Wir fahren Zug

Das hat Deutschland noch nie gesehen: Campact organisiert die erste Zug-Demo überhaupt. Mit einer Lok und sieben Waggons protestieren wir dagegen, dass FDP-Finanzminister Lindner das 9-Euro-Ticket abschaffen will – und fordern eine Verlängerung. Der Zug soll losrollen, noch bevor das 9-Euro-Ticket Ende des Monats ausläuft; dafür braucht es jetzt Ihre Unterstützung. Bitte spenden Sie für den Protest-Zug!

Hallo John Do,

Achtung, Demo-Zug fährt ein! Im Berliner Hauptbahnhof werden Ende August alle Kameras auf eine Lok gerichtet sein. Sie zieht sieben Waggons, Menschen stehen an den Fenstern und halten große Transparente raus, winken den Umstehenden. Der Zug transportiert eine klare Forderung: Das 9-Euro-Ticket muss bleiben. Unser Zug fährt pünktlich ein, denn Ende August läuft nicht nur das bisherige Ticket aus, die Regierung entscheidet auch über Entlastungen für uns Bürger*innen. Eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets und eine gute Anschlusslösung müssen Teil des Entlastungspakets werden.

Einer wird sich über die Zug-Demo richtig ärgern: Christian Lindner (FDP). Denn der Finanzminister tut gerade alles, damit das 9-Euro-Ticket wegfällt. Dabei entlastet das Angebot Millionen Menschen – und schützt gleichzeitig das Klima. Eine Mehrheit der Bürger*innen will ein Angebot wie das 9-Euro-Ticket [1] und bereits 240.000 Menschen haben den Campact-Appell für günstigen Nahverkehr unterzeichnet. Ihre Forderung fährt der Demo-Zug in die Öffentlichkeit.

Lindners Kalkül ist leicht zu erkennen. Das Thema soll langsam aus den Medien verschwinden. So liefe das 9-Euro-Ticket leise aus und Auto-Freund Lindner könnte in Ruhe Lobbypolitik machen. Damit dieser Plan nicht aufgeht, fährt die rollende Demo fast bis vor die Tür von Lindners Finanzministerium. Und zwar schon Ende August, während die Ampel über ihr Entlastungspaket verhandelt. Wir rechnen mit etlichen Fotograf*innen und Journalist*innen – schließlich ist ein Protest mit Lokomotive selbst für die Hauptstadtpresse neu.

Die Aktion, für die wir uns mit Greenpeace zusammentun, ist noch nie dagewesen und deshalb auch nicht leicht zu planen. Einen Anbieter finden, eine*n Lokführer*in buchen und Transparente drucken – der Großteil der Organisation steht. Doch jetzt braucht es genügend Menschen, die sich hinter das Projekt stellen und helfen, es zu finanzieren. John Do: Bitte machen Sie jetzt den Sonderzug für günstigen Nahverkehr möglich! Jede Spende zählt – unterstützen Sie die Aktion mit 5 Euro.

Ukraine-Krieg, Inflation, Gaspreis-Krise: In den nächsten Wochen verhandelt die Regierung darüber, wie sie uns Bürger*innen vor den Preissteigerungen schützen will. Ein einfaches und günstiges Ticket entlastet Millionen Menschen in ihrem Alltag. Familien können sich den Besuch bei Verwandten leisten, Pendler*innen sind klimafreundlich in Bus und Bahn unterwegs und Kinder kommen günstig ins Freibad – das 9-Euro-Ticket macht Millionen Menschen trotz steigender Preise mobil.

Gleichzeitig profitiert das Klima. Schon jetzt bleiben viele Autos in der Garage.[2] Mit einem dauerhaft günstigen Ticket und der damit verbundenen Planungssicherheit können mehr Menschen ihr Auto ganz abschaffen und günstig mit Bus und Bahn ans Ziel kommen. SPD, Grüne und Verkehrsverbünde unterstützen eine Folgelösung für das 9-Euro-Ticket. Selbst FDP-Verkehrsminister Volker Wissing ist dafür.[3] Die Blockade geht von Finanzminister Lindner aus. Er steckt Milliarden in klimaschädliche Subventionen für Dienstwagen, verweigert aber die Finanzierung des populären Fahrscheins.

Ende des Monats läuft das 9-Euro-Ticket aus, dann ist die Aufmerksamkeit für das Thema besonders groß. Wir haben nur noch zwei Wochen, um alles zu planen – dann kann ein elektrischer Zug in Berlin vorfahren, ein wahrhafter Protest-Zug für günstigen Nahverkehr. Dafür gibt es noch einiges zu tun: Schilder produzieren, Fahnen bestellen und Banner drucken. Das klappt nur mit starkem finanziellen Rückhalt von vielen. John Do, bitte spenden Sie jetzt und machen Sie so die Zug-Demo möglich. Schon mit 5 Euro machen Sie einen Unterschied!

Herzliche Grüße
Jassin Braun, Campaigner

PS: Absurd ist die Blockade von Lindner schon deshalb, weil seine eigenen Wähler*innen das 9-Euro-Ticket besonders häufig nutzen.[4] Der günstige und simple Fahrschein ist eine Erfolgsgeschichte, die jetzt nicht enden darf. Dafür wollen wir jetzt zum Protest auf die Schiene wechseln! Doch die rollende Demo klappt nur, wenn viele mitmachen. Bitte finanzieren Sie jetzt den Sonderzug mit Ihrer Spende.

Falls Sie das bevorzugen, können Sie auch direkt auf unser Aktionskonto überweisen:

Campact e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN DE82 2512 0510 6981 2300 00
BIC BFSWDE33HAN

[1]„Mehrheit für Nachfolge des 9-Euro-Tickets, Lindner sagt Nein“, Berliner Zeitung Online, 23. Juli 2022

[2]„9-Euro-Ticket: Weniger Stau auf den Straßen im Berufsverkehr“, Berliner Zeitung Online, 8. Juli 2022

[3]„Volker Wissing offen für Nachfolgeregelung für 9-Euro-Ticket“, Zeit Online, 18. Juli 2022

[4]„Wähler von Linken und FDP nutzen 9-Euro-Ticket am meisten“, Oldenburger Onlinezeitung, 25. Juli 2022