die Rückeroberung Afghanistans durch die Taliban hält die Welt weiter in Atem. Und es stellen sich auch an deutsche Politiker viele Fragen. Zum Beispiel: Warum hat der Außenminister die Warnungen aus der eigenen Botschaft in Kabul nicht ernst genommen? Heiko Maas steht wegen der späten Evakuierung in der Kritik. Aber bisher lässt er alles an sich abperlen. Daniel Gräber erklärt, wo die Konfliktlinien verlaufen. Der Krieg am Hindukusch ist jedenfalls verloren, die US-Streitkräfte ziehen ab. Das Debakel in Afghanistan macht nicht zuletzt deutlich, dass die Vereinigten Staaten ganz dringend eine neue „große Strategie“ brauchen, um Weltmacht bleiben zu können. Jetzt muss es darauf ankommen, Prioritäten zu setzen – und sich von Nebenkriegsschauplätzen fern zu halten. George Friedman, Amerikas bekanntester geopolitischer Analyst, beschreibt das Dilemma. Befürchtet wird jetzt eine neue Flüchtlingswelle. Was passiert mit den Afghanen, die das Land auf der Flucht vor den Taliban verlassen? Die Bundesregierung setzt auf finanzielle Hilfen für die Nachbarstaaten Iran und Pakistan. Eine Perspektive für die Flüchtlinge bieten diese Länder aber nicht. Doch für tragfähigeren Alternativen lässt der Bundestagswahlkampf keinen Raum. Antje Hildebrandt und Uta Weisse analysieren die Lage. Hedwig Richter ist eine erfolgreiche Wissenschaftlerin mit preisnominierten und preisgekrönten Büchern über „Moderne Wahlen“, über Demokratie und Deutsches Kaiserreich. Regelmäßig absolviert sie Auftritte in Talkshows, hat eine große Twitter-Followerschaft. Und dann plötzlich, Anfang des Jahres, zwei extrem scharfe Rezensionen führender Vertreter des Faches gegen ihr mittleres Buch: „Demokratie. Eine deutsche Affäre“. Jens Nordalm porträtiert die Historikerin. Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |