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Dorothee Krings
Politik-Redakteurin
08. Juni 2022
Liebe Frau Do,
nun warnt auch die Weltbank vor der lähmenden Mischung aus stagnierender Weltwirtschaft und steigenden Preisen als Folge des Kriegs gegen die Ukraine. Dass sich inzwischen auch vor Hamburg die Containerschiffe stauen, ist ein bedrückendes Bild dazu. Der globale Motor stottert. Auch in Deutschland sind die Folgen längst beim Verbraucher angekommen. Und der reagiert nur logisch: Er spart. Mit einer Wende im Denken, wie sie die ökologischen Herausforderungen eigentlich nötig machen, hat das allerdings wenig zu tun . Es geht ja nicht um vorübergehendes Verkneifen von Konsumwünschen, sondern um Veränderung von Verhalten und Gewohnheiten.
FOTO: dpa/Daniel Reinhardt
Allerdings führen Verzichtsdebatten in Deutschland schnell zu Empörungsreflexen. Weil sie die Konsumfreiheit betreffen. Und weil es zynisch wirkt, in Zeiten, in denen Leute sich keine Butter leisten können, über die Vorteile des Unterlassens zu räsonieren. Alles nachvollziehbar. Allerdings können wir uns wohl auch nicht leisten, jede Anpassungsdebatte mit dem Vorwurf abzuwürgen, das führe in eine Verbotskultur. Offenere Diskussionen sind auch auf diesem Gebiet nötig.
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Heute wichtig
Merkel: Erstmals seit dem Ende ihrer Amtszeit hat die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel gestern Abend ein ausführliches öffentliches Interview gegeben – und hat es dabei abgelehnt, sich für ihre Russland-Politik zu entschuldigen. Außerdem äußerte sie sich zu ihrer Rolle in der Öffentlichkeit nach ihrem selbstgewählten Ausscheiden aus dem Kanzleramt. Hagen Strauß hat den Auftritt verfolgt und analysiert .
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Meinung am Morgen
Tierwohl: Verbindliche Haltungskennzeichnungen bei Fleisch sind ein wichtiger Schritt, um über aufgeklärtes Konsumverhalten mehr Tierwohl zu erreichen, schreibt Hagen Strauß in seinem Kommentar zu den jüngsten Plänen von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) . Der Zeitpunkt für seine Vorstöße sei allerdings denkbar schlecht, weil durch die Inflation die Preise ohnehin steigen. Und nun die Frage ist, wer für Investitionen etwa beim Stallbau aufkommt. Denn die würden vielfach nötig.
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So gesehen
Viele Menschen lieben Hunde, weil sie ihnen treue Gefährten sind. Allerdings gilt das umgekehrt nicht immer. Meine Kollegin Claudia Hauser hat Petra Brück besucht, eine Tierschützerin, die in Dormagen ein privates Heim für alte, kranke oder misshandelte Hunde betreibt. Bei ihr kommen Tiere unter, die nicht mehr gut können oder die keiner mehr will. Eine berührende Geschichte , und zwar nicht, weil es um süße Hunde geht, sondern um Gebrechlichkeit und Würde. Und eine Frau, die verstanden hat, was wahre Tierliebe ausmacht. Ich wünsche Ihnen einen verständnisvollen Tag!
Ihre
Dorothee Krings
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