1. Erste Signale schickte der Vulkan vor vier Jahren 50 Jahre gab der Berg Ruhe, und die Siedlungen an seinen Flanken wuchsen. Doch dann rissen zwei Spalten auf, und aus der Vulkankette Cumbre Vieja auf der Kanareninsel La Palma schossen Aschewolken und Lavaströme. Der seit dem 19. September andauernde Ausbruch gilt als der heftigste seit 500 Jahren. Bereits im Oktober 2017 gab es dafür erste leise Anzeichen, berichtet nun der Vulkanologe Marc-Antoine Longpré von der City University of New York im Fachblatt „Science“. Messgeräte erfassten damals im Laufe von acht Tagen einen Schwarm von 128 leichten Erdbeben in einer Tiefe von 15 bis 30 Kilometern. In den Jahren darauf folgten mehrere ähnliche Ereignisse. Am 11. September 2021, eine Woche vor der Eruption, stieg die Zahl der Beben auf Hunderte am Tag. Sie waren stärker als zuvor, und ihr Zentrum lag etwa in zwölf Kilometer Tiefe. Diese Beobachtungen seien wertvoll, sagt Longpré. Den Vulkan und sein langsames Erwachen zu verstehen würde helfen, die Vorhersagen zu verbessern. Doch er schränkt ein: „Vulkane sind Persönlichkeiten. Sie können sich beim nächsten Mal auch anders verhalten. Die Vorhersage von Ausbrüchen bleibt eine ungenaue Wissenschaft.“ | Bernhard Borgeest, Wissen & Gesundheit |
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