Dabei ist Woodstock in vielerlei Hinsicht ein Missverständnis. Und das beginnt schon mit dem Namen. Ursprünglich als Musikfestival für maximal 60.000 Zuschauer geplant, sollte das Event in der Nähe des Städtchens Woodstock stattfinden. Der Organisator Michael Lang, ein 24-jähriger Hippie aus New York City, merkte allerdings schnell, dass im Städtchen Woodstock – berühmt geworden durch seinen Bewohner Bob Dylan – kein Platz war für das Festival Woodstock. Also wich man aus und fand 70 Kilometer entfernt von Woodstock eine Wiese, die geformt war wie eine Schüssel. Ein 240 Hektar großes, natürliches Amphitheater also. Ideal für ein Festival dieser Größenordnung. „Woodstock“ müsste demnach eigentlich „Bethel“ heißen, benannt nach dem Ort, wo Carlos Santana, Joan Beaz, The Who, Jimi Hendrix, Joe Cocker oder auch Janis Joplin Musikgeschichte schrieben. Oder wie es die „New York Times“ damals formulierte: „Mindestens 80.000 junge Menschen saßen oder standen vor der Bühne und brüllten Obszönitäten in den sich verdunkelnden Himmel, während der Müll vom Regen die schlammigen Hügel runtergespült wurde. Viele Jungen und Mädchen wanderten durch den Sturm, nackt, mit rotem Schlamm, der von ihren Körpern hing.“
Friedlich war das Hippie-Festival auch nicht in aller Gänze. Unvergessen, wie The-Who-Gitarrist Pete Townshend einen friedensbewegten Aktivisten während des Auftritts der Band mit seiner Gitarre von der Bühne prügelte. |