Die besten Geschichten fürs Wochenende
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Migration: Von «Rekorden», die keine sind
Lieber Herr Do
Kamen Sie in diesem Sommer dazu, Bücher zu lesen? Bei mir kommt das oft zu kurz. Diesmal hatte ich Glück. Ich hatte gute Bücher über Schweizer Geschichte im Gepäck (in der Fussnote dieses Artikels sind sie aufgeführt). Die Lektüre war nicht nur lehrreich, sondern oft auch unterhaltend.
Als Newsjournalist, der über historische Ereignisse las, fiel mir wieder einmal auf: Wir leben in relativ ruhigen Zeiten. Auch wenn die Aufgeregtheit der Aktualität nicht diesen Eindruck vermittelt. Ein Zeichen dafür ist, dass die «Rekorde», über die wir in den Medien lesen, in einer längeren Sicht oft gar keine sind.
Fast 70'000 Menschen wanderten letztes Jahr aus der EU in die Schweiz ein, das gilt als Rekord. Blickt man aber weiter zurück, zeigt sich: Die Immigration der 1950er- und 1960er-Jahre war prozentual ähnlich hoch. Damals kamen pro Jahr 35'000 Arbeitskräfte, vor allem aus Italien. Doch die Schweiz hatte damals nur halb so viele Einwohner wie heute.
Auch im Asylwesen war jüngst von «Rekord» die Rede. Nur: Die 30'000 Asylgesuche des letzten Jahres liegen deutlich unter den 47'000 Gesuchen aus dem Jahr 1999 (Krieg im Kosovo).
Falsch ist zudem, dass die Migrationsdebatte immer gehässiger geführt wird. Einst sprach der Bundesrat von «abnormaler Vermehrung der Ausländer». Das wäre heute undenkbar. Und das Wort «Überfremdung» erfand nicht die SVP – es kam früher gar im Gesetzestext vor.
Gute Lektüre und ein schönes Wochenende.
Patrik Müller, Chefredaktor
Für Sie zusammengestellt von Yannick Nock, Leiter Online.
 
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«Wie soll ich das überleben?»: Wir wanderten mit Teenagern, aber ohne Smartphones zu einer SAC-Hütte
Zwei Familien beschliessen, ohne Smartphones zu einer SAC-Hütte zu wandern. Die Kinder leiden, aber nur kurz. Bis etwas Unvorhersehbares geschieht.
 
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Sommeressay
Ich verbrachte wegen meines Berufes das halbe Leben in Pausen: Das gilt es zu beachten
 
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Nahost
Ein Krieg zwischen Israel und dem Iran wird wahrscheinlicher – so würde er ablaufen
 
Karikatur der Woche
Silvan Wegmann
 
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«Viele denken, es sei Glücksache, ob wir unten ankommen»: Drei Wingsuiter springen vom Chäserrugg – und sprechen über die Gefahren
Walenstadt ist ein Hotspot in der Wingsuitszene, die einen schlechten Ruf hat. Zu Recht? Über einen Tag auf dem schmalen Grat zwischen Wagnis und Wahnsinn – mit einem überraschenden Geständnis.
 
Krankheiten
«Jahr war bisher nicht einfach»: Das sagen die Winzer aus der Region zum schlechten Wetter
 
Qualitätsmessung
Pünktlichkeit Top, Kundeninformation Flop: Eine Linie vermiest den Appenzeller Bahnen die gute Bewertung
 
SERIE: OSTSCHWEIZ EXTREM
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Strümpfe, Shakes und Strampeln: Wie sich die Fussballer des FC St.Gallen mit der Doppelbelastung arrangieren
 
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Kleider- und Schuhmarkt
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