Streit um Kult-Kiosk in Düsseldorf: Klage abgewiesen – Betreiber bleiben vorerst im Fortuna-Büdchen | Schadenshöhe noch unklar: Tierfachgeschäft Katina in Kaarst brennt ab | Überraschendes Studienergebnis: Warum Forscher in Glasflaschen mehr Mikroplastik als in Plastikflaschen finden | Zwischen Emmerich und Beek: Kritik an niederländischen Maßnahmen – gesperrte Grenzübergänge „nicht hinnehmbar“ | Lea Sensen siegt bei Berufswettbewerb: Junge Frau aus Wetten ist beste Junglandwirtin Deutschlands
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Moritz Döbler
Chefredakteur
21. Juni 2025
Liebe Frau Do,
die neue Bundesregierung ist noch keine 50 Tage im Amt, aber außenpolitisch besonders gefordert. Im neuen Nahost-Krieg hat Außenminister Johann Wadephul eine bemerkenswerte diplomatische Initiative ergriffen. Gemeinsam mit seinen Amtskollegen aus Frankreich und Großbritannien, Jean-Noël Barrot und David Lammy, hat er in Genf eine iranische Delegation getroffen, um die islamische Republik zum Einlenken bei ihrem Atomprogramm zu bewegen. Unser Korrespondent Thomas Seibert, der das Land wie die meisten Iran-Berichterstatter von Istanbul aus begleitet, sieht darin eine große Chance, vielleicht die letzte. In den Gesprächen ging es vor allem um die Atomanlage Fordo. Selbst beim Einsatz der 14 Tonnen schweren Bunkerbomben der USA wäre nicht sicher, dass die tief in einen Berg eingegrabene Einrichtung zerstört werden könnte. Deshalb durfte die Diplomatie noch einmal ran, begleitet von der Forderung Donald Trumps nach einer „bedingungslosen Kapitulation“ des Iran. Den deutschen Außenminister nennen die meisten übrigens Joe, wie mir Vizekanzler Lars Klingbeil beim Ständehaus-Treff Anfang der Woche verriet. Doch der Spitzname scheint glücklicherweise nicht auf eine Cowboy-Mentalität hinzudeuten.
In der Nacht zu Samstag haben sich die gegenseitigen Angriffe fortgesetzt: Israel hat einem iranischen Medienbericht zufolge die Atomanlage Isfahan angegriffen, außerdem wurde in der Stadt Ghom – sie liegt rund 50 Kilometer nördlich der Uran-Anreicherungsanlage Fordo – eine Wohnanlage getroffen. Dabei sei nach Angaben staatsnaher iranischer Medien eine 16-Jährige getötet worden. Eine iranische Rakete schlug laut dem israelischen Außenministerium zufolge „direkt“ in einem Gebäude des Weizmann-Instituts für Krebsforschung in Rechovot südlich der Küstenmetropole Tel Aviv ein. Bei dem Einschlag wurde zwar niemand getötet. Es entstanden jedoch schwere Schäden an mehreren Labors auf dem Gelände, die jahrelange Forschungen zunichte machten. In unserem Blog halten wir Sie laufend über die Lage in Nahost informiert.
Deutschlands Außenminister Johann Wadephul (M, CDU) begrüßt den iranischen Außenminister Abbas Araghtschi (l)., FOTO: Thomas Trutschel/Photothek Media/Thomas Trutschel
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Vive la France beim Düsseldorfer Frankreichfest!
Vom 4. bis 6. Juli steigt wieder La Grande Fête Française. Mit stimmungsvoller Musik, und original französischen Köstlichkeiten. Auch dabei: Breakdance-Weltmeister aus Frankreich und Oldtimer der „Tour de Düsseldorf“: www.duesseldorfer-frankreichfest.de.
Heute wichtig
Beamtenbesoldung: Die aktuelle Besoldungsreform in Nordrhein-Westfalen sorgt für erhebliche Unzufriedenheit unter Beamten, da viele potenziell weniger Gehalt beziehen, als ihnen zusteht. Ursache ist ein komplexes Antragsverfahren. Besonders Beamte in unteren Besoldungsgruppen, wie im Justizvollzug, sind betroffen. Mehr zu den Hintergründen der Reform und den Reaktionen darauf hat Maximilian Plück recherchiert .
Legale Steuervermeidung
Blackrock kostet die EU Milliarden
Bund-Länder-Runde in Berlin
So reagiert die NRW-Landespolitik auf die MPK-Ergebnisse
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Meinung am Morgen
USA: Von Präsident Donald Trump war eben schon die Rede. Inzwischen versammelt sich eine Protestbewegung gegen ihn hinter dem Slogan „No Kings“. Der Slogan funktioniert – und könnte sogar Trump-Fans zum Umdenken bewegen. Hier wird das bisweilen mit „Keine Tyrannen“ übersetzt, denn es geht ja nicht gegen Königshäuser, sondern gewählte Politiker, die sich aufführen wie Alleinherrscher. Möchtegern-Könige eben. Die griffige Formel scheint sich durchzusetzen, ähnlich wie „Black Lives Matter“ oder „MeToo“. „No Kings“ lässt sich skandieren und passt auf jedes Pappschild. „Zugleich ist es eine Formel, die Bilder wachruft, auf ein riesiges Bedeutungsfeld anspielt und darum für Menschen aus unterschiedlichen Anti-Trump-Lagern anschlussfähig ist“, schreibt Dorothee Krings in ihrer Analyse , die aber skeptisch bleibt. „In bedrohlichen Zeiten wächst die Sehnsucht nach starken Figuren im eigenen Land. Womöglich tritt dann in den Hintergrund, wenn sie sich wie Könige benehmen.“
Bei Thyssenkrupp wird nur mit Druck regiert
Das Ende der grünen Stahl-Illusion
Regieren gegen Rechtsaußen?
Der AfD fehlt bei Team Merz derzeit die Angriffsfläche
So gesehen
Heute ist Sommersonnenwende, und damit startet die ersehnte Jahreszeit endlich auch offiziell. Morgen könnte der bisher heißeste Tag des Jahres mit bis zu 35 Grad werden, sagt der Deutsche Wetterdienst voraus . Eine Warnung möchte ich loswerden: Die Waldbrandgefahr ist sehr hoch . Aber wie gut sind die Feuerwehren im Land gerüstet? Experten fordern mehr Technik, verpflichtende Schulungen – und ein klares Konzept, hat Claudia Hauser recherchiert . Jetzt aber schnell zu den Freuden des Sommers. Die Badegewässer Europas glänzen fast durchweg mit hervorragender Wasserqualität und auch die Badeseen in Nordrhein-Westfalen schneiden sehr gut ab, berichtet Christian Schwerdtfeger . Ob Sie einen Ausflug machen oder sich lieber in die hoffentlich kühle Wohnung zurückziehen, bleibt Ihnen überlassen. Aber gute Musik braucht es so oder so, deswegen hat Philipp Holstein eine Playlist zusammengestellt, mit der es sich durch die heißen Tage grooven lässt . Viele Titel kannte ich nicht, manche hatte ich vergessen, etwa wie lässig Marvin Gaye „Come live with me, angel“ dahin haucht. Genießen Sie das wunderbare Sommersonnenwochenende, bis Montag!
Ihr
Moritz Döbler
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Der Betreiber-Familie des Fortuna-Büdchens wurde im Sommer 2024 gekündigt, sie machte jedoch weiter wie bisher. Am Freitag ging der Fall vor Gericht – nach nur elf Minuten war die mündliche Verhandlung aber schon vorbei.
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Tierfachgeschäft Katina in Kaarst brennt ab
In dem Tiernahrungsgeschäft „Katina“ und dem angrenzenden Lager bricht in der Nacht ein Feuer aus und verursacht einen Totalschaden. Die Feuerwehr war noch am Morgen vor Ort und spricht von einem „komplizierten Einsatz“.
Überraschendes Studienergebnis
Warum Forscher in Glasflaschen mehr Mikroplastik als in Plastikflaschen finden
Getränke aus Glasflaschen können mehr Mikroplastik enthalten als Getränke aus Plastikflaschen. Das ist das überraschende Ergebnis einer Doktorarbeit, welche die französische Behörde für Lebensmittelsicherheit am Freitag vorgestellt hat.
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Das niederländische Beek schließt am Fronleichnamswochenende wieder Grenzübergänge. Ortsvorsteher Albert Jansen kritisiert das Verkehrsaufkommen in Elten, das durch Grenzkontrollen und Sperrungen verursacht wird.
Lea Sensen siegt bei Berufswettbewerb
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In der Landwirtschaft zu arbeiten, war immer schon der Traum von Lea Sensen. Die 21-Jährige aus Wetten zeigte jetzt beim Berufswettbewerb, wie groß ihre Leidenschaft für diesen Beruf ist.
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