Bauernhöfe oder Agrarfabriken?

Die Agrar-Lobby will sich in Brüssel Milliarden EU-Subventionen sichern. Doch noch ist das Geld nicht verteilt. Damit es diesmal in die richtigen Hände kommt, müssen wir uns richtig anstrengen. Bei der zehnten „Wir haben es satt“-Demo am 18. Januar in Berlin geht es ums Ganze: die Zukunft der Landwirtschaft. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende, den Protest auf die Straße zu bringen.

Hallo John Do,

die Bäuerin hat es geschafft: Sie ist Hunderte Kilometer gefahren und steht mit ihrem Trecker direkt vor dem Brandenburger Tor. Umringt von Hunderten anderen Traktoren und Zehntausenden Menschen. Sprechchöre hallen durch das Regierungsviertel: „Glyphosat? Haben wir satt! Küken schreddern? Haben wir satt! Bienensterben? Haben wir satt!“ Landwirt*innen, Umweltgruppen und Verbraucher*innen fordern lautstark die Agrarwende – auf der mittlerweile zehnten „Wir haben es satt“-Demo am Samstag, dem 18. Januar in Berlin. 

Nie war die Demo so wichtig wie jetzt. Bald verteilt die EU ihre Agrarsubventionen neu – insgesamt 60 Milliarden Euro jährlich. Die entscheidende Frage: Wer bekommt das Geld? Die EU könnte es vor allem an Betriebe geben, die ökologisch wirtschaften – und so Bienen schützen. Oder sie macht weiter wie bisher und belohnt große Agrarfabriken – also Monokulturen und Pestizide. Das bedeutet: mehr tote Wildbienen, mehr ausgestorbene Vogelarten, mehr Gift auf unseren Feldern und Tellern.  

Die Politiker*innen, die über die zukünftige EU-Agrarpolitik und die Verteilung der 60 Milliarden entscheiden, sind am 18. Januar in Berlin. Deshalb fluten wir an diesem Tag mit Zehntausenden Menschen und Hunderten Traktoren das Regierungsviertel. Insgesamt 90 Organisationen rufen zum Protest. Zusammen geben wir den Agrarminister*innen eine unüberhörbare Botschaft mit: Artensterben und Ackergifte stoppen! 

Um das zu erreichen, müssen wir am 18. Januar richtig laut sein – und richtig viele. Aber eine Demo ist teuer. Es braucht Bühnen, Lautsprecheranlagen, Infostände, Demo-Wagen, Tierkostüme. All das muss jetzt vorbereitet und bestellt werden, denn über die Feiertage ist dazu keine Zeit mehr.  

Wir bitten Sie deshalb heute um Ihre Unterstützung. Setzen Sie sich für Artenschutz und bäuerliche Landwirtschaft ein – und machen Sie die „Wir haben es satt“-Demo jetzt mit Ihrer Spende richtig groß. Schon mit 5 Euro helfen Sie enorm!

Die Industrie verdient ordentlich mit an den Agrarsubventionen. Denn mit dem Geld aus Brüssel kaufen Agrarbarone Pestizide und Medikamente – bei Chemiekonzernen wie Bayer/Monsanto und BASF.[1]Diese Turbolandwirtschaft macht krank – finanziert von unserem Steuergeld.

Damit das so bleibt, strengt sich die Agrar-Lobby mächtig an. Vor allem die Agrarminister*innen will sie sich gefügig machen. Beispiel Julia Klöckner (CDU). Im August dieses Jahres musste sie zugeben, dass sie sich seit Amtsantritt 25 Mal zu Einzelgesprächen mit Lebensmittelkonzernen und der Agrar-, Fleisch- und Ernährungswirtschaft getroffen hat. Zum Vergleich: Mit Umweltverbänden oder der ökologischen Landwirtschaft kam sie nur fünf Mal zusammen.[2]

Doch nicht nur in der Politik mischt die Agrar-Lobby mit. Sie versucht auch, die derzeitigen Bauernproteste zu vereinnahmen. Ihre Behauptung: Umweltauflagen sind Schuld an der Misere der Bäuer*innen. Dabei haben viele kleine und mittlere Betriebe längst erkannt, dass eine zerstörte Natur auch die Landwirtschaft unmöglich macht. Sie begleiten dieses Jahr die „Wir haben es satt“-Demo mit ihren Treckern.

Eine bessere Landwirtschaft, Artenvielfalt, Umweltschutz und gesundes Essen – dafür gehen wir bei der „Wir haben es satt“ auf die Straße. Helfen auch Sie mit, die Demo richtig groß zu machen. Schon mit 5 Euro bringen Sie den Protest weit nach vorne!

Herzliche Grüße
Lynn Gogolin-Grünberg, Campaignerin

PS: Die Agrar-Lobby ist mächtig. Und wenn es ihr passt, schreibt sie sich die Studien einfach selbst. Erst vor einigen Tagen kam heraus, dass Monsanto heimlich einen Wissenschaftler der Uni Gießen für eine Glyphosat-Studie bezahlte. Das wenig überraschende Ergebnis: Der Einsatz von Glyphosat sei ökologisch von Vorteil.[3] Das können wir nicht stehen lassen – und bringen unseren Protest am 18. Januar auf die Straße. Mit Ihrer Hilfe wird die Demo unübersehbar!

Falls Sie das bevorzugen, können Sie auch direkt auf unser Aktionskonto überweisen:

Campact e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN DE61 2512 0510 6980 4106 31
BIC BFSWDE33HAN

[1] „Die Story im Ersten: Gekaufte Agrarpolitik?“, ARD Online, 24. April 2019
[2] „Ministerin Klöckner trifft sich häufig mit Konzernen“, Frankfurter Rundschau, 2. August 2019
[3] „Verdeckte Finanzierung. Monsantos Lobbystudien zu Glyphosat“, Lobbycontrol.de, 5. Dezember 2019

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