Liebe Frau Do, vom Kalten Krieg war hier gestern schon die Rede, und ein Hauch davon war beim ersten Gipfeltreffen von Joe Biden und Wladimir Putin zu spüren. Der eine ist Jahrgang 1942 und zog vor rund einem halben Jahrhundert in den US-Senat ein, der andere wurde wenig später KGB-Offizier und erlebte den Fall des Eisernen Vorhangs in Dresden. Die beiden Staatschefs kennen den Kalten Krieg aus erster Hand. Als ein „Ende der Geschichte“ (Francis Fukuyama) dürften sie den Untergang der Sowjetunion nie gedeutet haben. In Genf haben sie sich die Hand gereicht, über ihre gegensätzlichen Haltungen geredet und auf den ersten Blick nicht viel erreicht. Ein historisches Treffen war es dennoch. Jan Dirk Herbermann, unser Korrespondent in Genf, schildert Ihnen den Verlauf und die Hintergründe. Historisch ist auch die Pandemie – als die größte Krise der Nachkriegszeit bezeichnet die Bundesregierung sie unisono. Trotz aller – auch durchaus umstrittenen – Bemühungen hat Corona Leid gebracht und viele Leben beendet. Nach aktuellem Stand sind allein im Rheinland 9300 Menschen an oder mit dem Virus gestorben. Das geht aus dem Gesundheitsreport der AOK Rheinland/Hamburg hervor, den Ihnen Antje Höning vorstellt. Die Autorin hören Sie heute Morgen auch im „Aufwacher“-Podcast. Historisch war auch die Niederlage der deutschen Elf gegen Frankreich, denn das Match wurde durch das erste Eigentor einer deutschen Mannschaft in der EM-Geschichte entschieden. Warum das zwar bitter ist, am Ende aber nicht entscheidend sein muss und was gegen Portugal besser klappen sollte, schildert Stefan Döring. Nach der Landung eines Greenpeace-Aktivisten mit einem Motorflieger kurz vor dem Anpfiff im Stadion in München stellen sich aber auch Sicherheitsfragen: Worum es dabei geht, haben Christian Schwerdtfeger und Birgit Marschall recherchiert. Sicher nicht historisch, aber doch spannend war eine Diskussion von Armin Laschet (CDU), Annalena Baerbock (Grüne) und Olaf Scholz (SPD), die das Kanzleramt erobern wollen, sowie Spitzenkandidat Christian Lindner (FDP). Es ging um Energiepolitik, fraglos eines der schwierigsten Themen für die nächste Bundesregierung. Jana Wolf hat die Veranstaltung für Sie verfolgt und schildert, an welcher Stelle der NRW-Ministerpräsident kaum abwarten konnte, das Wort zu erhalten. Unser stellvertretender Chefredakteur Horst Thoren kommt bei uns in der Redaktion gerade nicht zu Wort, denn er ist im Urlaub. Eine Ansichtskarte haben wir noch nicht erhalten, aber eine Kolumne – über Ansichtskarten. Warum die bunten Fotopappen Liebeserklärungen sind, die auch in der digitalen Welt ihren Platz verdienen, hat er hier aufgeschrieben. Ich habe ja hier peinlicherweise gezeigt, dass ich kein Französisch kann. Rheinisch kann ich zwar auch nicht, aber um mich bei Ihnen für die Lektüre zu bedanken, klaue ich einfach einen Satz von Horst Thoren: Nä, wat hann ich Sie jään! Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |