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Bankenbrief

Wichtiges vom 16. Februar 2024

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Liebe Leserinnen und Leser,

heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: 

 

  • Münchner Sicherheitskonferenz eröffnet
  • NatWest mit gutem Jahresergebnis
  • Nationales Bargeldforum gegründet
  • Währungshüter diskutieren über Zinssenkungen
  THEMA DES TAGES  

60. Münchner Sicherheitskonferenz gestartet

Die 60. Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) hat heute in der bayerischen Landeshauptstadt begonnen. Eröffnet wurde die Konferenz am Mittag mit einer Podiumsdiskussion, an der neben Konferenzleiter Christoph Heusgen und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auch UN-Generalsekretär António Guterres teilnahm. Als weitere Gäste hatten sich unter anderem US-Vizepräsidentin Kamala Harris, Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und ihr US-Amtskollege Antony Blinken sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angekündigt. Am morgigen Samstag werden unter anderem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in München erwartet. Regierungsvertreter aus Russland waren nicht eingeladen. Insgesamt sind für die dreitägige Sicherheitskonferenz rund 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet, darunter mehr als 180 hochrangige Vertreter von Regierungen und internationalen Organisationen.

Sicherheitskonferenz

MSC auch wichtiger Termin für Banken

Die MSC bietet nicht nur eine Plattform für hochrangigen politischen, sondern auch wirtschaftlichen Austausch. Zahlreiche Kreditinstitute wie die Deutsche Bank, Goldman Sachs und die Hypo-Vereinsbank sind in München prominent vertreten. Ranghohe Entsandte kommen zudem von Unternehmen wie der Allianz, Google, Apple, Henkel, Porsche und SAP. (Foto: picture alliance/dpa/Sven Hoppe)

[tagesschau.de]
[wiwo.de]
[handelsblatt.com]
[sueddeutsche.de]
  MELDUNGEN DES TAGES  

NatWest mit Gewinnsprung 

NatWest

Die britische National Westminster Bank (NatWest) hat im vergangenen Jahr einen deutlichen Gewinn erwirtschaftet. Wie das Institut heute mitteilte, lag der Vorsteuergewinn im Jahr 2023 bei 6,2 Milliarden Pfund (rund 7,2 Milliarden Euro). Im Vorjahr hatte der Gewinn noch 5,1 Milliarden Pfund betragen. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit 5,95 Milliarden Pfund Überschuss gerechnet. Das Geldhaus bestätigte zudem Paul Thwaite als dauerhaften Vorstandsvorsitzenden. Thwaite hatte nach dem abrupten Abgang seiner Vorgängerin Alison Rose im vergangenen Sommer diese Rolle übergangsweise übernommen. (Foto: picture alliance/dpa/EPA FILE/Hannah Mckay)

Deutlicher Anstieg der Unternehmensinsolvenzen

Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland hat im Januar merklich zugenommen. Heutigen Angaben des Statistischen Bundesamtes zufolge stieg die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen um 26,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Dezember 2023 war das Plus mit 12,3 Prozent weniger als halb so hoch ausgefallen. "Das Insolvenzgeschehen bleibt dynamisch und wird sich auch in den nächsten Monaten nur in Richtung weiter steigender Zahlen entwickeln", sagte Steffen Müller, Leiter der Insolvenzforschung am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Neben den aktuell schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen dürfte auch eine Rolle spielen, dass die Corona-Hilfen häufiger an Unternehmen gezahlt wurden, die bereits vor der Krise unproduktiv gewesen seien. (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Fernando Gutierrez-Juarez)

Insolvenzen

Striktere Homeoffice-Regelung bei der Deutschen Bank

Die Deutsche Bank hat ihre Corona-Regelung zur mobilen Arbeit weitestgehend aufgehoben. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf ein Memo der Bank berichtete, müssen ab Juni dieses Jahres die Managing Directors der Bank vier Tage pro Woche im Büro arbeiten, alle anderen Beschäftigten mindestens drei Tage. Ein Sprecher der Bank bestätigte die Echtheit des Memos. Auch sei es künftig unerwünscht, freitags und montags im Homeoffice zu arbeiten. In der Begründung für die neuen Regeln hieß es, die bisherige Nutzung sei "ineffizient". Vorstandschef Christian Sewing erklärte, es gehe darum, "unsere Präsenz gleichmäßiger über die Woche zu verteilen". Auch große US-Institute wie Goldman Sachs, die Bank of America und Citi hatten kürzlich ihre Homeoffice-Regelungen verschärft.

US-Investmentriesen beenden Klima-Mitgliedschaft

Führende US-Investmentfirmen haben ihre Mitgliedschaft in der Klimaschutzinitiative Climate Action 100+ beendet. Das geht aus heutigen Medienberichten hervor. Demnach gab JPMorgan Asset Management bekannt, die Mitgliedschaft in der Initiative für treibhausgasarme Investitionen nicht verlängern zu wollen. Stattdessen würden nun Beschäftigte der Bank JPMorgan Chase die klimafreundliche Ausrichtung der Investitionen beaufsichtigen. Der Vermögensverwalter State Street Global Advisors verabschiedete sich ebenfalls aus der Klimaschutzinitiative und erklärt, die Mitgliedschaft sei nicht vereinbar "mit unserem unabhängigen Ansatz". Auch die weltgrößte Investmentfirma BlackRock fährt ihre Zusammenarbeit mit der Initiative zurück. Climate Action 100+ arbeitet mit Unternehmen zusammen, um deren klimaschädliche Emissionen bis 2030 zu halbieren. Einige US-Republikaner sowie die Regierungen mancher US-Bundesstaaten kritisieren die Vorgaben der Initiative und schließen die beteiligten Unternehmen teilweise von öffentlichen Aufträgen aus.

Schufa im Visier von Datenschützern

Die Wirtschaftsauskunftei Schufa sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, gegen die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zu verstoßen. Heutigen Medienberichten zufolge hat die europäische Datenschutzorganisation Noyb rechtliche Schritte gegen die Wirtschaftsauskunftei eingeleitet. In einer Beschwerde an den für die Schufa zuständigen Hessischen Datenschutzbeauftragten wirft der Verein der Schufa vor, entgegen den Vorgaben der DSGVO den Verbraucherinnen und Verbrauchern bei der kostenlosen Selbstauskunft bestimmte Daten vorzuenthalten. Diese Daten würden nur über eine kostenpflichtige "Bonitätsauskunft" für rund 30 Euro zur Verfügung gestellt, obwohl die Verbraucher eigentlich einen gesetzlichen Anspruch auf eine vollständige kostenlose Kopie hätten. Die Datenschützer kritisierten zudem, dass die Schufa für die Erstellung der DSGVO-Selbstauskunft deutlich mehr Zeit benötige als für die Bonitätsauskunft.

  KÖPFE DES TAGES  
 
Nagel

Nagel für Senkung der Staatsschulden

Der Präsident der Bundesbank, Joachim Nagel (Foto), plädiert für eine Senkung der Staatsschulden im Euroraum. "Im Dezember gab es eine Einigung für eine Reform der europäischen Haushaltsregeln. Jetzt kommt es darauf an, die neuen Regeln so anzuwenden, dass die hohen Schuldenquoten tatsächlich sinken", betonte er gestern Abend in einer Rede im Rahmen der Münchener Sicherheitskonferenz. "Zurückgehende Schuldenquoten würden das Vertrauen der Investoren stärken – ebenso wie eine glaubwürdige Haushaltsstrategie. Die Geldpolitik hat hieran ein starkes Interesse", fügte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) hinzu. Zudem würden geringere Staatsschulden die wirtschaftliche Entwicklung und den Wohlstand in Europa fördern. (Foto: picture alliance/dpa/Christophe Gateau)

Frankreichs Notenbankchef will bei Zinssenkung nicht zu lange warten

de Galhau

Aus Sicht des französischen Notbankchefs François Villeroy de Galhau (Foto) soll die EZB mit der ersten Zinssenkung nicht zu lange warten. Es gehe nicht darum, voreilig zu handeln, sagte das EZB-Ratsmitglied in einem heute publizierten Interview. "Aber es könnte besser sein, schrittweise und pragmatisch zu handeln, anstatt zu spät zu entscheiden und dann übermäßig korrigieren zu müssen", führte er aus. Das Risiko, zu spät zu handeln, sei "mindestens" genauso groß wie das Risiko, zu früh zu handeln. Die EZB hält die Zinsen nach einer Serie von Erhöhungen im Kampf gegen die Inflation bereits seit September 2023 unverändert. (Foto: picture alliance/dpa/Lino Mirgeler)

Zinssenkung: US-Währungshüter will mehr Zeit zum Abwägen

Raphael Bostic, Präsident des Ablegers der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) in Atlanta, hält eine Debatte über Zinssenkungen für verfrüht. "Wir haben erhebliche und erfreuliche Fortschritte bei der Verlangsamung der Inflation gemacht", wurde Bostic in heutigen Medienberichten zitiert. "Ich gehe davon aus, dass die Inflationsrate weiter sinken wird, allerdings langsamer als das Tempo, das die Märkte für die Geldpolitik vorgeben", sagte er. Es sei noch zu früh, um den Sieg über die hohe Inflation zu verkünden. "Wir werden wahrscheinlich bald über den richtigen Zeitpunkt für eine weniger restriktive Geldpolitik nachdenken", sagte Bostic. "Im Moment bieten ein starker Arbeitsmarkt und eine starke Makroökonomie die Möglichkeit, diese politischen Entscheidungen ohne erdrückende Dringlichkeit durchzuführen", fügte er hinzu.

Musk wehrt sich gegen Aussagepflicht

Der US-Unternehmer Elon Musk wehrt sich gegen eine gerichtliche Anordnung. Heutigen Medienberichten zufolge will Musk die Anordnung zur Aussage im Rahmen der Untersuchungen der US-Börsenaufsicht SEC gegen ihn von einem Bezirksgericht überprüfen lassen. Offenbar will der Unternehmer gegen die Entscheidung der US-Bezirksrichterin Laurel Beeler vorgehen, die Musk angewiesen hatte, im Rahmen der Untersuchung seiner Übernahme des sozialen Netzwerks Twitter, jetzt X, erneut auszusagen. Die SEC untersucht derzeit, ob Musk bei der Einreichung der erforderlichen Unterlagen über seine Käufe von Twitter-Aktien das Gesetz befolgt hat und ob seine Aussagen im Zusammenhang mit der Transaktion irreführend waren.

Fragezeichen
  SCHON GEWUSST?  

Auf Initiative der Bundesbank ist das Nationale Bargeldforum gegründet worden, mit dem Ziel, Bargeld "eine starke Stimme zu geben". Bundesbank-Vorstandsmitglied Burkhard Balz sagte heute, das Forum wolle daran arbeiten, Bargeld "als effizientes und allgemein verbreitetes Zahlungsmittel" in einer sich verändernden Zahlungslandschaft zu erhalten. Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) unterstützt die Initiative. Als aktive Teilnehmerin des Forums sieht sie in dieser neuen Plattform eine Möglichkeit, die Zukunft der Bargeldversorgung in Deutschland gemeinschaftlich zu gestalten. "Die Gründung des Nationalen Bargeldforums markiert einen wichtigen Schritt hin zu einem verstärkten und effektiven Dialog zwischen Bargeldakteuren und -nutzern", sagte Joachim Schmalzl, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), der in diesem Jahr die Federführerschaft der DK innehat. Mehr über das Forum erfahren Sie hier:

[die-dk.de]
[ariva.de]
  POSTS DES TAGES  

European Central Bank

Closing the euro area’s technology gap has become more urgent than ever, says Executive Board member @Isabel_Schnabel. Turning from laggard to leader requires strengthening competition, boosting investment and fostering integration in the euro area. https://ecb.europa.eu/press/key/date/2024/html/ecb.sp240216~df6f8d9c31.en.html

 

Deutsche Bank Unternehmensbank

Wie resilient zeigt sich derzeit der Unternehmenssektor in Deutschland, wie steht es um das geplante Investitionsvolumen und wie stabil ist das Finanzierungsangebot bei aktuellen politischen Rahmenbedingungen? In der neuen Podcast-Folge von #Bankgeheimnis 
sprechen Friederika Boehme und Dr. Hendrik Hartenstein vom 
Bankenverband mit Jan-Philipp Gillmann über seinen Ausblick auf das Jahr 2024.
Zum #Bankgeheimnis-Podcast „Ausblick 2024: Unternehmensfinanzierung“:
http://deu.ba/60474xExV

Deutsche Bank 
#Unternehmensfinanzierung 
#Finanzierung 
#Investitionen

  WAS DIE NÄCHSTEN TAGE WICHTIG WIRD  

Am Samstag wird auf der Münchner Sicherheitskonferenz unter anderem die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton erwartet. Der Sonntag ist der Abschlusstag der Konferenz. – Am Montag veröffentlicht die Bundesbank ihren Monatsbericht für Februar. – In Brüssel treffen sich zum Wochenbeginn die Außenministerinnen und -minister der Europäischen Union (EU). 

  NACHSCHLAG  

So haben sich die Märkte seit 1970 entwickelt

Die Aktienmärkte in den USA gelten als die attraktivsten für Unternehmen und Investoren – vor allem wegen der höheren Liquidität. Doch wie hat sich die Finanzmacht in den vergangenen 50 Jahren entwickelt? Und welche Entwicklung haben andere Aktienmärkte wie Deutschland, Großbritannien und Japan seit 1970 durchlebt? Analysten der Credit Suisse sind dieser Frage nachgegangen und das Magazin "Visual Capitalist" hat die Daten in einer anschaulichen Grafik aufgearbeitet. Das Ergebnis können Sie sich hier ansehen: