozent sich seit Dekaden nicht wesentlich verbessert hat.

Dalio befürchtet daher, dass dieses steigenden Ungleichheiten die US-Wirtschaft zukünftig schwächen werden und dann im nächsten Abschwung eine existenzielle wirtschaftliche Bedrohung für die USA entstehen könnte. Ich bin gespannt auf seinen nächsten Artikel, der in Kürze ebenfalls auf LinkedIn erscheinen wird und Verbesserungsvorschläge enthalten wird.


Tandem Diabetes Care – Sensationeller Anstieg

Noch aber boomt die US-Wirtschaft und der Aktienmarkt. Einer der Top-Performer ist die Aktie von Tandem Diabetes Care (TNDM). Was steckt hinter dem Anstieg?

Tandem ist ein Hersteller von Insulinpumpen, der nach Jahren der Durststrecke auf einmal extrem schnell wächst. Warum? Mit der neuen t:s-lim X2-Pumpe für alle Typ1-Diabetiker ist dem Unternehmen ein absoluter Volltreffer gelungen.

Sie ist um 38 Prozent kleiner und leichter (und damit auch handlicher) und funktional besser als die Konkurrenz. Es hat einen farbigen Touchscreen und ähnelt äußerlich eher einem Smartphone als einem medizinischen Gerät.

Aber vor allem bietet es auch technologisch neue Features, die die Kontrolle des Blutzuckerspiegels vereinfachen und verbessern.

Letzten Endes hilft die t:s-lim X2 damit Leben zu retten. Speziell bei sehr jungen und sehr alten Patienten, die mehr Unterstützung bei der Anwendung brauchen. Unter anderem ist sie perfekt auf den neuen Messsensor von DexCom abgestimmt, der seinerseits "state of the art" bei der Diabetesbehandlung ist.

Tandem ist es hier gelungen, eine Kooperation mit dem deutlich größeren Medizintechnik-Unternehmen an Land zu ziehen (DexCom hat eine Marktkapitalisierung von 10,5 Milliarden US-Dollar vs. 3,6 Milliarden US-Dollar bei Tandem).

Messsensor und Pumpe kommunizieren nun via Bluetooth. Die Sensoren können bis zu 10 Tage getragen werden und liefern zuverlässige Blutzuckerspiegel-Daten in Echtzeit.

Mit Hilfe künstlicher Intelligenz können die beiden Geräte in Kombination automatisch reagieren, wenn der Glukosegehalt im Blut zu hoch oder zu niedrig wird. Droht eine Unterzuckerung wird die Insulinzufuhr unterbrochen.

Steigt der Wert, setzt sie wieder ein. Funktioniert das aus irgendwelchen Gründen nicht, gibt das Gerät zusätzlich ein akustisches Warnsignal. Der Alltag wird für Diabetiker damit viel einfacher als bisher.

Verstärkt wurde der Erfolg noch durch die clevere Verkaufsstrategie: Patienten, die bisher ein Konkurrenzprodukt wie Animas verwendet hatten, konnten zunächst zu den absolut gleichen Kosten auf die t:slim X2 wechseln.

Bereits im vierten Quartal 2018 schnellten die Umsätze derart stark nach oben, dass Tandem den Sprung in die schwarzen Zahlen schon jetzt geschafft hat. Statt 56 Millionen US-Dollar erlöste der Senkrechtstarter in den Monaten Oktober bis Dezember 76 Millionen US-Dollar.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal war dies ein Plus von 89 Prozent. Der Gewinn pro Aktie verbesserte sich von -1,23 US-Dollar auf plus 0,02 US-Dollar. Analysten waren im Konsens von einem Verlust von 0,20 US-Dollar ausgegangen.

Statt 6.950 Insulinpumpen wie im Vorjahresquartal hat Tandem nun 16.168 Geräte verkauft. Ein sensationelles Plus von 133 Prozent. Damit hat sich die Wachstumsgeschwindigkeit nochmals erhöht. Denn in den letzten vier Quartalen zusammengenommen liegt die Steigerung bei 102 Prozent auf exakt 34.493 Pumpen.

Dabei ist die t:slim X2 noch ganz neu am Markt und dürfte ihr Potenzial erst in 2019 so richtig entfalten. Die Wachstumschancen für Tandem sind daher weiter hoch. Die Zahl der Kunden liegt aktuell bei rund 70.000.

Zielgröße sind 175.000 in den USA innerhalb der nächsten fünf Jahre und weitere 50.000 Kunden international. Die operative Marge dürfte letztendlich bei satten 25 Prozent liegen. Der Marktanteil in den USA liegt erst bei 12 Prozent.

Animas hat vor kurzem den Austritt aus dem Markt bekanntgegeben. Ein Konkurrent weniger! Alleine dadurch wurden auf einen Schlag 45.000 potenzielle Kunden in den USA und 90.000 weltweit für Tandem frei.

Tandem selber meldete vor kurzem eine Umsatzerwartung in einer Spanne von 255 bis 270 Millionen US-Dollar für 2019. Das ist im Mittel ziemlich exakt 20 Prozent höher als die bisherige Konsensschätzung der Analysten von 219 Millionen US-Dollar.

Die bisher viel zu pessimistischen Analystenprognosen dürften nun sukzessive nach oben angepasst werden. Alleine dieser Newsflow sollte die Aktie weiter antreiben.

Hier der beeindruckende Chart:

Tandem Diabetes Care (ISIN: US8753722037)
WKN / Kürzel
Börsenwert
KGV 18/19e/20e
Kurs
A2H5BX / TNDM
3,6 Mrd. USD
neg. / neg. / neg.
62,67 USD


Charttechnische Einschätzung: Die Aktie konsolidiert aktuell. Die Unterstützung bei 60 US-Dollar hat gehalten. Ein Einstieg empfiehlt sich antizyklisch auf dem aktuellen Niveau mit engem Stopp bei 59 US-Dollar oder prozyklisch bei einem Überschreiten des alten Hochs bei 74,81 US-Dollar.


3PEA International... klaut Wirecard die Kunden

3PEA managt Prepaid-Karten-Programme und die Zahlungsabwicklung. Bisher ist das Unternehmen vor allem im Blutspendenmarkt aktiv. Dabei wird den Blutspendern das Entgelt auf von Visa herausgegebene Prepaid-Karten gutgeschrieben. Die gesamte Abwicklung läuft über die 3PEA-Tochter PaySign. Diese erhält rund 3,3 Prozent der überwiesenen Summen.

In diesem Markt ist 3PEA erst seit 2011 aktiv und startete logischerweise mit 0 Prozent Marktanteil. Quasi der gesamte Markt gehörte damals der Pre-Paid-Services-Sparte der Citigroup, die in 2017 von Wirecard übernommen worden ist.

Ehemalige Wirecard-Mitarbeiter dieser Sparte beschreiben 3PEA bzw. PaySign als die "Pest". Hintergrund ist, dass diese Blutspende-Sparte geschätzt nur rund 10-20 Prozent des ehemaligen Citigroup-Prepaid-Geschäfts ausgemacht hat und nicht im Fokus stand. 3PEA hat sich dagegen speziell auf diese Sparte konzentriert und bietet einen überlegenen Service. Zudem gab es wohl bei Citigroup/Wirecard immer wieder technische Probleme bei der Abwicklung.

Die Folge: 3PEA errang immer mehr Marktanteile. Inzwischen dürfte das Unternehmen bei 35 Prozent angekommen sein und es ist kein Ende des Trends in Sicht. Das sorgte für steigende Umsätze und Gewinne bei 3PEA.

Damit gibt sich der erst seit August 2018 an der NASDAQ notierte Highflyer aber nicht zufrieden. Man hat das Management deutlich ausgeweitet und einen hochkarätigen Chairman verpflichten können: Dan Henry, den ehemaligen CEO von Netspend, der dieses Unternehmen mit aufgebaut hat und dem dann ein Verkauf für 1,4 Milliarden US-Dollar gelang. Außerdem war Henry Mitbegründer von Euronet (EEFT), einem erfolgreichen Payment-Unternehmen, das inzwischen eine Marktkapitalisierung von 7,3 Milliarden US-Dollar hat.

Mit seiner Hilfe und seinen Beziehungen steigt das Unternehmen nun in den Bereich General Prepaid-Cards ein. Im Gegensatz zu den spezialisierten Prepaid-Cards kann man sich bei solchen General Cards z.B. auch das Gehalt auf die Karte aufbuchen lassen. In den USA gibt es über 60 Millionen Menschen, die keine Bankverbindung haben. Speziell - aber nicht nur -für diese gibt es entsprechende Cards.

3PEA versucht nun Teile seines bisherigen Kundenstamms von immerhin 2,25 Millionen Karteninhabern, die in 250 Kartenprogrammen involviert sind, auf diese General Cards zu migrieren. Das hat für die User den Vorteil, dass sie nur noch eine Karte benötigen. 3PEA profitiert davon, dass dann viel, viel mehr Geldvolumen auf die Karten gebucht wird und man so natürlich mehr Umsätze generiert.

Zudem ist man dabei, den Wiedereinstieg in den so genannten Pharma-CoPay-Bereich zu vollziehen. Das war das ehemalige Kerngeschäft vor 2011. Hier gab es Streitereien mit dem damaligen Partner, in denen es darum ging, wer das Anrecht auf die nicht abgerufenen Beträge auf den Karten hat. 3PEA hatte damals wenig Cash und beschloss, sich aus dem Segment zurückzuziehen, statt es auf einen Rechtsstreit ankommen zu lassen.

Inzwischen sind einige wichtige Mitarbeiter des damaligen Konkurrenten PSKW (aktueller Name: ConnectiveRx) zu 3PEA gewechselt. Zudem wurde auch für diesen Bereich ein eigener Direktor engagiert mit entsprechenden Erfahrungswerten.

Das Pharma-CoPay-System ist eine Art Digitalisierung der bisherigen Praxis von Pharmaunternehmen, kostenlose Proben zu verteilen, um neue Kunden zu generieren. Das Ganze läuft nun so ab, dass je nach Programm der Pharmafirma Gutschriften auf einer Prepaid-Karte erfolgen, die dann beim Kauf in der Apotheke eingelöst werden können.

Für die Pharmafirmen ist dieses Modell interessanter, weil sie ein genau ihren Wünschen entsprechendes Marketing betreiben können. Zusätzlich erhalten sie viele wichtige Kundendaten, weil die Kunden im Zuge der Aktivierung der Karte einen Fragebogen ausfüllen müssen. Das Ganze könnte sich in den nächsten Jahren zu einem 25 Millionen US-Dollar-Business mit hohen Margen entwickeln.


Hohes Wachstum voraus

Bereits in 2018 gelang 3PEA eine beeindruckende Umsatzsteigerung um 54 Prozent auf 23,4 Millionen US-Dollar. Der Nettogewinn legte um 44 Prozent auf 2,6 Millionen US-Dollar zu.

Der unterproportionale Anstieg des Gewinns im Verhältnis zum Umsatz stammte aus deutlich gestiegenen Aufwendungen zur Integration neuer User. Das wird sich aber mittelfristig entsprechend durch höhere Umsätze und die Skalierbarkeit positiv auf den Gewinn auswirken.

Für 2019 prognostiziert 3PEA nun sogar eine Beschleunigung des Umsatzwachstums auf 38 bis 40 Millionen US-Dollar. Das würde einer Steigerung von 65 bis 70 Prozent gegenüber 2018 entsprechen. Der Gewinn dürfte sogar noch überproportional steigen.

Hier der Chart von 3PEA (die Aktie war vor August 2018 noch am OTC-Markt. Hier bietet unser Provider leider keine Daten an. In 2018 notierte die Aktie zeitweise sogar noch unter einem US-Dollar):

3Pea International (ISIN: US88579C1099)
WKN / Kürzel
Börsenwert
KGV 18/19e/20e
Kurs
A0YKLK / TPNL
353 Mio. USD
84 / 54 / 25
7,56 USD

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Viel Erfolg bei Deinen Finanzentscheidungen &
ein schönes Wochenende wünscht Dir

Dein
Armin Brack
Chefredakteur Geldanlage-Report

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