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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
erinnern Sie sich noch an den Paketfuxx? Vor gut einem Jahr hatten wir über das Projekt von Hermes berichtet. Wer für seine Nachbarn Sendungen annahm, sollte einen finanziellen Anreiz erhalten. Rund ein halbes Jahr später zeigte sich Hermes mit dem Projekt zufrieden, wechselte aber vom finanziellen Anreiz zu „Sozialpunkten“. Vor wenigen Tagen wurde der Paketfuxx dann still beerdigt. Die Website ist ohne eine Erklärung nicht mehr erreichbar. So richtig angenommen wurde der Ansatz dann wohl doch nicht.
Herzlichst Ihr Stephan Lamprecht
Der Sportartikelkonzern Adidas hat seine Strategie „Own the Game“ bis zum Jahr 2021 vorgestellt. Und die wird weder stationäre Vertriebspartner noch Onlinehändler besonders freuen. Denn um das Markenerlebnis besser zu steuern, will der Konzern den Direktvertrieb ausbauen. Die in Eigenregie betriebenen Läden und der Onlinehandel werden eine noch größere Rolle spielen. Der Anteil des Direktvertriebs soll bis 2025 auf 50 Prozent des Gesamtumsatzes steigen und über 80 Prozent des geplanten Umsatzwachstums ausmachen. Jährlich will das Unternehmen mehr als 1 Mrd. Euro in die digitale Transformation stecken und zugleich die Nachhaltigkeit steigern. Neun von zehn Produkten sollen nachhaltig werden.
Lego vermeldet das größte Wachstum seit fünf Jahren: Im vergangenen Jahre legte der Umsatz um 13 Prozent auf knapp 5,9 Mrd. Euro zu. Der Gewinn wuchs sogar um 19 Prozent auf 1,73 Mrd. Euro. Aus Sicht des Unternehmens läge das einerseits daran, dass es gelungen sei, auch Erwachsene besser zu adressieren, zum anderen an der konsequenten Nutzung von Markenpartnerschaften. Auf der eigenen Website kündigte das Unternehmen zudem an, ambitionierte Pläne für die digitale Transformation zu hegen, verriet aber keine weitergehenden Details.
Payment-Dienstleister Epay, insbesondere für seine Prepaid- und Gutscheinlösungen bekannt, schließt sich der Mobile-Payment-Initiative des EHI an. Dem Konsortium gehören zahlreiche namhafte Anbieter von Payment-Lösungen an. Gemeinsam treiben sie das Thema des mobilen Bezahlens in Deutschland voran, tauschen Erfahrungen aus und informieren die Verbraucherinnen und Verbraucher über die Möglichkeiten.
Der spanische Fast-Fashion-Konzern Inditex (Zara, Pull & Bear, Massimo Dutti, Bershka, Stradivarius, Oysho und Üterque) hat im Geschäftsjahr 2020/21 bei Umsatz und Ergebnis erhebliche Verluste hinnehmen müssen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr, das am 31. Januar endete, erzielte der Konzern einen Umsatz in Höhe von 20,4 Mrd. Euro. Das entsprach einem Rückgang um 27,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein Plus von 77 Prozent im E-Commerce konnten die Verluste aus dem stationären Geschäft, das unter den Schließungen während der Pandemie litt, nicht ausgleichen. Der Nettogewinn belief sich auf 1,11 Mrd. Euro, was einen Rückgang um 69,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet.
Mit viel Lob durch die Fachmedien wurde die von Edeka und Budni eröffnete Budni-Filiale in Bremerhaven bedacht. Gestaltung und Sortiment überzeugten die Fachbesucher. Die Kunden wohl eher weniger, denn inzwischen ist der Standort wieder Geschichte. Zur (neuen) Expansionsstrategie gehört, sich auf Großstädte zu konzentrieren. Dabei steht der Raum Berlin im Zentrum der Bemühungen. Peer Schader bietet eine umfassende Analyse der Zusammenarbeit und sieht in dem neuen Filialkonzept eine auffällige Nähe zu dm.
Amazon nennt sein Bezahlverfahren via Scan der Handfläche „Amazon One“ (wir berichteten). Jedenfalls weitet das Unternehmen das Verfahren nun aus. In den kommenden Wochen soll die Technik in 12 weiteren Geschäften des Unternehmens installiert werden. Der Konzern hofft auch darauf, die Technologie bei anderen Händlern installieren zu können. Unter Experten ist das Scannen der Handflächen und Auswertung von Venenmustern nicht ganz unumstritten, weil dies doch nicht als so sicher erscheint, wie zunächst anzunehmen wäre.
Was bei Alibaba „Pay with a smile“ soll in den Supermärkten der X5 Retail Group „Pay with a glance“, also Bezahlen mit einem Blick sein. Die Rede ist von der Gesichtserkennung, mit deren Hilfe die Kundinnen und Kunden dann Zahlungen an der Kasse freigeben. Das System wurde in Kooperation mit Visa und der Sberbank entwickelt. Um es zu nutzen, müssen die Kundinnen und Kunden in der App der Bank die entsprechende Option aktivieren. In Anschluss wird das Muster des Gesichts via Kamera aufgenommen und das Verfahren mit der gewünschten Karte verbunden. Im Laufe des Jahres soll dieses biometrische Payment in 150 Läden ausgerollt werden.
Ikea zieht es auch in Frankreich in die Supermärkte. Doch anders als in Österreich, wo die Billa-Märkte ja als Abholpunkte für Click&Collect genutzt werden, öffnet der Möbelhändler in ausgewählten Supermärkten reguläre Popup-Verkaufsstellen, an denen die Mitarbeitenden auf die Kundschaft warten, um zu beraten und Bestellungen aufzunehmen. Dieses Experiment könnte auch ausgeweitet werden, je nachdem, wie lange die Möbelhäuser in Frankreich noch geschlossen bleiben müssen.
In der Schweiz hat der Onlinehandel im vergangenen Jahr kräftig zugelegt und einen Dreijahressprung geschafft. Wie aktuelle Zahlen zeigen, wuchs der Umsatz im Onlinehandel um fast 30 Prozent. Ganz vorn in der Beliebtheit der Kundschaft stand der Bereich der Heimelektronik, doch auch Fashion konnte noch einmal zulegen. In der Schweiz landet inzwischen jeder vierte Franken, der für Mode ausgegeben wird, bei einem Onlinehändler. Von dem Boom im Coronajahr konnten in erster Linie Unternehmen aus dem Inland profitieren. Amazon und Wish tun sich in der Schweiz weiter schwer. Weitere Zahlen hat die Schweizerische Post zusammengestellt.
Wie hat sich der deutsche und der internationale Handel in den letzten Jahrzehnten entwickelt? Im Podcast HandelBar des IFH Köln empfängt Gastgeber Kai Hudetz empfängt Handelsexperten und Unternehmensberater Wolf-Jochen Schulte-Hillen an der HandelBar und spricht mit ihm über genau diese Frage. Über Trendbewegungen im Handel, Perspektiven für die Zeit nach Corona und Best Practices in der neuen Folge “Vom Ausland lernen”. Hier reinhören!
Im neuen Podcast unseres Partners Trendforum Retail (6. bis 7. Oktober in Frankfurt) ist diesmal Alexander Berger zu Gast, CFO von L&T in Osnabrück, das spätestens seit der Eröffnung einer Surfwelle in seinem Haus vor drei Jahren bundesweit ein Begriff ist. Berger spricht im Podcast darüber, wie der Mode- und Textilhandel auf den 2. Lockdown reagiert. Hatte sich L&T bislang gegen Onlinehandel ausgesprochen und sich voll aufs stationäre Einkaufserlebnis konzentriert, so brachte Covid–19 das Unternehmen nun dazu, sein Geschäft digital zu verlängern. Im Podcast zieht er zudem spannende Parallelen zwischen der Fankultur in Fußballstadien und dem Einzelhandel. Hier reinhören!
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