Daniel Pipes

Amerikas frühe Islamimus-Apologeten

von Daniel Pipes
Washington Times
20. November 2019

http://de.danielpipes.org/19154/amerikas-fruehe-islamimus-apologeten

Übersetzung: H.Eiteneier

Die Guten, die Gerechten und die Schicken der Vereinigten Staaten genießen es die Rolle der Schirmherren des Islam auszufüllen. Das Establishment betont mehrere harmlose und allzu simple Themen als da wären: Es gibt keinen Zusammenprall der Zivilisationen. Terrorismus ist nicht islamisch. Der Islam ist mit den amerikanischen Idealen vereinbar. Er trägt zum amerikanischen Leben bei. Die Amerikaner müssen lernen den Islam wertzuschätzen.

Woher stammten diese Ansichten, die unbekümmert die unzähligen Probleme ignorieren, die mit dem Islam in seinen Beziehungen zu Nichtmuslimen verbunden sind, von Jihad bis zu Dhimmtum (als Bürger zweiter Klasse leben)? Nicht aus dem bemerkenswerten US-Dokument von 1796, das "kein Merkmal der Feindschaft gegenüber den Gesetzen, der Religion oder Seelenruhe der Muselmanen [Muslime]" versprach, denn das sagte Neutralität zu, nicht Bevorzugung.

Das ICF-Logo (mit arabischen Wort für "Islam", eingebettet in die Grafik einer Moschee)

Tatsächlich geht diese Schirmherrschaft auf den Juli 1979 und die Gründung einer heute vergessenen, aber einst großen Initiative namens "National Committee to Honor the Fourteenth Centennial of Islam" (kurz Islam Centennial Fourteen oder ICF genannt) zurück. Bei der Feier zum islamischen Jahrhundertwechsel am 21. November 1979 hoffte das Komitee den wachsenden Spannungen mit der neuen Revolutionsregierung des Iran entgegenzuwirken.

Das ICF sollte "bei den Amerikanern eine größere Wertschätzung der kulturellen Leistungen der islamischen Zivilisation fördern". Es sollte Informationen über die "Kunst und Architektur des Islam, seine Bräuche und Zeremonien, seine Sprachen und Literatur, seine Völker und ihre Philosophen" bieten. Es finanzierte einen Dokumentarfilm mit dem Titel Islam, eine Podiumsdiskussion im nationalen Fernsehen, eine Wanderausstellung namens "Erbe des Islam", Bücher und eine mehrjährige Gesprächsreihe.

Eine spektakuläre Schar aus dem Establishment stimmte zu dem ICF-Vorstand beizutreten, darunter Verwandte von Präsidenten, ehemalige Minister, Wirtschaftsbose, religiöse Leiter und ein glanzvolles Aufgebot an Kulturschaffende. Die Vorsitzenden gigantischer Firmen mit wichtigen Interessen im Nahen Osten wie Exxon, Mobil, Fluor und Bechtel saßen im Komitee und boten einen Großteil seiner Gelder auf.

Carter (rechts), Reagan und Bush I begrünsten Islam Centennial Fourteen

Die US-Regierung, beginnend mit Präsident Carter, begrüßte das ICF enthusiastisch und applaudierte herzlich: "Es ist wichtig, dass das Programm Ihres Komitees die Unterstützung und Teilnahme so vieler Amerikaner wie möglich genießt... Ich werde zu Beteiligung ermutigen. ... Sie haben mein fortgesetztes Interesse und meine Unterstützung." Präsident Reagan hoffte, dass "das amerikanische Volk die große Erfahrung in vollem Umfang nutzt, die diese Ausstellung bietet" und Vizepräsident George H.W. Bush eröffnete die Wanderausstellung. Die ICF-Aktivitäten profitierten von Bundes-, Staats- und lokalen Zuschüssen.

Eine Galafeier in der National Gallery of Art am letzten Tag des islamischen Jahres 1399 (entspricht dem 20. November 1979) startete die Public Relations-Kampagne. Aber die Besetzung der US-Botschaft in Teheran am 4. November, die im Namen des Islam erfolgte, kam dazwischen und sorgte dafür, dass diese Eröffnungsfeier gestrichen wurde. Noch schlimmer kam es am 21. November, dem ersten Tag des Jahres 1400, als Mobs die US-Botschaft in Pakistan niederbrannten, als Rache für eingebildete amerikanische Mittäterschaft bei der Belagerung der Großen Moschee in Mekka.

Die National Gallery of Art, wo die Galaveranstaltung am 20. Nov. 1979 nicht stattfand.

Diese toxische Kombination schickte das ICF in einen Winterschlaft, aus dem es nie erwachte, wie sein leitender Direktor William R. Crawford Jr. reumütig eingesteht. "Wir wollten nicht in eine feindseliges Umfeld aussteigen." Dennoch versucht Crawford problematische Fakten zu ignorieren; er behauptet fälschlich, dass "Ayatollah Khomeini sagte, er handelte im Namen des Islam, was er natürlich nicht tat." Solche Apologetik überzeugte früher wenige und die Behauptung des ICF, dass Muslime und Amerikaner "fundamentale Konzepte teilen, darunter Gewaltlosigkeit und Bruderschaft aller Völker der Welt" waren ein Zeit lang unhaltbar geworden. Das ICF verschwand in die sehr verdiente Vergessenheit.

Aber obwohl das Islam Centennial Fourteen die Schlacht verlor, so gewann es doch den Krieg. Es initiierte Muster im Establishment, die noch vierzig Jahre später bei uns sind: Mit dem Islamismus verbundene Probleme werden ausgeblendet (s. z.B. Hillary Clinton). Es wird darauf bestanden, dass die Amerikaner für die muslimische Feindlichkeit ihnen gegenüber verantwortlich sind (s. Präsident Obamas Rede in Kairo). Islamische Motive hinter Gewalt werden ausgeblendet (die Leugnungen, die um ISIS herum erfolgen). Es wurde ein Präzedenzfall dafür geschaffen, dass die US-Regierung den Islam fördert (so den Bau von Moscheen auf Kosten der Steuerzahler).

Zu diesem letzten Punkt: Selbstverständlich vermied das ICF Religion rein rechtlich ("eine größere Wertschätzung der kulturellen Leistungen der islamischen Zivilisation"), aber in seinem Fokus stand immer der Islam, nicht Perserteppiche. Solche Finanzierung durch den Steuerzahler warf verfassungsrechtliche Fragen zur Trennung von Kirche und Staat auf, die immer noch nicht angemessen angegangen werden.

Die Ursprünge der heutigen Bemühungen des Establishments die störrischen Fakten des islamischen Imperialismus und der iranischen Kriegslust zu ignorieren, sind genau vierzig Jahre alt; die Amerikaner leben in einem Land, das von Vorurteilen und Interessen in einer Zeit der Krise geformt wurde. Wann werden wir endlich dieser geistig umnachteten Mentalität entkommen?

Die Illustration der Washington Post zu diesem Artikel. Die arabische Schrift sagt: "Der Edle Koran".

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