| Liebe Leserinnen und Leser,
die Frage ist doch eigentlich nur, WAS, nicht OB sie schon einmal bei Amazon bestellt haben. Nahezu jeder Deutsche, Amerikaner, Italiener, Franzose oder Schwede ist inzwischen Kunde des weltgrößten Handelskonglomerats mit Sitz in der US-Westküstenmetropole Seattle. Inhaber Jeff Bezos, so könnte man das deuten, regiert die Konsumwelt des 21. Jahrhunderts. Und nicht nur die: Innerhalb von 25 Jahren hat er aus einem kleinen Online-Buchhändler einen weltumspannenden Digitalgiganten geformt. Einen Konzern, dessen Börsenwert in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 5000 Prozent auf zwischenzeitlich mehr als eine Billion Dollar anschwoll und der längst nicht nur im Onlinehandel die Spielregeln diktiert. Amazon, das ist ein Entertainment-Schwergewicht mit eigener Filmproduktion und der weltweit größte Vermieter von Online-Datenzentren. Ein Supermarktbetreiber, der in den kommenden Jahren 3000 kassenlose Filialen eröffnen will, ein Logistikkonglomerat und neuerdings sogar ein Gesundheitsversorger. Angetrieben von den Bedürfnissen von mindestens 200 Millionen Kunden weltweit hat der Konzern ein digitales Dauerfeuer auf die Konkurrenz eröffnet. Egal ob Banken, Apotheken, Versicherungen oder der Autohandel – wann immer Gerüchte über einen bevorstehenden Einstieg Amazons aufflammen, hyperventilieren ganze Branchen. „Es scheint, als ob Bezos das Universum beherrschen will“, warnt Informatik-Professor David Cheriton von der Stanford-Universität. Wie er fragen sich inzwischen viele: Ist der Bezos-Konzern überhaupt zu stoppen? Oder überstrahlt das Narrativ von der digitalen Killermaschine Amazon, die Wirtschaftsikonen und Traditionsunternehmen reihenweise in die Knie zwingt, womöglich schlicht die Realität? Unsere Redakteure Henryk Hielscher, Matthias Hohensee und Silke Wettach haben sich gemeinsam mit der Unternehmensberatung Oliver Wyman dieser Frage angenommen – und erstaunliches herausgefunden. Hinter Bezos blanker Fassade stecken allerlei Problemzonen: So patzt der Angstgegner klassischer Händler ausgerechnet in puncto Markenbindung, hat Defizite bei der Nutzerfreundlichkeit und ein massives Imageproblem. Konkurrenten aus China könnten das nutzen. Unverwundbar, schreiben sie, ist die Bezos-Truppe jedenfalls nicht. Titelgeschichte jetzt lesen |
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| | | Angriff auf Mister Amazon |
Chinesische Techgiganten und europäische Wettbewerbshüter wollen den Siegeszug von Internetkönig Jeff Bezos stoppen. jetzt lesen |
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| | Alles Brexit oder alles Nichts? |
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Typische Grenzstädte gibt es viele in Europa. Aber vielleicht keine ist derzeit so besuchenswert wie das nordirische Newry. An den großen Parkplätzen, den Casinos, Wechselstuben, Billigapotheken und Wettbüros liegt das nicht. Eher schon daran, dass in Newry bislang von einer Grenze nichts zu sehen und zu spüren war, alle dies als untrügliches Zeichen von Friede, Freiheit und einem funktionierenden Europa deuteten – und sich genau das sehr bald ändern dürfte. Mit dem Brexit-Votum nämlich droht in Newry und anderswo entlang der 500-Kilometer-Grenze ein Zurück in die Zukunft der dramatischen Art. Was heute eine vernachlässigbare Schwelle im europäischen Binnenmarkt ist, wird künftig wieder zu einer EU-Außengrenze: Stacheldraht statt Übergang. Und, wie unser Kollege Sascha Zastiral bei seinem Besuch vor Ort erfuhr, zum zentralen Streitpunkt der Brexit-Verhandlungen. Brüssel möchte eine neue Mauer verhindern und Nordirland als Teil des EU-Marktes erhalten. London möchte sich auf keine Regelung einlassen, die Großbritanniens Souveränität und Kontrolle über einen Landesteil einschränkt. Drinnen oder draußen, geschlossen oder offen, alles oder nichts – das sind die unversöhnlichen Positionen. Das Ergebnis? Ungewiss. Fest steht nur: Sollten sich beide Seiten nicht bald verständigen, droht Chaos. Oder, etwas geschmeidiger formuliert, die normative Kraft des Faktischen. jetzt lesen |
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| | Kein Bullshit oder keine Skrupel? |
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Wer durch Deutschlands Städte flaniert, der kommt dieser Tage kaum an einem der großen Plakate vorbei: „Banking. Aber ohne Bullshit“ steht darauf. Darunter das Kürzel N26. Die Digitalbank ist nicht nur eines der am stärksten wachsenden Finanz-Start-ups in Deutschland, sondern hat sich, kräftig gefördert von der Allianz, nichts Geringeres vorgenommen als die endgültige und überfällige Revolution des deutschen Bankenmarktes. Künftig sollen die Transaktionen per Mobiltelefon laufen, das nervige Warten, Schreiben, Telefonieren mit der Bank der Vergangenheit angehören. Es sind Versprechen, die immer mehr Kunden begeistern. Aber eben auch Claims jener Art, die unsere Investigativ-Kollegen Melanie Bergermann und Saskia Littmann skeptisch werden lassen. Sie begannen zu recherchieren – und kehrten mit einer fulminanten Story zurück in die Redaktion. Denn das rasante Wachstum von N26, schreiben sie, geht womöglich auf Kosten der Sicherheit. Schon sei die Bankenaufsicht „alarmiert“. jetzt lesen |
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| | Sichere Daten oder sicheres Geschäft? |
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Können sie sich noch erinnern, wohin sie in der vergangenen Woche ihr Auto überall gesteuert haben, an welchen Ampeln sie gestoppt, an welcher Kreuzung sie abgebogen sind? Wahrscheinlich eher nicht. Vergessen. Ist ja auch unwichtig. Denken sie. Ihr Auto aber kann sich an all das noch erinnern. Bis zu 200 Sensoren stecken heute in einer gewöhnlichen Karosse. Hinzu kommen etwa 80 kleinere Computer, 1500 Meter Kabel. Für sich genommen sind das bloß Zahlen, die verdeutlichen, wie vernetzt die Fahrzeuge inzwischen sind. Doch all diese Sensoren und Computerchen sammeln Daten und werten sie aus. Vornehmlich dient das selbstverständlich der Sicherheit. Aber die Autohersteller wissen so eben auch, wer wann wie und wo unterwegs ist – und noch einiges mehr. Unser Autoexperte Martin Seiwert hat sich, unterstützt vom ADAC, aufgemacht in dieses digitale Unterholz. Sein Fazit: „Die meisten Deutschen gruseln sich davor, dass der Suchmaschinenbetreiber Google zu viel über sie weiß“, schreibt er. Umso erstaunlicher sei es, dass sie im Auto ganz selbstverständlich höchstpersönliche Daten ungeschützt hinterließen – und den Herstellern so ungewollt ungeahnte Möglichkeiten eröffneten. jetzt lesen |
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| Ein in diesem Sinne etwas undurchsichtigeres Wochenende wünscht,
Beat Balzli Chefredakteur WirtschaftsWoche |
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