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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Montag, 10.06.2024 | Überwiegend bewölkt bei bis zu 19°C. | ||
+ Wie Berlin die Integration behindert + Verhängnisvolle Likes und Lacher + Wahlhelfer als Möbelpacker + |
von Lorenz Maroldt |
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Guten Morgen, auch wenn Landeswahlleiter Stephan Bröchler gestern Popcorn an einige Helfer verteilte: Ein durchgehend amüsantes Vergnügen war die Europawahl nicht – jedenfalls nicht für die politische Mitte. Europaweit legen populistische und extremistische Parteien zu, in Deutschland kommt die AfD nach der Union auf Platz 2, und in Berlin bleiben Grüne und CDU an der Spitze unter 20 Prozent. Ihnen folgt hier die SPD knapp vor der AfD, das Bündnis Sarah Wagenknecht landet noch vor der Linken auf Platz 5. Besonders krass im Vergleich zur Europawahl 2019 ist der Absturz der Grünen: Sie verloren in Berlin mehr als acht Prozentpunkte. Stärkste unter den Sonstigen ist die Europapartei Volt, die mehr Stimmen bekam als FDP. Die beste, kompakteste und kompletteste Berichterstattung mit allen Ergebnissen aus ganz Europa, mit Überraschungen, Analysen, Stellungnahmen, Kommentaren und kleineren sowie größeren Skandalen finden Sie heute auf tagesspiegel.de. Das ganze Programm können Sie mit einem T-Plus-Abo lesen (hier unter diesem Link geht’s für Checkpoint-Leserinnen und -Leser zu unserem zeitlich befristeten Angebot). Vor dem Hintergrund des Erstarkens extremistischer Parteien sind verlässliche Informationen wichtiger denn je. Und mit einem Abo leisten Sie einen wichtigen Beitrag dazu, dass wir unabhängig recherchieren und berichten können. Für den Zusammenhalt der Gesellschaft - und für die Verteidigung der Demokratie, die ohne einen freien, starken Journalismus nicht funktioniert. Hier das Berliner Ergebnis: Grüne: 19,6 (- 8,3) CDU: 17,6 (+ 2,4) SPD: 13,2 (- 0,8) AfD: 11,6 (+ 1,7) BSW: 8,7 (+ 8,7) Linke: 7,3 (- 4,6) Volt: 4,8 (+ 3,6) FDP: 4,3 (- 0,4) Sonstige: 12,4 (+- 0) Unser Kollege Ingo Salmen hat sich über die Nacht sämtliche Berliner Einzelergebnisse ganz genau angeschaut – und ist dabei auf so manche Überraschung gestoßen. Seine Analyse finden Sie hier unter diesem Link. Eine interaktive Karte mit den Ergebnissen aller Berliner Wahlbezirke finden Sie hier unter diesem Link. In Brandenburg liegt die AfD klar an der Spitze (wie auch im gesamten Osten). Das vorläufige Endergebnis hier: AfD: 27,5 (+ 7,6) CDU: 18,4 (+ 0,4) BSW: 13,8 (+ 13,8) SPD: 13,1 (- 4,1) Grüne: 6,0 (- 6,3) Linke: 4,4 (- 7,9) FDP: 3,2 (- 1,2) Sonstige: 13,6 | |||
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Ohne Popcorn mussten die Helfer in einem Reinickendorfer Wahllokal auskommen – viel Spaß hatten sie ohnehin nicht: Per E-Mail wurden sie Mitte vergangener Woche darauf hingewiesen, dass es zu ihren Aufgaben zählt, in der Turnhalle im Atrium am Senftenberger Ring insgesamt 24 „Sauberlaufmatten“ von jeweils vier Meter Länge und einem Meter Breite zu verlegen - und am Ende des Tages wieder abzuräumen. Tja, da bekommt der Begriff „Qual der Wahl“ doch gleich nochmal eine ganz neue Bedeutung. Aber Sie wissen ja: Nach der Wahl ist vor der Wahl (alte Sepp-Herberger-Weisheit), und in Berlin sind wir da inzwischen gut trainiert – damit zum Fußball: | |||
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In unserem legendären BER-Counter hatten wir die Tage seit der Nichteröffnung gezählt, jetzt läuft dort eine Fußball-Uhr runter bis zum EM-Anstoß: 96 Stunden und der Rest vom Freitag bis 21 Uhr sind es noch, dann geht’s in München los mit Deutschland gegen Schottland (dessen Team hoffentlich mit Toren geizt). Am Tag darauf gibt’s dann gleich das erste Spiel in Berlin (18 Uhr, Spanien vs. Kroatien) – aber bereits am Mittwoch geht die Party auf der Fanmeile los (offiziell „Fußballkultursommer“, alle Infos dazu hier). Und am Freitag schauen wir im Checkpoint-Podcast mal ganz genau hin, wie gut Berlin wirklich vorbereitet ist. So, und wie ist bei Ihnen die Stimmung? Freuen Sie sich schon auf die Fußball-EM? Lässt sich das Sommermärchen von 2006 wiederholen? Wir sind gespannt auf Ihre Antworten an checkpoint@tagesspiegel.de – die besten tragen wir im Podcast vor. | |||
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Unter den „Host-Cities“ der EM ist Berlin übrigens Deutscher Meister - jedenfalls was die Kosten für die Teams betrifft: Die Österreichische Nationalmannschaft gönnt sich mit dem Schlosshotel Grunewald das teuerste Quartier, die Vize-Weltmeister aus Frankreich haben das günstigste erwischt - aber dafür müssen sie auch in Bad Lippspringe übernachten. (Q: Urlaubstracker). | |||
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Was haben Nepal, Myanmar, Burundi, Bhutan, Afghanistan, Nordkorea, Haiti, Mauretanien, Somalia und Libanon mit Deutschland gemeinsam? Das können Sie heute mit einem T-Plus-Abo in der Checkpoint-Originalausgabe erfahren. Dazu brausen Sie mit uns auf einem Motorrad durch die Stadt, lernen den Unterschied zwischen politischer Theorie und tatsächlicher Praxis kennen, dürfen sich über zwei empörende Behördenauskünfte wundern und erhalten den verrücktesten Joker für unser beliebtes Betriebsstörungsbingo. Außerdem: die kuriosesten Ausschreibungen der Woche, für welche Anschaffungen in eigener Sache die Innenverwaltung trotz aller Sparzwänge noch immer Geld übrighat, was Claus Kleber heute Abend im Hotel Oderberger macht - und die ultimative Antwort auf die Frage: Welche Welle sollte Berlin jetzt surfen? Unser zeitlich befristetes Angebot, bei dem Sie fast die Hälfte des regulären Abo-Preises sparen können, finden Sie hier unter diesem Link. Mit einem T-Plus-Abo erhalten Sie dann neben der Checkpoint Vollversion den uneingeschränkten Zugriff auf unsere Tagesspiegel-Website und ohne Zusatzkosten auf Wunsch auch unsere Bezirks-Newsletter. Nur mit einem T-Plus-Abo können Sie auch an unseren täglichen Checkpoint-Verlosungen teilnehmen. Hier mal ein paar Beispiele, was Sie mit etwas Glück in dieser Woche gewinnen können: + 2x2 Tickets für die Berlinpremiere des investigativen Dokumentarfilms „Der Sohn des Mullahs“ mit anschließendem Filmgespräch. + 1x2 Karten für ein Konzert im Berghain: Adi Gelbart & Ensemble KNM Berlin - Poems by Alpha. + 3x2 Karten für den Film „A Good Jewish Boy“ beim Jüdischen Filmfest im Filmkunst 66 plus Gespräch mit dem Regisseur Noé Debré. + 2x2 Karten für das Konzert von Goran Bregovic in Neuhardenberg + 10 Familientickets für die Lange Nacht der Wissenschaften. Den einwöchigen Surfcamp-Aufenthalt in Portugal haben wir allerdings gerade schon verlost. Der Checkpoint. Das Original. Laut ChatGPT „der beste deutschsprachige Newsletter“. Für Berlinkenner - und alle, die es werden wollen. Richtig – das sind die einzigen Länder ohne generelles Tempolimit auf der Autobahn. Ausgerechnet an Tempoblitzern will der Senat sparen – und verzichtet somit auch auf Einnahmen. „Irrsinn“, kommentiert unser Kollege Alexander Fröhlich (hier zu lesen). Aber was meinen Sie? | |||
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Zum Thema Likes und Lacher: Likes: Hätte Geraldine Rauch von ihrem Amt als TU-Präsidentin zurücktreten müssen? Das hatten wir Sie hier am Sonnabend gefragt, das Ergebnis: 67% von Ihnen sagen „Ja, auf jeden Fall“. Die Berliner Professorin Naika Foroutan findet es dagegen „wichtig“, dass Rauch nicht zurücktritt – sie möchte das allerdings als Privatmeinung verstanden wissen. Ist vielleicht auch besser so, denn die Begründung lautet: „Damit nicht wie in den USA rechte Aktivisten, Think Tanks und Parteien eine Uni nach der anderen angreifen.“ Im Dienst dieser Sache ist es dann also ok, offenen Antisemitismus gut zu finden, wenn auch vielleicht aus Versehen, oder wie ist das zu verstehen? Lacher: Die Grünen-Abgeordnete Tuba Bozkurt hat ihren Zwischenruf im Parlament („Mannheim ist tot?“) als „pietätlos und unanständig“ bezeichnet und um Entschuldigung gebeten. Noch nicht geklärt ist, wer aus der Fraktion dazu hämisch lachte (und was daran bei der Debatte um einen erstochenen Polizisten so lustig gewesen sein soll). Die Fraktionsvorsitzende Bettina Jarasch kündigte an, den Vorfall „aufzuarbeiten“. Mit Bozkurt verbindet sie noch eine andere unangenehme Geschichte: Bei einer Parteiveranstaltung war Jarasch von der Sprecherin für Antidiskriminierung öffentlich dafür gemaßregelt worden, dass sie auf die Frage nach einem Kindheitswunsch „Indianerhäuptling“ geantwortet hatte. Es kommentiert Checkpoint-Ehrenautor Johann Wolfgang von Goethe: „Unsere moralische und politische Welt ist mit unterirdischen Gängen, Kellern und Kloaken miniert, wie eine große Stadt zu sein pflegt.“ | |||
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