Wobei auch die
Brötchen langsam zum Problem werden. Denn in den vergangenen 15 Jahren ist die
Zahl der Bäckereien in Berlin von 240 auf 140 zurückgegangen. Gemeint sind dabei nicht die
Bräunungsstudios, in denen vorproduzierte Ware in den Heißluftofen wandert, sondern
Handwerksbetriebe mit eigener Backstube. Seit Sonntag gibt es sogar noch einen weniger. Im Kreuzberger Graefekiez schloss die Bäckerei Kasper, deren Ende symptomatisch ist für die Dinkelbrötchen-Dealer von der Ecke: Es herrscht
Nachwuchs- und Mitarbeitermangel, die Konkurrenz durch Bäckereiketten ist groß, das
Angebot in Supermärkten billig, und die Gewerbemieten steigen. Obendrein
verkrümelt sich die Schrippe - die Leute essen allgemein weniger Brot. (Lesetipp für alle Pankower: Im jüngsten
„Leute“-Bezirksnewsletter stehen die besten Adressen von Traditionsbäckereien.)