Bremsen steigende Zinsen den Aktien-Markt? ++ Gold: Wichtige Unterstützung beachten!
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Rendite-Report vom 13. Januar 2021


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Bremsen steigende
Zinsen den Aktien-Markt?

Liebe Leserin, lieber Leser,


vom Anleihe-Markt ging in den letzten Tagen ein Warnsignal aus, das teilweise für heftige Turbulenzen an den Märkten insgesamt sorgte. In den USA zogen die Renditen für US-Staatsanleihen (T-Bonds) deutlich an. Das hat in der Regel Auswirkungen auf den gesamten Markt für Anleihen und zieht die Zinsen insgesamt nach oben.

 

10-jährige US-Bonds werfen inzwischen wieder rund 1,15 Prozent pro Jahr ab. Noch im November lagen die Renditen unter 0,8 Prozent, im August sogar bei 0,51 Prozent. Dabei erschreckte manche Anleger mehr der steile Anstieg in kurzer Zeit als die absolute Höhe, denn die Rendite liegt noch deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau von 1,9 Prozent:

 

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Am Aktien-Markt war das noch vergleichsweise wenig spürbar, auch wenn die Börsenkurse zeitweise unter Druck kamen. Heftiger fiel die Reaktion z.B. am Devisen-Markt aus, der US-Dollar erhielt in den letzten Tagen deutlich Auftrieb. Auch der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar (EUR/USD) gab nach, der Aufwärtstrend der letzten Wochen steht dadurch in Frage.

 

Die Notierungen der Edelmetalle, und zwar nicht nur Gold und Silber, sondern auch Platin und Palladium brachen ebenfalls – besonders am Freitag – regelrecht ein. Inzwischen haben sich die Notierungen aber wieder stabilisiert. Auf Gold gehe ich weiter unten noch näher ein.

 

Warum ist der Anstieg der Anleihe-Renditen so wichtig?

 

Bislang galt es als ausgemacht, dass die Zinsen sehr lange niedrig bleiben. Gemeint sind in den Diskussionen meist die Notenbank-Zinsen. In der Tat plant wohl keine der großen Notenbanken derzeit Zinserhöhungen.

 

Aus Anlegersicht wichtiger sind aber die Renditen für Anleihen, nicht zuletzt für die als sicher geltenden Staats-Anleihen. Vor allem Profi-Investoren, also Fonds-Manager und Vermögens-Verwalter, investieren in viele verschiedene Anlageklassen, auch in Anleihen.

 

Werfen Staats-Anleihen höhere Renditen ab, dann sinkt die Bereitschaft der Anleger in riskantere Anlagen wie Aktien zu investieren. Daher wird in vielen Bewertungsmodellen für den Aktien-Markt, z.B. auch im so genannten FED-Modell der US-Notenbank, die Bewertung am Aktien-Markt mit der Bewertung am Anleihe-Markt in Beziehung gesetzt.

 

Sind die Renditen am Anleihe-Markt sehr niedrig, dann nehmen Anleger – im Durchschnitt jedenfalls – höhere Bewertungen am Aktien-Markt in Kauf. Steigen die Anleihe-Renditen, dann könnte sich dieser Trend umkehren und die Aktien-Kurse fallen.

 

Warum sind die Anleihe-Renditen in den USA zuletzt gestiegen?

 

Seitdem klar ist, dass die Demokraten mit den beiden Senats-Sitzen aus Georgia durchregieren können, preisen die Anleger offensichtlich ein, dass die Biden-Regierung schon bald sehr große Hilfsprogramme beschließen wird. In anderen Worten: Die US-Staatsschulden werden noch deutlich höher ansteigen.

 

Einerseits wird das positiv gesehen, denn das dürfte die Konjunktur tatsächlich anschieben. Andererseits würde eine echte Konjunktur-Erholung auch mit steigenden Inflationsraten einhergehen. Genau darauf hat der Anleihe-Markt mit steigenden Renditen reagiert.

 

Der US-Notenbank kommt ein Anstieg der Inflation durchaus gelegen, jedenfalls würde sie nach eigener Aussage nichts dagegen unternehmen, solange die Lage am Arbeits-Markt schlecht ist. Deswegen haben die am letzten Freitag veröffentlichten enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten für Dezember paradoxerweise zu höheren Inflations-Erwartungen geführt.

 

Inflations-Erwartungen und Realzins

 

Der Anstieg der Anleihe-Renditen in den USA ist also darauf zurückzuführen, dass eine höhere Inflation in der Zukunft eingepreist wird. Die nominale Rendite einer Anleihe setzt sich zusammen aus der Inflationserwartung für die Laufzeit der Anleihe und dem Realzins. Bisher ist nur die Inflations-Erwartung gestiegen, der Realzins ist weiter negativ.

 

Allerdings haben die Akteure an den Märkten auch ihre Erwartung für die erste Anhebung des Leitzinses nach vorne gezogen, und zwar von Anfang 2024 auf das 3. Quartal 2023. Das zeigt aber auch: Ein Anstieg der realen Zinsen ist noch weit entfernt.

 

Höhere Zinsen verstärken die Gefahr von Insolvenzen

 

Höhere Zinsen bedeuten für Unternehmen eine Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen, denn wer Geld aufnehmen will, muss dafür mehr bezahlen. Doch bis ein Anstieg der Zinsen Unternehmen wirklich unter Druck setzt, wird es vermutlich noch dauern.

 

Zumal nicht wenige Unternehmen die sehr günstigen Finanzierungsbedingungen der letzten Monate genutzt und sich Kapital beschafft haben. Ich rede hier natürlich von den großen, oft börsennotierten Unternehmen, nicht von den besonders unter der Corona-Krise leidenden kleinen Unternehmen.

 

Es muss sich erst noch zeigen, ob der Rendite-Anstieg am US-Bondmarkt eine dauerhafte Wende eingeleitet hat und wie die US-Notenbank FED darauf reagieren wird. Deren Chef Jerome Powell hat jedenfalls künftig eine Insiderin als Ansprech-Partnerin an der Strippe: Die ehemalige FED-Chefin Janet Yellen wird ab dem 20. Januar als neue US-Finanzministerin ins Geschehen eingreifen.


Mein Fazit

 

Auch wenn niedrige Zinsen, Konjunktur-Programme und Corona-Hilfen die Aktien-Kurse weiter antreiben dürften, so müssen wir uns doch auf holprigere Zeiten am bislang so glänzenden US-Aktienmarkt einstellen. Zudem dürften die Bilanzen wieder eine stärkere Rolle spielen. Hoch verschuldete „Zombie-Unternehmen“ werden es künftig schwerer haben, Firmen mit gesunder Bilanz dürften von den Anlegern wieder stärker gesucht werden.

 

Die Diskussion um die Geld-Politik und die Zins-Entwicklung wird uns in den nächsten Monaten und Jahren begleiten. Je besser die Wirtschaft läuft, umso größer werden die Spekulationen über einen Anstieg der Zinsen. Das dürfte den Aktien-Markt mit der Zeit bremsen und noch für so manche Kurs-Turbulenz sorgen.

 

Die Notierungen der Edelmetalle kamen zwar kurzfristig unter Druck, aber die Rahmenbedingungen für eine hohe Nachfrage nach Gold und Silber – und damit auch für steigende Preise – bleiben gegeben. Denn trotz der steigenden Inflations-Erwartungen bleiben die Realzinsen negativ. Das spricht ebenso für Gold wie die rasant ansteigende Staats-Verschuldung, nicht nur in den USA. Darauf gehe ich in der folgenden Gold-Analyse noch weiter ein...



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Gold: Wichtige Unterstützung beachten!

 

Insbesondere am Freitag ist der Gold-Kurs deutlich unter Druck geraten und hat viele Anleger ratlos hinterlassen – befinden wir uns nicht in einem idealen Umfeld für steigende Edelmetall-Preise? Schließlich erwartet zumindest ein Großteil der Markt-Teilnehmer ein Aufflackern der Inflation in diesem Jahr und sind Gold und Silber nicht die Profiteure einer solchen Entwicklung? Sind sie nicht.

 

Dieses Missverständnis habe ich schon häufiger angesprochen, aber eine Wiederholung erscheint angezeigt: Gold reagiert auf den Realzins. Der Realzins wird nicht von Notenbanken festgelegt, sondern ist das Ergebnis von Angebot und Nachfrage, also der Erwartungshaltung am Anleihe-Markt.

 

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Wie oben beschrieben sind die 10-jährigen Staats-Anleihen in den USA letzte Woche deutlich unter Druck geraten, die Rendite ist also gestiegen. Und folgerichtig Gold und Silber im Kurs gesunken.

 

Charttechnisch wird die Situation dadurch eine etwas angespanntere, wobei ich nach wie vor beide Metalle positiv auf Sicht von einigen Monaten sehe. Dennoch sollten spekulative Positionen IMMER abgesichert werden, anders ist in der aktiven Geld-Anlage keine Rendite zu erzielen.



Mein Fazit

 

Zwischen 1.820 und 1.830 US-Dollar liegt eine Unterstützungszone, die nicht unterschritten werden darf, ansonsten ergibt sich bis zu 150 US-Dollar Abwärtspotential. Daraus lässt sich natürlich im Umkehrschluss auch eine sehr spekulative, aber interessante Gelegenheit ableiten.



Herzliche Grüße und bis kommende Woche


Dein

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
 

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