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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 28.02.2024 | Sonne-Wolken-Mix, 2 bis 8°C. | ||
+ Die meisten Kampfhunde gibt’s in Neukölln – ein kleines Hundelexikon für Berlin + Kurth-Porträt bleibt hängen – Mitarbeiter-Aufstand in der Finanzverwaltung + Muss Giffey vermitteln? Streit um Hauptstadtzulage nicht geklärt + |
von Anke Myrrhe und Lotte Buschenhagen |
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Guten Morgen, „sie hat immer freundlich gegrüßt“, ist einer dieser journalistischen Standardsätze, mit denen Nachbarn gern nach schlimmen Verbrechen zitiert werden. Niemand kann sich vorstellen, friedlich neben einem späteren Mörder gewohnt zu haben. Oder einer untergetauchten RAF-Terroristin, mitten in Kreuzberg. „Sie tanzte Capoeira, hatte einen Hund und wirkte eigentlich ganz nett“, sagten Nachbarn gestern über Daniela Klette, die nach 30 Jahren Fahndung am Montagabend festgenommen worden war. Die ganze Geschichte gibt es hier (für Abonnenten). Außerdem interessant zum Thema: + Wie leben Terroristen im Untergrund? „Das größte Problem für die Abgetauchten ist das Geld“ – ein Interview mit dem Rechtsanwalt und früherem Moderator von „Aktenzeichen XY…ungelöst“. + Das linke Biotop: War es Zufall, dass Daniela Klette ausgerechnet in Kreuzberg untertauchte? Der Stadtteil ist eng verstrickt mit den Anfängen des linken Terrorismus. | |||
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Über den Hund von Daniela Klette ist übrigens nichts weiter bekannt – außer dass er „voll groß“ sein soll, wie eine Nachbarin berichtet. Hm, eine Deutsche Dogge vielleicht? Ein Afghanischer Windhund? Ein Kangal? Vielleicht etwas auffällig, zumal von diesen Rassen (in der Reihenfolge) in Kreuzberg genau 6, 1 und 2 Exemplare angemeldet sind. Und wir gehen mal davon aus, dass Klettes Hund eher keiner der in Kreuzberg offiziell gemeldeten 3092 Hunde ist, sondern wohl eher, nun ja, under cover unterwegs war. Warum wir das alles wissen? Das lesen Sie jetzt in der Vollversion. | |||
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Hier bleibt Kurth – zumindest vorrübergehend hängen. Einen kleinen Aufstand gibt es dieser Tage in der Finanzverwaltung: Mit Ex-Finanzsenator Peter Kurth (CDU) wollen einige Beamten nicht mehr arbeiten – auch nicht, wenn er nur als Porträt über den Amtsflur wacht. Nachdem Kurths Verbindungen zu Rechtsextremen und der Identitären Bewegung bekannt geworden waren (zur Podcast-Folge geht es hier, den Text gibt es hier), fordert nun eine Initiative von Mitarbeitern die Hausleitung in einem Brief auf, Kurths Porträt aus der „Ahnengalerie“ der ehemaligen Senatoren zu entfernen. Auf Checkpoint-Anfrage gibt sich die Verwaltung kryptisch-diplomatisch: Man distanziere sich „von den Inhalten und dem Treffen“ Kurths mit rechtsextremen Politikern, Senator Stefan Evers (CDU) werde jedoch zunächst „das Gespräch mit den Mitarbeitern suchen“. Zwischenfazit: Wat hängt, dat hängt. | |||
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Bevor ihn jemand abhängt, will KPM-Chef Jörg Wolfmann lieber selber gehen. „Man soll die Sachen regeln, solange es geht“, sagt Jörg Woltmann. Der Moabiter hat vor 45 Jahren die Allgemeine Beamten Kasse (heute: Bank) gegründet, die sich auf Staatsdiener als Kundschaft spezialisiert. 2006 rettete er Berlins ältestes Unternehmen, die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM) vor der Pleite: „Vormittags verdiene ich in der Bank das Geld, das ich nachmittags in der KPM ausgebe“, sagte er häufig. Dank ihm ist die Firma wieder als Luxusmarke auf der ganzen Welt bekannt. Jetzt will er seine Nachfolge regeln, wie er meinen Kollegen Kevin P. Hoffmann und Bernd Matthies erzählt hat – und verkauft die Bank mit 65 Mitarbeitenden (630 Mio. Bilanzsumme) an die Berliner Volksbank. Wir wünschen: wenig zerschlagenes Porzellan. | |||
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Die Bäume sind tot, es leben die Bäume: Gestern früh um sieben hat Pankow die Eschenallee in Prenzlauer Berg zur Eschenstumpfstraße werden lassen – unter Polizeischutz. In der Ex-Allee soll jetzt der bestehende Gehweg befestigt werden: Der Bezirk wollte die Fällungen nicht absägen, weil sonst 1,1 Mio. Euro Förderung für den neuen Weg verfallen wären. Jetzt sind die Eschen ab – immerhin: Der Bezirk hat Ersatzpflanzungen angekündigt… …allerdings fragen wir da bei Gelegenheit noch mal nach. Denn: Viele Bauverantwortliche kaufen sich nach Fällungen lieber frei, statt neu zu pflanzen (was sie müssen). Allein in Mitte hat es für 285 abgesägte Bäume im vergangenen Jahr nur 64 Ersatzpflanzungen gegeben. Dafür flossen knapp 200.000 Euro in die Bezirkskassen (Q: Anfrage Altuğ/Grüne), auch nicht schlecht. „Der Trend zur Ausgleichsabgabe“ sei damit „sichtbar“, schreibt das Bezirksamt – auch weil es immer schwieriger sei, geeignete Standorte zu finden. Jetzt sollen „ausgewählte langsamwüchsige Baumarten“ schon ab einem kleinen Stammumfang unter Schutz gestellt werden können. Für Investoren wächst da kein Gras mehr. | |||
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Gerade wird darüber diskutiert, ob Berlin eine Straße oder ein Platz nach Alexej Nawalny benennen sollte. Doch in Berlin haben es Männer nicht leicht: „Frauen sollen verstärkt Berücksichtigung finden“, steht seit dem Jahr 2000 in den Ausführungsvorschriften des Berliner Straßengesetzes. Und wie läuft es so mit den Umbenennungen, ein knappes Vierteljahrhundert später? Von 11.032 offiziell benannten Straßen, Wegen, Plätzen und Grünflächen sind 2935 nach Männern benannt – und 388 nach Frauen (Q: SenUVK). Mathe mit dem Checkpoint: Knapp 27 Prozent der Berliner Straßen sind männlich, nur rund 3,5 Prozent weiblich. Bewohnerinnen gibt es bekanntlich ein paar mehr. Deshalb die Frage an Sie: Welche Berliner Frauen (müssen min. fünf Jahre tot sein) sollten mit einem Straßennamen geehrt werden? Oder ist das ohnehin alles Quatsch? Schicken Sie Ihre Vorschläge an checkpoint@tagesspiegel.de. Wir machen was draus, versprochen. | |||
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