| Am Brandenburger Tor wächst ein Baugerüst. Die „B.Z.“ weiß, warum: Der französische Streetartkünstler Jean René alias JR will es mit einer riesigen Collage aus Vinyl bespannen, die nach einem Foto vom Tag des Mauerfalls entstand. Anlass ist die Einheitsfeier Anfang Oktober. Bei anderer Streetart ist Berlins Behörden nicht nach Feiern zumute: Ein Wandbild in Neukölln, das an den unlängst erschossenen Serientäter Nidal R. erinnert, soll wieder entfernt werden. Laut Augenzeugen hatten professionelle Sprayer das Porträt am Sonntag angebracht – abgeschirmt von bulligen Männern. Damit kein „Wallfahrtsort“ (Bezirksbürgermeiser Martin Hikel, SPD) entsteht, muss nun eine Über-Malerfirma anrücken – vermutlich unter Schutz von bulligen Polizisten. Eher Streit-Art ist das Großplakat am Kreuzberger Postgiroamt, mit dem Immobilienunternehmer Christoph Gröner gegen Rot-Rot-Grün protestiert (wegen angeblicher Verhinderung von 623 Wohnungen). Florian Schmidt, der grüne Baustadtrat wollte, dass das Plakat verschwindet (selbstverständlich nicht wegen Majestätsbeleidigung, sondern wegen fehlender Genehmigung). Vor Gericht gab es nun die Einigung: Bis der Rote (mit dem weißen Bart) zu Weihnachten auftaucht, kommt das Plakat weg. Überhaupt diese Meckerei über den angeblichen Lotterladen Friedrichshain-Kreuzberg: Noch diesen Monat will das Ordnungsamt dort konsequent gegen Falschparker vorgehen – mithilfe von Abschleppunternehmen. Das war bislang zwar auch schon möglich, hat aber irgendwie nicht geklappt, bis sich jetzt Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) dahinterklemmte. Nun sollen täglich bis 21.30 Uhr vorher festgelegte Gebiete „abgeräumt“ werden, sagt sie. Der Haken daran? Nur am Kranwagen. |
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