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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Donnerstag, 20.02.2025 | vorwiegend sonnig bei -7 bis 2°C. | ||
+ „Berlin zerstört eine Institution“: Urania reagiert schockiert auf Kürzungen + Michael, 52 – das ist Deutschlands Durchschnittspolitiker + Fünf Neonfische und ein Wels: Diese Haustiere haben Berlins Senatoren + |
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von Anke Myrrhe und Jessica Gummersbach |
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Guten Morgen, der Posten findet sich ganz am Ende einer langen Liste von weiteren Einsparungen. „Anzuhaltende Mittel“ steht da, darunter 950.000 Euro, die die Urania in diesem Jahr vom Land Berlin erhalten sollte. Dahinter steht der Vermerk „Einsparung“. Bedeutet: Die Kultur- und Bildungseinrichtung in Schöneberg erhält keine Zuschüsse mehr, das gilt dem Vernehmen nach ab dem 1. April. Die bereits geplanten Mittel für das laufende Jahr werden offenbar komplett gestrichen. Die Direktorin der Urania, Johanna Sprondel, reagierte am Abend im Gespräch mit dem Checkpoint schockiert. „Berlin zerstört eine Institution, die es seit 1888 gibt.“ Das Haus versteht sich als Bildungsinstitution, die leicht zugängliche Angebote zur Wissensvermittlung für alle Berliner macht. „Das ist Volksbildung, das ist direkte Demokratieförderung“, sagt Sprondel. „Schalten Sie den Fernseher an und dann fragen Sie sich, ob Sie an dieser Stelle wirklich sparen wollen.“ Die Senatsverwaltung für Bildung bestätigte die Kürzung am Abend. „Die aktuellen Einsparungen sind eine große Herausforderung für viele Träger und Projekte“, sagte Sprecher Martin Klesmann dem Checkpoint. Die Senatsverwaltung sei sich des hohen Engagements und der langjährigen Arbeit bewusst, die in diesen Vorhaben steckt. „Angesichts der angespannten Haushaltslage des Landes Berlin waren Einsparungen notwendig. Sie sind das Ergebnis einer bewussten Priorisierung und wurden mit dem Ziel getroffen, die verfügbaren Mittel auch unter schwierigen finanziellen Bedingungen gezielt und nachhaltig einzusetzen.“ Einen nachhaltigen Aufbau hätte auch Johanna Sprondel gern fortgesetzt, die das Haus vor knapp zwei Jahren übernommen hat. Seither hat sich die Zahl der Besucher mehr als verdoppelt, die Einnahmen verdreifacht. Unklar ist, was aus der geplanten Sanierung des Hauses wird. Von Seiten der Bildungsverwaltung heißt es: „Eine weitere Mittelbewilligung erfolgt zunächst nicht, bis Gespräche mit der neuen Bundesregierung stattgefunden haben.“ Worin die bestehen sollen bei einem Berliner Haus, das bisher ausschließlich Mittel aus dem Landeshaushalt erhalten hat, blieb am Abend ebenfalls unklar. Im Koalitionsvertrag des schwarz-roten Senats von 2023 heißt es, Seite 110: „Die Urania als Bürgerforum für Demokratie wird bei ihrem Bauvorhaben und bei ihrer programmatischen Neuausrichtung begleitet und unterstützt.“ Davon will offenbar zwei Jahre später niemand mehr etwas wissen. | |||
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Welche Projekte noch von den Kürzungen betroffen sind, lesen Sie heute in der Checkpoint-Vollversion. Was Sie sonst noch verpassen, wenn Sie noch kein Abo haben? Zum Beispiel diese Geschichten hier: + Fünf Neonfische und ein Wels: Diese Haustiere wohnen bei den Senatorinnen und Senatoren. + Michael, 52: Das ist Deutschlands Durchschnittspolitiker – in Berlin dominiert Andreas. + Schluss mit lustig: Dortmund verbietet Lachgas, Berlin wartet auf den Bund. + Was der Ausfall eines Fahrzeugs für die Stadtteilbibliotheken in Treptow-Köpenick bedeutet. + Dienstag in Berlin ist wie Weihnachten! Eine Liebeserklärung von der Bühne. + Den täglichen Comic „Berliner Schnuppen“ von der großartigen Naomi Fearn. + Wenn Sie jetzt ein Abo abschließen, lesen Sie vier Wochen lang für nur einen Euro alle Plus-Angebote des Tagesspiegels inklusive der Bezirksnewsletter und natürlich der Checkpoint-Vollversion. Unter allen Bestellern verlosen wir 30 Yorck Unlimited-Karten im Wert von jeweils 238,80 € und darüber hinaus 50x2 Gutscheine für eine Vorstellung Ihrer Wahl in den Yorck Kinos. Ist das nicht traumhaft? Hier geht’s zum Angebot. | |||
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Während die Berlinale etwas Glamour über Berlin bringt, sehen viele Institutionen dieser Stadt nur noch schwarz: In einem kurzfristig angesetzten Video-Call hat Kultursenator Joe Chialo (CDU) gestern Abend den betroffenen Institutionen mitgeteilt, dass zusätzlich zu den bereits beschlossenen Einsparungen im Jahr 2026/27 weitere 300 Millionen Euro im Kulturbereich gekürzt werden. Die Vorgaben aus der ebenfalls CDU-geführten Finanzverwaltung seien nicht verhandelbar, sagte Chialo, „das läuft top down.“ Was auch einiges über die Kultur in seiner Partei aussagt. | |||
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Weil nicht alles glänzt auf der Berlinale, will CDU-Fraktionschef Dirk Stettner gleich die gesamte Förderung streichen (wieder was gespart!). Nach den antisemitischen Äußerungen des Regisseurs Jun Li am Samstag sagte Stettner, die Berlinale sei zwar „als tolerante, glänzende, in die Welt ausstrahlende Veranstaltung sehr unterstützungswürdig“, aber: „Eine Selbstbeweihräucherung von Halb- oder Ganz-Antisemiten mit Applaus des Publikums unter dem Mantel der Kunst- und Meinungsfreiheit brauche ich in Berlin nicht und sie soll auch keinen Cent Berliner Geld erhalten.“ (Q: BZ). Was die SPD dazu sagt, lesen Sie heute in der Checkpoint-Vollversion. Hier geht’s zum Angebot. | |||
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Und was kommt dabei raus? Checkpoint-Kollege Robert Ide kommentiert: „Die Welt läuft aus dem Ruder. Und jetzt fährt nicht mal mehr die U-Bahn. Bei der Berlinale treffen brutale Welten auf unsere eigene Welt – genau darin kann man neue Hoffnungen finden. Und bei Hildegard Knef.“ Zur Kolumne geht es hier. | |||
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Und noch ein paar Leseempfehlungen: + Fachkräftezuwanderung und Bürokratieabbau: Was die Berliner Wirtschaft sich von der Bundestagswahl erhofft + Was 2000 Schülerinnen und Schüler erwartet: So soll die erste Aufnahmeprüfung an Berlins Gymnasien ablaufen + Fahrradleasing über den Arbeitgeber? Schön wär’s! Berliner Landesdiener bekommen kein „Jobrad“ + Zweifelhafte Prognosen, verunsicherte Wähler: Berliner brauchen jetzt Aufklärung statt Alarmismus | |||
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