auf dem AfD-Parteitag im sächsischen Riesa wurde Alice Weidel am vergangenen Samstagmittag einstimmig und unter großem Jubel zur Kanzlerkandidatin der AfD gewählt. Die gute Laune ist insofern verständlich, da die Partei sich auf Kurs zu dem besten Bundestagswahlergebnis in ihrer noch jungen Geschichte befindet. Doch der Schein trügt. Denn dem stramm nationalistischen und aktivistischen Umfeld der AfD ist der „gemäßigte“ Kurs der Parteiführung zunehmend ein Dorn im Auge. Dahinter steckt mehr als ein Generationenkonflikt. Felix Huber ist tief in AfD-Sphären vorgedrungen, hat recherchiert und sich in der Partei nahen Netzwerken umgesehen. Huber stellt fest: Die Gräben in der Partei reißen immer weiter auf. Dem Bündnis Sahra Wagenknecht geht auf dem Weg in den Bundestag derweil die Luft aus. Ein Eklat um zwei Mitglieder, öffentliches Desinteresse und Umfragewerte um die fünf Prozent trüben die Erfolgsaussichten. Die Schuld an alldem wird aber nicht bei sich selbst, sondern woanders gesucht. Mein Kommentar über die Ruhe nach dem Sturm. Der Begriff „biodeutsch“ wurde zum Unwort des Jahres gewählt. Das ist mehrfach komisch, denn hier zeigen sich die sprachliche Inkompetenz der Jury, ihre gedankliche Einfalt und ihre Humorlosigkeit. Alexander Grau fordert: Bitte verschont uns in Zukunft mit dieser Form gouvernantenhafter Sprachzensur! Ryyan Alshebl, Deutschlands erster syrischstämmiger Bürgermeister, kritisiert, dass deutsche Politiker den Sturz des Assad-Regimes vor allem unter dem Gesichtspunkt der Einwanderungspolitik betrachten. Dennoch fordert er eine schärfere Asylpolitik und die Abschiebung von Straftätern. Christine Zinner hat mit ihm gesprochen. Auch die FDP-Bundestagsabgeordnete Linda Teuteberg fordert eine Zeitenwende in der Innen- und Migrationspolitik. Teuteberg sagt: „Islamismus ist keine multikulturelle Folklore.“ Im Gespräch mit meinem Kollegen Volker Resing blickt sie zudem kritisch auf die Politik der Ampel-Regierung. Mit dem Ende der Kernenergie wurde eine Spitzentechnologie beerdigt, in der die Bundesrepublik einst zur Weltspitze zählte. Kernkraftmanager Guido Knott machte im Untersuchungsausschuss zum Atomausstieg klar, welches Zerstörungswerk Ahnungsloser hier vollendet wurde. Mein Kollege Daniel Gräber hat ihn porträtiert. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leitung Cicero Digital |