Sehr geehrter Herr Do,
er kam aus der Tiefe des Raumes. Und führte die deutsche Fußball-Nationalelf mit wehendem blondem Haar und spielerischer Eleganz zum ersten Europameistertitel. Fans und Fachleute schnalzen noch heute mit der Zunge, wenn vom legendären 72er-Team um die Herren Beckenbauer, Müller, Hoeneß – und eben besagtem Mittelfeldstrategen – die Rede ist. Günter Netzer war aber nicht nur ein außergewöhnlich begabter Fußballer, der gebürtige Mönchengladbacher wurde durch sein ganzes Auftreten zum Sinnbild einer neuen Spieler-Generation. Und das auch außerhalb des Platzes. Das Netzer-Deutschland war plötzlich rebellisch, cool und ja: auf seine Art und Weise modern. Der Biedermeiermief der Nachkriegsjahre schien wie weggeblasen.
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1972 war das Jahr, in dem Deutschland in die Moderne startete. Über deutsche Mattscheiben düste erstmals ein gewisser Captain Kirk in modischen Hochwasserhosen und seinem futuristischen Raumschiff Enterprise. Und machte sich in der gleichnamigen Fernsehserie mit einer Multi-Kulti-Truppe, Warp-Antrieb und doppelter Lichtgeschwindigkeit auf zu weit entfernten Galaxien, die kein Mensch je zuvor gesehen hatte.

Aber auch auf der Erde, genauer gesagt in Hamburg, griff man nun nach den Sternen. Die Elbmetropole im Norden Deutschlands wurde zum Schauplatz für wegweisende Weltkunst. So holte der deutsch-schweizerische Playboy, Industrie-Erbe, Fotograf und Kunstsammler Gunter Sachs das New Yorker Pop-Art-Genie Andy Warhol in die Hansestadt. Es war Warhols erste große Ausstellung auf dem europäischen Kontinent. Aber die wahre Hauptstadt der deutschen Moderne sollte Anfang der 70er-Jahre nicht Hamburg, Berlin oder Frankfurt werden, sondern München, das beschauliche Millionendorf an der Isar. Denn hier tat sich zu der Zeit am meisten Bemerkenswertes. So stellten 1972 die ortsansässigen Bayerischen Motorenwerke mit dem BMW Turbo X 1 nicht nur eine faszinierende Automobil-Studie vor, die das Design vieler nachfolgender Modellreihen auf Jahrzehnte hinaus beeinflussen sollte, auch in architektonischer Hinsicht wurde damals der Grundstein für den weltweiten Ruhm der bayerischen Landeshauptstadt gelegt. Es entstanden Bauwerke, die das Stadtbild Münchens noch heute prägen. Um zwei herauszuheben: Nur wenige hundert Meter neben dem ebenfalls 1972 fertiggestellten BMW-Gebäude, das einem Vier-Zylinder-Motor nachempfunden ist, wuchsen auf einer Fläche von 850.000 Quadratmetern die Sportstätten für die Olympischen Spiele – der ersten internationalen Großveranstaltung auf deutschem Boden seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

Das Büro des Stuttgarter Architekten Günter Behnisch erhielt den Auftrag für die Konzeption des Münchner Olympiaparks und erschuf mit dessen Zeltdach-Konstruktion ein (landschafts-)architektonisches Ensemble nicht nur von verblüffender Leichtigkeit, sondern von globaler Bedeutung. Der bekannte Kulturkritiker Gottfried Knapp bezeichnete das olympische Bauwerk nach Fertigstellung als den „wichtigsten Beitrag Deutschlands zur Weltbaukultur der zweiten Jahrhunderthälfte“. Das Münchner Olympiagelände sei ein „architektonisches Symbol für die geistige Freiheit und die heitere Offenheit, die sich die Deutschen nach Diktatur und Krieg erarbeitet haben“, so der Experte.
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Wenige Tage vor der olympischen Eröffnungszeremonie und nur wenige Kilometer entfernt von den neu erbauten Sportstätten wurde ebenfalls Geschichte geschrieben. Medien-Geschichte. Feierte in einer Stadtvilla in der Münchner Augustenstraße doch eine US-amerikanische Magazin-Ikone ihre mit Spannung erwartete Deutschland-Premiere. Am 1. August 1972 erschien die Erstausgabe des deutschen PLAYBOY – und wurde hierzulande zum journalistischen Symbol für jene geistige Freiheit und Offenheit, die mit dem unaufhaltsamen Siegeszug der sexuellen Revolution das Land veränderte. Und genau wie bei der Olympia-Entscheidung für München war es auch hier kein Zufall, dass die deutsche PLAYBOY-Erfolgsstory ausgerechnet in der aufstrebenden Isarmetropole ihren Anfang nahm. München ist zu Beginn der 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts ein pulsierender kultureller Schmelztiegel und übt eine starke Anziehungskraft aus auf (Lebens-)Künstler, Schauspieler, Hippies und Hedonisten aus der ganzen Welt. Im Englischen Garten lungern jugendliche langhaarige „Gammler“ zu Hunderten, sehr zum Ärger der alteingesessenen Münchner. Und in den Kneipen Schwabings trifft sich abends die Kunst-, Theater-, Film- und Literaturszene bei Bier und Brezn zum gepflegten Austausch. Ob Rainer Werner Fassbinder, Uschi Obermaier, Herbert Achternbusch oder auch Mick Jagger – sie alle prägen damals den Ruf Münchens als deutscher Kulturhauptstadt. Es ist die Zeit der großen Münchner Freiheit.

München ‘72: Der ideale Nähr- und Resonanzboden also für ein Magazin, das es in der Art in Deutschland noch nicht gegeben hatte.
Keine Überraschung auch, dass für das Titelthema der PLAYBOY-Premierenausgabe ausgerechnet „die schönen Mädchen von München“ gesucht und gefunden wurden. Wie einst alles begann, welches Abenteuer die Anfertigung von Aktbildern unter freiem Himmel damals bedeutete und warum die deutsche Erstausgabe (trotz des gewaltigen Erfolgs) bei den US-amerikanischen Lizenzgebern nicht nur Jubelstürme auslöste, (auch) das können Sie jetzt in einem ganz besonderen Buch nachlesen.
Am 25. November erscheint das Buch zum großen Jubiläum. Auf 256 opulenten Seiten erfahren Sie alles, was den deutschen PLAYBOY seit dem erfolgreichen Start im Jahre 1972 so besonders macht. Und das Jubiläums-Werk beantwortet auch Fragen wie diese: Was waren und sind die Meilensteine der deutschen PLAYBOY-Geschichte? Wer und was prägte die Geschicke des legendären Männermagazins hierzulande? Welche Interviews machten Schlagzeilen, welche Titelseiten sorgten für Furore, welche Fotokünstler setzten Maßstäbe?

Tauchen Sie mit uns ein in die aufregende Welt des deutschen PLAYBOY, und gehen Sie mit uns auf eine (Lese-)Reise durch fünf Jahrzehnte deutscher Magazin- und Mediengeschichte. In unserem Jubiläumsbuch „50 Jahre Playboy Deutschland“ nehmen wir Sie mit auf eine abwechslungsreiche und bildgewaltige Tour de Playboy. Blicken Sie mit uns in die allererste Ausgabe, erleben Sie, wie sich die Themen, die Gestaltung und auch die Sprache auf den Titelseiten im Lauf der Zeit veränderte. Freuen Sie sich auf ein Wiedersehen mit den größten PLAYBOY-Stars aus 50 Jahren, lesen Sie ausgewählte Interview-Klassiker in voller Länge, und erfahren Sie, welche Literaturgrößen ihre Texte (zuerst) im PLAYBOY veröffentlichten.
Diese umfassende Retrospektive ist nicht nur ein Buch für die Fans der Marke, sondern für alle, die ein Faible haben für wegweisende Aktfotografie und anspruchsvolle Texte. Und natürlich wollen wir Sie an der einen oder anderen Stelle in diesem Werk auch überraschen. Wussten Sie beispielsweise, dass PLAYBOY das letzte große Interview mit Ex-Beatle John Lennon veröffentlichte – wenige Wochen, bevor ein psychisch Kranker den 40-jährigen Musiker vor seinem New Yorker Apartment erschoss? Kennen Sie die PLAYBOY-Fotos der ersten und einzigen DDR-Playmate? Haben Sie gewusst, dass Bond-Erfinder Ian Flemming seine legendäre Kino-Figur im PLAYBOY entwickelte? Sind Ihnen die surreal-erotischen PLAYBOY-Akte von Maler-Genie Salvador Dalí bekannt? Und erinnern Sie sich an die Aufnahmen, mit denen Pamela Anderson einst ihre Weltkarriere startete?
Müssen Sie haben? Dann mal los! Hier können Sie ab sofort den streng limitierten Jubiläums-Bildband vorbestellen:
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Vorhang auf zur großen PLAYBOY-Revue!

Herzlichst,
Ihr
Florian Boitin, Chefredakteur
boitin@playboy.de
 
 

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