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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 27.08.2021 | 17 °C, verregnet und gewitterig. | ||
+ US-Präsident Biden kündigt nach Anschlägen Vergeltung an + So werden die Fahrspuren Unter den Linden neu verteilt + Verfassungsklage wegen Ausschluss von britischem BVV-Kandidaten + |
von André Görke |
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In der vergangenen Nacht hat mich nicht nur der Wahl-O-Mat (33 Parteien, 38 Fragen! mehr dazu gleich) und eine fiese Erkältung (Herbst!) wachgehalten, sondern vor allem die Baustellenakte der BVG (liegt unter meinem Kopfkissen). Der Inhalt: das Grand Finale Unter den Linden. Auf Berlins Boulevard No.1 rücken nämlich jetzt die letzten Bauarbeiter an – mit Asphalt und Farbeimer. Vom 28. September an wird die Straße Unter den Linden neu aufgebaut – der Schlussakt nach zehn Jahren U-Bahnbaustelle mitten im Zentrum der Stadt. An die Touri-Meile ohne Bauzäune erinnern sich ja nur noch Stadtälteste (und Fans von Google Street View, gucken Sie mal), denn gefällt, gebuddelt und gebaut wird hier seit dem Frühjahr 2012. Im April 2022 soll dann endlich der letzte Pinselstrich gezogen sein (jedenfalls steht’s so in der Ausschreibung für die Restarbeiten). | |||||
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So, und jetzt mal konkret: Wie wird denn Berlins Boulevard der Zukunft aussehen? Ideen gab’s ja viele… Na, dann schauen wir doch mal auf den letzten Stand (Trigger-Warnung: Autofahrer müssen jetzt ganz tapfer sein – Fußgänger übrigens auch): + Es wird nur noch eine Pkw-Fahrspur geben (statt wie früher zwei). + Die BVG-Flotte bekommt eine Fahrspur in der Mitte. + In beiden Richtungen gibt’s eine eigene Fahrradspur (außer auf der Liebknechtbrücke, die ist zu eng). + Und eine 4. Spur am rechten Rand dient der „multimodalen Nutzung“ (zwischen Wilhelmstraße und Universitätsstraße). Hm, der was? Was soll das sein, eine „multimodale Nutzung“?Platz für fliegende Händler und rasende Reporter? Nein, es ist die Resterampe: „Eine Spur für Parklets, Fahrradabstellanlagen, Carsharing, Stadtrundfahrten...“. Dabei wurde doch 2016, nach der letzten Wahl, noch leidenschaftlich über eine Fußgängerzone Unter den Linden diskutiert. Tja, schöne Träumerei, nix passiert. Aber hey, dafür gibt’s ja ab 2022 einen „multimodalen Fahrstreifen“. Schade. (Q: Baupläne der BVG, Stand August – die Skizzen kann ich Ihnen hier mal zeigen). | |||||
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Wahl I: Punkt 11 Uhr wurde gestern auf den Knopf gedrückt und der Berlin-O-Mat der Landeszentrale für politische Bildung war freigeschaltet – CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner kommt dabei laut rbb nur auf eine Übereinstimmung mit seiner Partei von 78% (hier der Tagesspiegel-Link zum Berliner Wahl-o-Mat). Ist allerdings nix für Morgenmuffel: Es werden 38 Querbeet-Fragen gestellt und es gibt 33 Parteien zur Auswahl – starker Kaffee kann also nicht schaden. Für den Terminkalender: Der „große“ Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl wird am nächsten Donnerstag, 2. September, freigeschaltet. Ganz neu ist übrigens der Wahl-O-Mat für die 12 Berliner Bezirke (entwickelt von der Humboldt-Universität in Zusammenarbeit mit dem Tagesspiegel). Am Wochenende geht’s los – also immer mal wieder auf www.tagesspiegel.de nachschauen (und nicht vergessen, die Kaffeevorräte zu checken). | |||||
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Wahl II: Die Volt-Partei ist not amused und will heute Verfassungsklage gegen die Nichtzulassung zur BVV-Wahl in Pankow einreichen. Himmel, was ist denn passiert? Matt Bristow, 36, ist Londoner und lebt immer mal wieder in Prenzlauer Berg. Jetzt kandidiert er zum ersten Mal für ein politisches Amt – wurde aber abgelehnt. „Der Landeswahlausschuss hat seine Entscheidung damit begründet, dass der britische Volt-Kandidat Matt Bristow nicht die Staatsangehörigkeit eines Mitgliedstaats der Europäischen Union besitzt“, schreiben die Volt-Leute an den Checkpoint. Diese Begründung halten die Anwälte aber für falsch, weil: „Nach geltendem Europarecht muss man für die Zulassung zur Wahl lediglich Unionsbürger sein. Laut Europarecht ist die Unionsbürgerschaft ein selbständiger Status: Sie tritt zur nationalen Staatsbürgerschaft hinzu, ersetzt diese aber nicht. Dementsprechend verliert man sie auch nicht mit dem Austritt des Ursprungslandes aus der Union.“ Hier der Link zum kleinen 1x1 des Wahlamtes. Wie das Gericht wohl entscheidet? God save the BVV! | |||||
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Wahl III: Wer die Wahlunterlagen per Post anfordert, sollte vorher seinen Briefkasten entrümpeln – da wird ein mächtiger Umschlag in den Schlund gewuchtet. Checkpoint-Kollege Thomas Lippold hat gleich mal den Zollstock aus dem Werkzeugkasten gefummelt: „In Charlottenburg-Wilmersdorf sind alle Stimmzettel zusammen knapp 215 Zentimeter lang.“ Seine Frage: „Welcher Bezirk bietet mehr?“ Ihre Mail mit Ihrer Kiez-Messung an checkpoint@tagesspiegel.de. P.S.: Die Briefunterlagen wiegen übrigens 40 Gramm. Ein Snickers ist damit immer noch schwerer. | |||||
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Wahl IV: Ärger um CDU-Post, die derzeit in vielen Briefkästen landet - mit Name, Straße, Etagenzahl, Seitenflügel.„Woher hat die CDU meinen vollen Namen plus Adresse?“, fragen sich Leserinnen und Leser von Spandau bis Schöneberg und wittern dubiose Geschäfte („Adressdaten gekauft?“). Doch so werben auch andere Parteien, und die CDU erklärt uns das noch mal so: „Im Vorfeld von Wahlen sind u.a. Parteien berechtigt, für Werbung Auszüge aus dem Melderegister zu beantragen. Der Weitergabe der Meldedaten kann man aber widersprechen.” Infos hier bei der Datenschutzbeauftragten. | |||||
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Und dann war da noch dieser Aufreger: Weiße Menschen sollen sich nicht auf eine Antidiskriminierungsstelle bei der HU bewerben. Wörtlich heißt es in einer Ausschreibung für die studentische Antidiskriminierungsberatung des Referent_innenrats der HU Berlin: „Die Beratungen finden aus parteilicher Perspektive statt.” Und weiter: „In der Beratungsarbeit hat sich gezeigt, dass dies am besten gelingt, wenn der_die Berater_in Schwarz oder als Person of Color positioniert ist. Wir bitten daher weiße Menschen, von einer Bewerbung für diese Beratungsstelle abzusehen.“ Eine Anti-Diskriminierungsstelle schließt vorab Leute aufgrund ihrer Hautfarbe aus? Dazu CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner: „Die Sortierung nach Hautfarbe passt nicht in unsere Stadt und schon gar nicht an unsere Hochschulen. Wer Menschen im Namen des Antirassismus selbst rassistisch diskriminiert, sollte seine Position überdenken." | |||||
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Hier der sportliche Frühcheck mit dem Checkpoint: Wird das Olympiastadion heute wieder blau? Gestern Abend hatte ja Union die Hertha-Heimat (seit 1963) für sein Europapokal-Spiel gemietet (das 0:0 gegen Kuopion PS reichte nach dem 4:0-Hinspielsieg für die Gruppenphase in der Conference League). Die Hertha-Fans fanden es nur so lala, dass die blaue Laufbahn mit einem roten Riesenteppich verhüllt war und Unioner scherzhaft vom „Olympiastadunion“ sprachen. Dort drängten sie sich trotz viel Platz (22.159 Zuschauer bei einer Kapazität von 74.475) eng aneinander – es kommentiert Tagesspiegel-Sportreporter Stefan Herrmanns (mit Bild): „Das Hygienekonzept im Olympiastadion wird heute exklusiv präsentiert vom Gesundheitsamt Treptow-Köpenick.“ | |||||
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Aber die blau-weißen Gemüter können jetzt wieder runterkühlen. „Ab 10 Uhr dürfen die Touristen wieder rein, mittags übergibt uns Union das Stadion zurück, so wie es vorher aussah”, verkündet Christoph Meyer am Checkpoint-Telefon. Meyer ist hier Veranstaltungsdirektor und der Mann mit dem Zentralschlüssel und im Olympiastadion der Veranstaltungsdirektor (und schon seit 2005 im Stadion dabei). „Wer als Hertha-Fan die blaue Laufbahn vermisst hat, kann gerne am Freitag in unsere Live-Cam schauen: Wir machen alle 10 Minuten neue Bilder.” (Hier zu sehen). Bis Hertha wieder spielt, dauert’s allerdings noch drei Wochen. Am 12. September ist erst mal Istaf – selbstverständlich auf der blauen Laufbahn (und mehr zu Union gibt’s weiter unten). P.S.: Wer noch mehr aus der City West erfahren will: Heute Nachmittag kommt der aktuelle Tagesspiegel-„Leute“-Newsletter für Charlottenburg-Wilmersdorf raus (weit mehr als 30.000 Abos). Köpenicker dürfen übrigens auch gern mitlesen (zur kostenlosen Anmeldung geht’s hier). | |||||
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