Hallo John,

2022. Was für ein Jahr. Ein Krieg mitten in Europa. Eine Bundesregierung, die sich zu oft in internen Streitigkeiten verzettelt. Und dazu: Klimakrise, Inflation – und immer noch Corona.

So turbulent die letzten Monate auch waren, auf eines war Verlass: die Kraft unserer Bürgerbewegung. Gemeinsam haben wir erfolgreich Politik bewegt. Vielen Dank, dass Du dabei bist.

Jetzt wollen wir wissen: Was war in Deinen Augen unsere Kampagne des Jahres 2022? Das Ergebnis wird uns helfen, die richtigen Schwerpunkte für die nächsten Monate zu setzen. Wir können nur eine bestimmte Zahl an Appellen starten und müssen sorgfältig auswählen, welche Themen wir bearbeiten. Dazu brauchen wir Dich, John. Bitte schau mit uns aufs Jahr zurück und sag, was Dich am meisten bewegt hat.

Die Abstimmung ist ganz einfach: Wähle mit einem Klick die Kampagne oder Aktion aus, die Dir am besten gefällt – das war’s schon. Nimm am besten jetzt gleich teil und sag uns Deine Meinung.

Schufa-Ausverkauf gestoppt

Aufreger zum Jahresbeginn: Ein schwedischer Finanzinvestor will die Schufa übernehmen. Es geht um die privaten Daten von Millionen Bundesbürger*innen. Innerhalb kürzester Zeit unterzeichnen mehr als 200.000 Menschen unseren Appell. Das bekommen auch die Volks- und Raiffeisenbanken mit – und handeln. Als Miteigentümerinnen verhindern sie den Verkauf. Genau das hatten wir in unserem Appell gefordert.

Hunderttausende für den Frieden

Es ist die größte Demo, die Campact je mit auf die Beine gestellt hat: Mehr als 500.000 Menschen gehen im Februar in Berlin auf die Straße und protestieren gegen den russischen Angriff auf die Ukraine. Ursprünglich hatten wir mit 20.000 Menschen geplant – dann entwickelt sich die Kundgebung zu einer gewaltigen Großdemo. Ein Kraftakt für unsere Bürgerbewegung, aber vor allem ein starkes Zeichen der Solidarität.

Dreckige Profite

Mitte des Jahres kennen die Preise von Benzin und Diesel nur einen Weg: nach oben. Vor allem Ölkonzerne verdienen seit dem Krieg in der Ukraine kräftig. SPD und Grüne fordern eine Übergewinnsteuer. Doch Christian Lindner (FDP) blockiert. Mit einem Appell schalten wir uns ein. Schließlich zwingt ihn Brüssel zum Einlenken. Lindner legt wie der Rest der EU Pläne vor: Extragewinne auf Erdöl, Gas oder Kohle sollen extra besteuert werden.

Verramschte Heimat

Finanzminister Lindner will 90.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche – derzeit in öffentlicher Hand – an Spekulant*innen verscherbeln. Zwei Bäuerinnen wehren sich auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact. Mit Erfolg: Im November einigen sich Agrar- und Finanzministerium und stoppen die Privatisierungspläne. Jetzt kämpfen die Petentinnen dafür, dass das Land zukünftig nach Gemeinwohlkriterien verpachtet wird.

Autobahnausbau gestoppt

Auf manche Kampagnenerfolge warten wir etwas länger. 2021 kommt nördlich von Oldenburg das größte Campact-Banner aller Zeiten zum Einsatz. Auf über 4.500 Quadratmetern entrollten wir die Forderung: Keine neuen Autobahnen! Im Juli 2022 stoppt das Bundesverwaltungsgericht dann die Verlängerung der A20 – zumindest vorläufig. Ein wichtiger juristischer Schritt, nun müssen politische Entscheidungen folgen.

In den Knast – für die Wahrheit

175 Jahre Haft. Das droht dem Wikileaks-Gründer Julian Assange. Seit Jahren sitzt er in Großbritannien im Gefängnis. Im Juni erlaubt London eine Auslieferung an die USA. Dort drohen ihm Folter, Isolation und Misshandlungen, warnen Menschenrechtler*innen. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte noch im Wahlkampf seine Freilassung gefordert. Mit einem Appell fordern wir sie auf, zu ihrem Wort zu stehen.

Unterwegs mit dem 9-Euro-Zug

Anfangs sind wir nicht sicher, ob sich die Idee wirklich realisieren lässt. Doch es klappt: In Berlin setzt sich im August unser Demo-Sonderzug für das 9-Euro-Ticket in Bewegung und fährt Hunderte Demonstrierende durch die Stadt. Die Medienresonanz ist überwältigend. Zu einer richtig günstigen Nachfolgelösung kommt es nicht, aber immerhin einigen sich Bund und Länder auf das 49-Euro-Ticket.

Umstrittener Deal

Im Oktober gelingt es Kanzler Olaf Scholz (SPD), einen Teilverkauf des Hamburger Hafens an den chinesischen Staatskonzern Cosco durchzudrücken. Den Deal konnte unser Appell nicht verhindern, doch der Anteil von Cosco fällt kleiner aus als geplant. Und die Debatte, welche Deals Deutschland mit autokratischen Staaten eingehen und wer Zugriff auf kritische Infrastruktur haben sollte, ist seitdem in vollem Gang.

Wir freuen uns, wenn Du an der Abstimmung teilnimmst. So wissen wir, was Dich und die anderen Campact-Unterstützer*innen am meisten bewegt hat – und können 2023 in diese Richtung weiterdenken.

Herzliche Grüße
Dein Campact-Team

PS: Vielen Dank, dass Du uns dabei unterstützt, die Schwerpunkte unserer Arbeit für das kommende Jahr zu setzen. Sobald die Abstimmung vorbei und ausgewertet ist, informieren wir alle Teilnehmer*innen der Abstimmung über das Ergebnis.