10.000 Euro jetzt anlegen: Aber wie? – Meine Einschätzung zum Goldpreis
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Ihr Rendite-Report vom 31. Mai 2017


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5 Gründe, die gegen VW sprechen

Liebe Leser,


immer wieder erreichen mich Fragen zur Aktie von Volkswagen. Es ist für viele offenbar die spannendste deutsche Aktie der letzten Jahre. Die Gründe liegen auf der Hand: Nach dem Kursrutsch wegen des Abgasskandals könnte sich eine gute Einstiegschance ergeben.


Immerhin ist die VW-Aktie, die 2015 über 240 Euro gestiegen war, aktuell für weniger als 140 Euro zu haben:

 

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Nach dem Kursrutsch im Jahr 2015 konnte
sich die VW-Aktie
ab Anfang 2016 wieder erholen.

 

Kennzahlen: Volkswagen Vz.

 

WKN / ISIN:

766403 / DE0007664039

Marktkapitalisierung:

81,752 Mrd. EUR

Umsatz 2017e:

70,200 Mrd. EUR

KGV 2017e / 2018e:

5,9 / 5,6

Dividendenrendite 2017:

2,5%

 


Kann Volkswagen wieder das frühere Kursniveau erreichen? Es gibt durchaus einige Argumente, die für die Aktie sprechen:

 

1. Volkswagen ist gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis von 5,9 derzeit die günstigste Aktie im DAX.

 

2. Der Vorstand konnte für das 1. Quartal 2017 einen der höchsten Quartalsgewinne der Unternehmensgeschichte melden.

 

3. Im eigentlichen operativen Geschäft zeigt der Trend offenbar wieder nach oben: Das operative Ergebnis dürfte 2017 höher liegen als im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2014 – also vor dem Abgasskandal.

 

4. Der Abgasskandal hat seinen Höhepunkt überschritten, jedenfalls für VW. Oder besser gesagt: Die finanziellen Belastungen für den Konzern scheinen mittlerweile kalkulierbar.

 

Gute Argumente für VW, sicher, aber sie überzeugen mich nicht. Das reicht nicht aus, um die Aktie langfristig zu einem guten Investment zu machen. Es geht ja immer um die Alternativen und da gibt es ganz einfach Unternehmen, bei denen ein Investment aussichtsreicher ist und auch weniger riskant.

 

Vor allem diese 5 Punkte sprechen meiner Ansicht nach langfristig gegen Volkswagen:

 

1. Die VW-Aktie war auch in den Jahren vor dem Abgasskandal gemessen am KGV häufig die günstigste Aktie im DAX. Das allein ist kein Kaufgrund.

 

2. Eine Ursache dieser niedrigen Bewertung ist die chronisch geringe Gewinnmarge, die mit etwa 4,6 Prozent nicht nur weit unter der von Premiumherstellern wie Daimler und BMW liegt, sondern auch unter der von Massenherstellern wie Peugeot, Renault und Toyota, die 6 Prozent und mehr erzielen.

 

3. Volkswagen ist ein Konglomerat mit vielen Marken und Modellen. Das treibt nicht nur die Kosten nach oben, sondern sorgt für Unübersichtlichkeit, was die Börse in der Regel mit einem Bewertungsabschlag quittiert.

 

4. Obwohl die direkten Belastungen durch den Abgasskandal ihren Höhepunkt wohl überschritten haben, habe ich nicht den Eindruck, dass die grundsätzlichen Probleme wirklich angegangen werden:


So ist die Unternehmenskultur weiterhin nicht gerade von Offenheit und einer Orientierung am Anlegerinteresse geprägt. Nicht nur der Abgasskandal selbst, auch der Umgang damit hat das Image der Marke und auch das der Aktie deutlichen Schaden zugefügt.

 

5. Der Staat redet bei VW als Eigentümer mit. Das trägt offensichtlich eher zur Vertuschung von Missständen bei und hat seit jeher zu einem Bewertungsabschlag bei der Aktie geführt.

 

Guter Wille allein reicht nicht

 

All diese Missstände und Probleme will der neue Vorstand beheben, aber selbst wenn der gute Wille da ist, eine Änderung der Unternehmenskultur dauert Jahre! Das Gleiche gilt für die geplanten massiven Investitionen in die Zukunftsfelder Elektromobilität, Vernetzung und selbstfahrende Autos, auch hier wird es lange dauern, bis sich das auszahlt – wenn überhaupt.

 

Immerhin: Die Absatzzahlen sind höher als im Vorjahr; sogar in den USA werden fast wieder so viele Autos wie vor der Krise verkauft. Laut Branchenexperten ist das aber vor allem auf massive Rabatte zurückzuführen.


Und die guten Geschäftszahlen haben ebenfalls einen Haken: Der hohe Gewinn im 1. Quartal ist nicht zuletzt auf Umstrukturierungen und das Herauslösen weniger gewinnträchtiger Bereiche aus dem Konzern zurückzuführen. Das ist nicht nachhaltig.

 

 

Mein Fazit:

 

Die zuletzt erstaunlich guten Geschäftszahlen sind der Hauptgrund dafür, dass die Aktie seit ihrem Tief Ende 2015 wieder um mehr als 40 Prozent zugelegt hat. Es ist jedoch blauäugig zu denken, VW könne sein Problem mit der Unternehmenskultur schnell beheben. Langfristig ist die Aktie für mich daher kein Kauf.

 

Für kurzfristig denkende, an der Charttechnik orientierte Anleger ist das Papier aber durchaus interessant, immerhin hat sich seit Februar 2016 ein Aufwärtstrend etabliert. Wer auf dessen Fortsetzung setzen will, sollte entweder eine Bestätigung des bei etwa 127 Euro verlaufenden Aufwärtstrendlinie oder einen erneuten Anstieg über den Widerstand bei 140 Euro abwarten.

 

 
 
 


Gold: Widerstand gebrochen, aber...

 

Das Fazit der letzten Woche lautete: "Rein charttechnisch dürfte es das gelbe Edelmetall schwer haben, über 1.257 US-Dollar anzusteigen. Gelingt es dennoch, dann hellt sich die Lage auf." Tatsächlich hielt sich der Goldpreis mit diesem Widerstand nicht lange auf.


Die Abwertung des US-Dollar sorgte für einen relativ starken Kaufdruck im Goldmarkt und so stieg der Kurs bis auf ein Zwischenhoch bei fast 1.270 US-Dollar:

 

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Gold hat sich in den letzten Tagen etwas erholt. Doch das
ist bislang
nur eine Verschnaufpause im kurzfristigen Abwärtstrend.



Die charttechnische Ausgangslage hat sich somit neutralisiert, wenn nicht sogar ins Positive verkehrt. Oberhalb von 1.265 US-Dollar kann sich der Anstieg direkt fortsetzen. Mögliche Konsolidierungen sollten nicht mehr zu Kursen unter 1.245 US-Dollar führen, sonst trübt sich das Bild wieder ein.

 

An dieser Stelle möchte ich Sie auf eine Besonderheit hinwiesen: Die Bullen dürfen diese Chance nicht ungenutzt lassen und sollten die Marke bei 1.300 US-Dollar möglichst zügig in Angriff nehmen.


Noch gibt es keinen Anlass zur Sorge, sollte aber das letzte Tief bei 1.218 US-Dollar unterschritten werden, dann rechne ich mit dreistelligen Kursen. Wie gesagt, es sieht nicht danach aus, aber ich wollte Ihnen diese Variante nicht vorenthalten.

 

 
     
 


Anlagenotstand: So machen Sie es richtig!

 

Anlagenotstand in Deutschland und auf der ganzen Welt. Woran liegt das? Ganz einfach: Es gibt keine sicheren Renditen mehr. Zumindest nicht mehr seitdem die Notenbanken die Zinsen angesichts der Finanzkrise 2008/2009 rapide heruntergeschraubt haben.


Brachten deutsche Bundesanleihen vor zehn Jahren noch im Schnitt eine Rendite von über 4 Prozent, sind es jetzt gerade mal etwas mehr als null Prozent.


Im letzten Jahr war die durchschnittliche Rendite zeitweise sogar negativ, wie Sie hier sehen können:

 

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Die so genannte Umlaufrendite ist ein Indikator dafür, was deutsche Bundesanleihen im Schnitt aktuell abwerfen. Die Grafik zeigt beispielhaft den allgemeinen Rückgang bei den Zinsen für festverzinsliche Wertpapiere, Sparkonten, Festgeld und Tagesgeld.

 


Wie sollten Sie sich unter diesen Umständen verhalten, wenn Sie 10.000 Euro zum Anlegen haben? Und wenn ich von 10.000 Euro spreche, dann meine ich damit, dass dies Ihr gesamtes Anlagekapital ist.


In dem Fall gelten natürlich andere Gesetze, als wenn das nur ein Teil eines Millionenkapitals wäre. Das bedeutet, dass mit einem solchen Betrag Investitionen in Immobilien und dergleichen natürlich nicht möglich sind.

 

Welches Ziel haben Sie und welcher Risikotyp sind Sie?

 

Bevor Sie die 10.000 Euro anlegen, gilt es eine Frage zu beantworten. Sie klingt banal, ist aber von elementarer Bedeutung. Und diese Frage kann weder ich, noch Ihr Bankberater, noch sonst wer beantworten. Nur Sie alleine: Welches Ziel verfolgen Sie mit der Geldanlage und welches Risiko sind Sie bereit einzugehen?

 

Der nicht selten in Hochglanzbroschüren oder auf gut gemachten Internetseiten zu lesende Slogan „Maximale Rendite bei maximaler Sicherheit“ ist einfach purer Unsinn. Es gibt zwar eine sichere Rendite, aber die liegt momentan bei gut einem Prozent. Punkt! Jede Rendite, die darüber hinaus geht, ist mit einem gewissen Risiko verbunden.

 

11 Prozent sichere Jahresrendite für ein Holzinvestment im brasilianischen Regenwald? Mal ehrlich, wie seriös klingt das? Bei einer 10.000-Euro-Anlage sollten solche Fonds aus meiner Sicht keine Rolle spielen. Das Risiko ist einfach zu hoch.

 

Viele Anlageformen werfen keine Rendite ab

 

Sollten Sie meine Eingangsfrage nach dem Risiko dahingehend beantworten, dass Sie sichergehen möchtest, dass Ihr Kapital nicht weniger wird, bleiben aktuell nur Festgeld und Tagesgeld. Die Renditen sind hier jedoch sehr gering.

 

Alle anderen Anlageformen, die früher sichere Renditen beschert haben, bringen heute nichts mehr. Schauen Sie sich zum Beispiel die eben erwähnten Staatsanleihen an. Wer heute so ein Bundesschätzchen kauft, spekuliert auf den Kursanstieg der Anleihe, denn die Rendite ist häufig sogar negativ! Also, sorry. Alle, die überhaupt kein Risiko eingehen wollen, können jetzt aufhören zu lesen.

 

Unter dem Strich bleiben meiner Ansicht nach nur Aktien, um noch Renditen zu erzielen. Und auch hier kommt es darauf an, wie alt Sie sind und was Ihre grundsätzlichen Präferenzen sind. Es gibt diese schöne Formel – 100 minus Lebensalter – die Ihnen bei der Einschätzung helfen kann.


Sind Sie also 30 Jahre alt, wäre demnach ein Aktienanteil am gesamten Anlagekapital von 70 Prozent angemessen.

 

Meine konkrete Empfehlung für eine 10.000 Euro-Anlage

 

Bleiben wir beim Beispiel des 30-jährigen. Zunächst würde ich 10 bis 15 Prozent des Kapitals in physischem Gold anlegen. Weitere 10 bis 15 Prozent würde ich gar nicht anlegen. Damit schaffen Sie sich eine Liquiditätsreserve, die vielleicht noch mal vonnöten sein kann.

 

Weitere 10 bis 20 Prozent würde ich auf ein Tagesgeldkonto packen. Auch die Liquiditätsreserve können Sie hier zwischenparken, wenn der Anbieter keine Gebühren für Ein- und Auszahlungen verlangt.

 

Bleiben noch rund 70 Prozent übrig. Diese würde ich in Aktien investieren. Natürlich besteht hier ein Risiko, denn Aktien können fallen, auch über mehrere Jahre. Aber sie haben in der Geschichte diese Verluste immer wieder ausgeglichen, weshalb es sich für mich um eine überlegene Anlage handelt.


Nehmen Sie nur den Kurssturz nach der Finanzkrise 2008: Die Börsen sind trotz mancher Unkenrufe wieder auf Allzeithochs gestiegen.

 

7.000 Euro sind in etwa die Untergrenze, mit der ich in Einzelaktien investieren würde. Sonst schlagen die Gebühren zu sehr ins Gewicht. Ansonsten bieten sich Sparpläne an wie zum Beispiel ein ETF-Sparplan auf den MSCI-World Index. Das lohnt sich auch bei kleinen Anlagebeträgen von wenigen hundert Euro.

 

 

Mein Fazit:

 

10 Prozent in Gold, 10 Prozent aufs Tagesgeldkonto, 10 Prozent in die Liquiditätsreserve und die restlichen 70 Prozent in Aktien investieren, das ist meine Empfehlung, wenn Sie 10.000 Euro zum Anlegen haben.


Ihr

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
 

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Sitz: Würzburg – HRB 5416 · Gerichtsstand Würzburg


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