Y-förmige Flügel rechts und links, zwei Bürzel hinten, ein Haifischmaul unter der Schnauze – das neue Experimentalflugzeug X-65 der US-Militärforschungsbehörde Darpa (Defense Advanced Research Projects Agency) sieht seltsam aus. Es wird auch seltsam fliegen: ganz ohne bewegliche Klappen und Ruder, mit denen herkömmliche Flugzeuge gesteuert werden. X-65 manövriert mit Druckluft. Kleine Düsen an den Tragflächen, sogenannte Aktuatoren, blasen Luft unter hohem Druck über bestimmte Teile des Flugzeuges. Dadurch verändert sich die Aerodynamik, und die Maschine kann gesteuert werden. Wie das funktioniert, kann jeder mit einem Papierflieger testen: anpusten und gucken, welche Kurven er dreht. Die Active Flow Control (AFC) soll das Fliegen schneller, sparsamer und besser manövrierbar machen. Außerdem wird es weniger störungsanfällig, weil es keine beweglichen Teile in der Flugzeugsteuerung mehr gibt. Ganz scheint Darpa der Sache aber nicht zu trauen: Der erste X-65-Prototyp wird vorsichtshalber neben AFC auch noch mit den alten Klappen und Rudern ausgestattet werden. Ob die gebraucht werden, zeigt sich nächstes Jahr. Dann soll die X-65 zum ersten Mal abheben. Michael Kneissler, Wissen & Gesundheit |