3. „Anthropause“ für Tiere Ob Pumas im Zentrum von Santiago in Chile oder Delfine im untypisch ruhigen Hafen von Triest in Italien: Weltweit haben sich Wildtiere während der Corona-Einschränkungen in die Städte vorgewagt. Ratten oder Möwen, die in Ballungsgebieten leben, fehlte plötzlich die Nahrung. Wie genau sich der Lockdown auf die Tierwelt auswirkte, will die neu gegründete „Covid-19 Bio-Logging Initiative“ erforschen. Die Daten dafür stammen von Minisendern, mit denen bestimmte Tierarten ohnehin zu Forschungszwecken ausgestattet sind und die auch während der „Anthropause für Tiere“ gesammelt wurden. Dazu gehören Daten zu Wanderungen, Verhalten und Stressniveau wildlebender Tiere. Das internationale Konsortium, an dem auch Wissenschaftler der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie und der Universität Konstanz beteiligt sind, erhofft sich dadurch einzigartige Einblicke. „Diese Bio-Logger sind eine Fundgrube für Informationen zur Bewegung und zum Verhalten von Tieren, die wir jetzt zum Vorteil aller nutzen können, um die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Tier besser zu verstehen“, erklärt Christian Rutz, Biologe an der Universität St. Andrews in Großbritannien und Präsident der International Bio-Logging Society. Ziel der Initiative ist es, die Datensätze einer Vielzahl an Tierarten zusammenzuführen, darunter Fische, Vögel und Säugetiere, um so ein globales Bild der Lockdown-Effekte zu erstellen.
| Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
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