Studie bestätigt Zusammenhang zwischen schlechter Luft und Demenz
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Liebe/r Leser/in,

es war ein furchtbarer Auftakt zum neuen Jahrtausend, als die gewaltigen Terroranschläge auf New York und Washington am 11. September 2001 größtenteils gelangen. Die Zahl der unmittelbaren Todesopfer belief sich auf rund 3000, und vieles wirkt nach. Von einem Aspekt, der langfristigen Auswirkung der enormen Staubentwicklung auf das Gehirn, handelt unsere Hauptmeldung. Weiter lassen wir Gegenstimmen zu der grassierenden Sorge um die digital möglicherweise gestörte Entwicklung des Nachwuchses zu Wort kommen und stellen kurz die neue FOCUS-Ärzteliste vor.

Herzlichen Gruß

Kurt Martin Mayer,
Wissen & Gesundheit

Neues aus Wissen und Gesundheit

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1. Dreckige Luft lässt das Gehirn altern

Das Studienfeld ist grauenhaft, das Ergebnis geht aber über den 11. September 2001 hinaus. Feuerwehrleute und andere Ersthelfer, die an diesem und den folgenden Tagen in den Trümmern der eingestürzten Wolkenkratzer Dienst taten und die Staubpartikel ungefiltert einatmeten, sind deutlich häufiger und früher – vor ihrem 65. Geburtstag – an Demenz erkrankt als jene, die nicht so belastet waren. Den Hauptunterschied machte offenbar, ob die Person im Einsatz eine medizinische Atemschutzmaske trug oder nicht.

Das berichtet die Ärztevereinigung der USA unter Berufung auf eine soeben in einem ihrer Journale erschienene Studie. Das Forscherteam überprüfte die Gesundheit der Teilnehmer von 2014 bis 2022. Die Daten von 9/11 festigen damit einen Zusammenhang mit der Luftqualität, den Alzheimer-Forscher schon länger vermuten. Wahrscheinlich bilden Entzündungen die Brücke. Und sie legen nahe, Masken nicht nur für den Fall einer neuerlichen Pandemie in Reserve zu halten.


Kurt-Martin Mayer,
Wissen & Gesundheit

Foto der Woche: Hering-Party in San Francisco

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Ihre Berühmtheit reicht bald an die der Golden Gate Bridge und der Cable Cars heran. Die kalifornischen Seelöwen von Pier 39 sind eine der größten Touristenattraktionen von San Francisco. Im Winter 1989/90, als der Bootsanleger nach einem Erdbeben renoviert wurde, bemächtigten sich die ersten Tiere der Stege. Bald kamen Hunderte der bis zu 400 Kilogramm schweren Kolosse. Die alten Anlagen gaben unter ihrem Gewicht nach. Die Stadt baute ihnen eigene Pontons. In diesem Jahr sonnte und rekelte sich am Fisherman’s Wharf die Rekordmenge von 2100 Tieren, zumeist Bullen. Angelockt wurden sie offenbar von einem besonders reichen Angebot an Sardellen und Heringen in der Bucht von San Francisco. „Sie legen hier einen Boxenstopp ein“, sagt Hafenmeisterin Sheila Chandor. „Sie futtern sich Kraft an für die Paarungssaison auf den Channel Islands.“

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2. Psychologen dämpfen Smartphone-Panik

Seit einigen Wochen berichten Journalisten über die These des US-Psychologen Jonathan Haidt, dass die sozialen Medien zu einem Anstieg psychischer Erkrankungen unter Kindern und Jugendlichen geführt haben sollen. Drei Fachkollegen von der Universität Würzburg widersprechen ihm nun energisch. Ihre wichtigsten Argumente: In Wirklichkeit profitieren viele Jugendliche von Smartphone & Co. „Hunderte Studien“ zeigten, dass sie dadurch Kontakte vertieften und Freude am kreativen Umgang mit Medien entwickelten. Haidt stütze seine These auf Daten aus den USA, die nicht ohne Weiteres auf Deutschland übertragbar und auch nicht ganz sauber erhoben seien. So vermenge der Kollege und Buchautor („Generation Angst“) den Faktor Digitalisierung mit anderen wie den Covid-19-Beschränkungen und US-Spezifika wie dem massenhaften Missbrauch von Schmerzmitteln. Die wissenschaftliche Analyse zeige, dass, je aufwendiger eine Studie zu dem Thema gemacht sei, desto kleiner der Zusammenhang im Ergebnis ausfalle.

Die drei Würzburger – sie heißen Markus Appel, Silvana Weber und Fabian Hutmacher – meinen, dass Angst vor allem eines bewirke: Angst. Besser wäre, Kinder und Jugendliche „im Umgang mit den neuen Medien aktiv und kompetent zu begleiten“ und dafür zu sorgen, dass weniger schädliche Inhalte in den Netzen stehen beziehungsweise diese gekennzeichnet werden.

 

Kurt-Martin Mayer,
Wissen & Gesundheit

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3. Orientierung in der Medizin


Ob alle sie immer geliebt haben? Eher nicht. Als das Nachrichtenmagazin FOCUS vor über dreißig Jahren die erste Ärzteliste veröffentlichte, galt sie als Teufelswerk; zumindest einigen medizinischen Verbandsvertreten. Die taten alles, um die Bewertung medizinischer Leistungen verbieten zu lassen. Die Gerichte entschieden schließlich, dass Patienten durchaus einen Anspruch auf derartige Informationen hätten – und dass ein Verbot der Ärztelisten das Recht der freien Presse verletzen würde.

Vor wenigen Tagen ist die aktuelle Ärzteliste erschienen (als Ausgabe des Magazins FOCUS-Gesundheit). Die Liste nennt Mediziner und Medizinerinnen für 126 Krankheitsbilder, vom Spezialisten für Hüftoperationen über Experten für psychische Leiden bis hin zu Fachleuten für Atemwegserkrankungen. Mit „unseren Listen“, sagt Heidi Lüttgens (Foto), Direktorin des für die Datenrecherche verantwortlichen Unternehmens FactField, „helfen wir Patienten, sich zu orientieren“.

Mehr zur aktuellen Ärzteliste, wie sie entsteht – und gegen welche Vorwürfe sie verteidigt wird –, lesen Sie im kommenden FOCUS (ab Freitag).


Markus Krischer,
stellvertretender Chefredakteur

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