Liebe/r Leser/in, heute beginnt in Berlin die Arbeit des neuen ukrainischen Botschafters Oleksii Makeiev. Ob wir uns diesen Namen bald ähnlich gut werden merken können wie den von Andrij Melnyk?
Der 47-jährige Melnyk gelangte nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine binnen Tagen zu bundesweiter Bekanntheit. Weil er seine öffentlichen Auftritte und seinen Twitter-Account konsequent zum Streit für die ukrainische Sache nutzte, ohne Abstriche. Melnyk sprach und twitterte klar und deutlich, wenn es sein musste, auch starkdeutsch.
Mit dieser Art irritierte er viele Bürger und Politiker hierzulande und zog sogar Hass und Hetze auf sich. Andrij Melnyk war ganz sicher der undiplomatischste Diplomat, der je in Berlin residiert hat.
Ich mochte ihn, denn er war glasklar. Auf einem „FOCUS Inner Circle“, kurz nach Ausbruch des Krieges, saß er auf dem Podium und sagte sinngemäß: „Sie sitzen hier alle und sprechen meinem Land die Solidarität aus. Das ist gut. Aber mein Präsident ruft mich jeden Tag an und fragt, ob ich Waffen besorgen konnte.“ |