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WirtschaftsWoche
 
 
 
 
Agenda
von Beat Balzli
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Liebe Leserinnen und Leser,

kommende Woche ist es soweit. Auf einem großen Parteitag in Hamburg trifft sich dann die Christlich Demokratische Union (CDU), um über die Nachfolge ihrer ewigen Vorsitzenden und Kanzlerin Angela Merkel abzustimmen. Seit vier Wochen bringen sich die potenziell Wählbaren nun in Stellung: Annegret Kramp-Karrenbauer, bislang Generalsekretärin der Partei, Jens Spahn, Bundesgesundheitsminister, und Friedrich Merz, Fondsgesellschafts-Aufsichtsrat, Anwalt, Millionär, Hobbyflieger – vermeintlicher Wirtschaftskenner. Die Chancen, dass er es am Ende schafft, schreibt unsere Chefreporterin Elisabeth Niejahr, stehen nicht schlecht. Je nachdem, wen man fragt, sogar ganz gut. Die Frage aber ist doch: Kann – und soll – so einer Parteichef und Kanzler werden? Schließlich, so Niejahr, geht es in der Abstimmung um weit mehr als eine Personalie. Nämlich um die Frage, welcher Typ Politiker die Partei und das Land prägen wird: eine Frau, die eine geradlinige Parteikarriere hinter sich hat – oder ein Mann der Wirtschaft, der zwar mühelos Säle in Stimmung reden kann, aber auch polarisiert? Unsere Autoren sind Merz in den vergangenen Wochen nicht von der Seite gewichen. Haben ihn, sein Umfeld und seine Geschichte durchleuchtet. Herausgekommen ist das Porträt eines Mannes, den Selbstzweifel eher selten plagen. Und der doch in den vergangenen Jahren an politischem Stehvermögen eingebüßt zu haben scheint. Titelgeschichte jetzt lesen
 
 
 
WirtschaftsWoche 50: Aber kann Friedrich Merz auch Kanzler?  
 
Aber kann Friedrich Merz auch Kanzler?
 
Der Hobbypilot und Kandidat für den CDU-Vorsitz hat keine Managementerfahrung. Trotzdem ist der Reformdenker eindeutiger Favorit der Wirtschaft – aus einem entscheidenden Grund. jetzt lesen
 
 
 
Das nächste Desaster
 
Um Fahrverbote für Autos doch noch zu vermeiden, soll es nun der Nahverkehr richten. Genauer: Manager wie Peter Bronnenberg. Der Mann leitet die Busgesellschaft Padersprinter, einen kleinen öffentlichen Betrieb in Paderborn: knapp 200 Mitarbeiter, rund 100 Busse, täglich 52 000 Fahrgäste. Mit seiner Flotte ist Bronnenberg Ökopionier. Denn er wird bereits im Frühjahr den gesamten Bestand entweder durch effiziente Neuanschaffungen ersetzt oder alte Busse mit Abgasreinigungen nachgerüstet haben – für rund 20 000 Euro pro Fahrzeug. Die Ökoumtauschaktion zahlt sich aus: Wissenschaftler bescheinigen Paderborn, die Luft aus dem Auspuff sei sauberer als die Umgebungsluft. So wie Paderborn, ist nun allenthalben zu hören, hätten längst auch andere Städte vorangehen können: Indem sie in die Zukunft investieren, den ökologischen Fortschritt des Nahverkehrs vermarkten. Eine populäre, weil eingängige These. Wer sich aber, wie unsere Autoren um Benedikt Becker, in die Zahlen und Statistiken vergräbt, findet noch ein ganz anderes Bild. „Ökobusse allein werden die Luft in Städten nicht deutlich genug verbessern“, schreiben sie. Kommunen und Bund werden sich auch weiterhin den schwarzen Peter zuschieben. Was am Ende bleibt: die Fahrverbote, verhängt von den Gerichten. jetzt lesen
 
 
 
Das unheimliche Apple
 
Vielleicht ist ihnen die Werbung auch schon aufgefallen. Am Flughafen oder in der S-Bahn. Man kommt ja kaum an den bunten Huawei-Plakaten mit den komischen Fragen vorbei. Die Aktion ist kein Zufall. Der chinesische IT-Konzern, Chinas einziges wirkliches Unternehmen von Weltrang, bereitet sich auf Großes vor: mit der Versteigerung der 5G-Mobilfunklizenzen im kommenden Jahr will man endgültig den Sprung in Europas IT-Herzkammer schaffen. 100 Milliarden Dollar wird der Konzern dieses Jahr umsetzen, mehr Handys verkaufen als Apple. Schon heute funktioniert hierzulande kein Mobilfunknetz und kein Netzwerk ohne Huaweis Produkte. Auch die Cloud-Dienste von Telekom und Telefónica werden von den Chinesen betrieben. Endkunden und Unternehmen vertrauen Huawei damit das Wertvollste an, was sie haben: ihre Daten. Naiv? Wenn man US-Präsident Donald Trump fragt, auf jeden Fall. Der hat gerade öffentlich vor Huawei gewarnt, den Konzern in den USA vom Markt verbannt – und versucht nun, Europa dabei auf seine Seite zu ziehen. Grund genug für ein Team um unseren Reporter Konrad Fischer, sich die „unheimlich erfolgreiche“ Firma einmal genauer anzusehen. jetzt lesen
 
 
 
Der saubere Rennwagen
 
Wenn Porsche-Vorstandschef Oliver Blume über die Vereinigten Staaten spricht, kommt er leicht ins Trudeln. Großartiges Land, klar. Schließlich zahlen die Amis gut. Ein Viertel seiner Produktion gehe dort hin – erwirtschafte aber ein Drittel seines Gewinns, sagt Blume. Und ist damit natürlich genau beim Problem: denn anders als bei VW, Daimler oder BMW sind Porsches Stückzahlen viel zu klein, als dass sich eine US-Produktion lohnen würde. „Eine Fertigung in den USA wäre für uns erst ab mindestens 50 000 Fahrzeugen einer Baureihe wirtschaftlich. Dieses Volumen erreichen wir auf dem US-Markt derzeit gerade einmal mit allen unseren Modellreihen zusammen“, verriet Blume meinem Kollegen Martin Seiwert und mir. Die aber wäre notwendig, um Trumps angedrohte Auto-Strafzölle zu umgehen. So ist Blume nun abhängig von den Ergebnissen, die seine Kollegen Autobosse im Gespräch mit Trump in Sachen Autozölle hoffentlich erreichen. Warum er dennoch optimistisch ist für das nächste Jahr, weshalb Porsche der Abschied vom Diesel so leichtfällt und warum man auch einen autonom-fahrenden Porsche immer selbst wird fahren wollen, erklärt Blume in unserem großen Interview. jetzt lesen
 
 
 
Die sichere Anlage
 
Nostalgiker hätten ihre helle Freude an dem Düsseldorfer Mietshaus, Baujahr 1954. Die weißen Klingelknöpfe mit schwarzem Gehäuse im Hausflur sind ebenso original wie das Treppengeländer aus gebogenem Draht mit roten Handlauf. Gepflegt und etwas museal schaut es innen aus. Der Eigentümer ließ das Mietshaus im Düsseldorfer Zentrum gar nicht erst inserieren. Interessenten gibt es auch so genug. Das Haus mit zehn Mietwohnungen soll rund eine Million Euro kosten. Bei Mieteinnahmen von 42 900 Euro jährlich wäre es das 24,5-Fache. Das ist Düsseldorfer Schnitt für Mietshäuser. Die Schmerzgrenze der Anleger könnte deutlich höher liegen. Immobilien mit Mietwohnungen sind begehrt. Der Markt ist eng, die Anlage-Alternativen sind knapp, das Geld ist noch immer billig. „Viele träumen von einem Haus, das regelmäßige Mieten wie Zinsen abwirft. Zinsen, dank derer sie nicht mehr arbeiten müssen“, schreibt unser Autor Martin Gerth. Dafür seien sie bereit, mehr zu zahlen als ein professioneller Investor. Auch mal das 38-Fache der Jahresmiete – und mehr, wenn es sich um eine Top-Lage handelt. Längst, so Gerth, seien die Kaufpreise über ein wirtschaftlich vertretbares Niveau gestiegen. Dennoch: bei der Dividende aus Steinen ist kein Ende des Booms in Sicht. jetzt lesen
 
 
 
Der gefragte Rebell
 
Lange galten sie als unbequem, unangepasst, unvermittelbar – Menschen wie Götz Ulmer, Werber bei der Hamburger Agentur Jung von Matt. Mitarbeiter, die quer denken, Dinge anders machen, sich gegen die Konventionen und Traditionen der Firma stellen. In der Werbebranche fanden die Ulmers dieser Welt noch am ehesten ein Zuhause. Doch im Rest von Corporate Germany wurde es schon schwierig. Das aber ändert sich gerade, wie unser Autor Jan Guldner herausgefunden hat. Weil Unternehmen neue Ideen brauchen, müssen sie sich öffnen. In Zeiten von Digitalisierung und Disruption wird auch extrem traditionsbewussten Managern klar: Wer alles so tut, wie man es immer getan hat, und alles so sein lässt, wie es immer war, der wird bald nichts mehr tun – und nichts mehr sein. Deshalb, so Guldner, ist bei Unternehmen derzeit der Rebell besonders beliebt. Nicht nur in der Werbung, auch im Management, der Personalentwicklung, der Forschung und dem Controlling brauche es Mitarbeiter, die ein „Nein“ nicht akzeptieren und für die es keine „No-go-Areas“ gibt. Wer Regeln bricht, sei schlicht kreativer, kooperativer und produktiver. Allerdings sollten Unternehmen dazu dann doch ein paar Regeln im Umgang mit Rebellen beachten. Welche das sind? Lesen Sie selbst. jetzt lesen
 
 
 
Ein rebellisches Wochenende mit möglichst viel Kreativität wünscht,


Beat Balzli
Chefredakteur WirtschaftsWoche
 
 
 
PS: Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie mir unter agenda@wiwo.de – oder auf Twitter.
 
 
 
 
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