Liebe Frau Do, Serap Güler ist der „rising star“ der NRW-CDU. Die 38-jährige Integrationsstaatssekretärin wäre fast im Kanzleramt gelandet, wenn Angela Merkel nicht schon zwei Nordrhein-Westfalen ins Kabinett geholt hätte. Die Kölnerin mit türkischen Wurzeln ist klug, forsch und in der Integrationspolitik ziemlich konservativ. Das Vererben der doppelten Staatsbürgerschaft lehnt sie ebenso ab wie Kopftücher bei Minderjährigen. Den Moschee-Verbänden, die der türkischen Erdogan-Partei AKP unterstehen, will sie auf die Finger klopfen. Manch ein Parteifreund sieht in der ehemaligen Hotelfachfrau schon eine Kandidatin für das Amt der Oberbürgermeisterin in Köln. Oder doch ein Job in Berlin? Wir haben mit Güler über Rassismus in Sachsen, Islamismus in der Türkei und ihre Familie gesprochen. „Die türkische Seele will Anerkennung“, sagt sie. Auch die Vorgänge in Sachsen waren natürlich Thema. Der Rechtsstaat ist nach den Ausschreitungen wieder mal im Zentrum der Debatte – und die Defizite werden offensichtlich. Ein brutaler Mord an einem jungen Deutschen mit kubanischen Wurzeln, verübt mutmaßlich von einem jungen Syrer, bringt eine Stadt in Wallung. Ein rechtsradikaler Mob zieht durch die Straßen, ungehindert von der Polizei dürfen „Demonstranten“ den Hitlergruß zeigen. Auf der anderen Seite gewaltbereite Linksaktivisten. An die Angehörigen des Opfers, an eine solide und sachliche Aufarbeitung der Kriminaltat denkt kaum noch einer. Es ist ein Trauerspiel. Wann geht eigentlich die große Mehrheit auf die Straße und beschützt die liberale Demokratie vor den Scharfmachern? Auch der Bundespräsident und die Bundeskanzlerin schalten sich inzwischen ein. Ist das noch eine gesellschaftspolitische Krise, oder haben wir schon Verhältnisse wie in der Weimarer Republik? Eva Quadbeck zeigt Parallelen und Unterschiede auf. Mein Körpergewicht hat inzwischen eine Rekordmarke erreicht. Die Diät, die wirklich zu mir passt, habe ich irgendwie noch nicht gefunden. Vielleicht ist es ja die Sirt Food Diät? Abnehmen mit Kaffee, Wein und Schokolade, versprechen die Autoren. Klingt doch gut. Was genau dahinter steckt, sagt Ihnen Jörg Zittlau. Weil wir aktuell sein wollen, ist unser Journalismus oft zu schnell, der Kontext und die Erklärung leiden darunter. Um dieser Kurzatmigkeit entgegenzuwirken, haben sich meine Kollegen vom Interaktiv-Team ein tolles neues Format ausgedacht: Im „NRW-Lexikon“ wollen wir in loser Folge Themen aufgreifen und gründlich erklären: alle Fakten, alle Hintergründe. In der ersten Folge geht es – pünktlich zum Ferienende – um Inklusion an Schulen. Herzlich Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |