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WirtschaftsWoche Agenda vom 20.04.2018
 
 
     
 
 
 
             
 
 
 
Liebe Leserinnen und Leser,   20.04.2018
 
eine schlechte Nachricht gleich zu Beginn: Wenn Sie am Sonntag mit der WirtschaftsWoche-Lektüre fertig sind, steht die nächste Arbeitswoche schon wieder vor der Tür. Oder freuen Sie sich etwa schon jetzt darauf, am Montag wieder ins Büro gehen zu dürfen? Dann wären Sie einer der wenigen Leser, für die unsere aktuelle Titelgeschichte garantiert uninteressant ist. Mit Psychologen, Wissenschaftlern, Managern und Personalberatern hat unser Redakteur Jan Guldner in dieser Woche die große Frage des Arbeitslebens erkundet: Gehen oder Bleiben? Denn für die wenigsten Menschen ist der Job eine klare Sache, den sie entweder wirklich lieben oder so sehr verabscheuen, dass sie mit fester Überzeugung kündigen. Die meisten bewegen sich irgendwo im weiten Feld zwischen den Extremen: So richtig zufrieden sind sie nicht, aber wer sagt denn, dass es anderswo besser wäre? Und so lässt sich auch die Frage nach dem Sinn einer Kündigung nie ganz eindeutig beantworten, schreibt Guldner: „Jeder Jobwechsel ist eine Investition, die nicht nur monetär, sondern auch mental Rendite abwerfen soll. Und eine Investition ist mit Risiken verbunden.“ Ein paar Hinweise gibt er dann aber doch, nicht zuletzt mit einem 30 Fragen umfassenden Selbsttest. Eines könnte also anders sein, wenn Sie an diesem Sonntag die letzte Wiwo-Geschichte gelesen haben: Sie wissen, wie Sie reagieren wollen, wenn am Montag der nächste Personalberater anruft. Titelgeschichte jetzt lesen
 
                         
 
 
 
WirtschaftsWoche Nr. 17: Anleitung zum Jobwechsel
 
 
 
Panik am Genfersee
In Brüssel und Berlin werden derzeit voller Sorge die Tage bis zum 1. Mai gezählt. Dann, so hat US-Präsident Donald Trump es angekündigt, enden die Ausnahmen für Europa von den Strafzöllen auf Stahl und Aluminium. Offiziell geben die Diplomaten hierzulande sich entspannt, geradezu desinteressiert. Doch hinter den Kulissen, haben unsere Autoren herausgefunden, wird unter größtem Druck mit den USA verhandelt. „In Berliner Regierungskreisen ist inzwischen Konsens, dass man Trump etwas anbieten müsse“, schreiben unsere Autoren. Zumal Berlin hinter vorgehaltener Hand anerkennt, dass es durchaus Unstimmigkeiten bei bestimmten Abgaben gebe. Die unterschiedlichen Zölle seien zwar vor allem historisch bedingt, ließen sich aber nicht immer plausibel erklären. Eine Senkung der Einfuhrzölle auf Autos könnte ein Angebot sein. Dass dieses keine große Wirkung entfalten wird, glauben unsere Redakteure Konrad Fischer und Sebastian Schaal nach einigen Besuchen bei spezialisierten Autohändlern: „Autos mit Kampfhundeblick“, schreiben die beiden, würden es zu fast jedem Preis schwer haben „im Land der Atomkraftgegner und Ostermärsche.“ jetzt lesen
 
 
 
Durchbruch dank Krise
In Deutschland sind sie schon lange etabliert, in Großbritannien wurden sie vielleicht gerade deshalb bis vor kurzem mit abschätzigen Blicken bedacht: die Discounter Aldi und Lidl. Seit ein paar Jahren aber hat sich das rasant geändert, heute sind die beiden Ketten die am schnellsten wachsenden Einzelhändler auf der Insel. Um diesen rätselhaften Aufstieg zu ergründen, ist unser Redakteur Henryk Hielscher ins Örtchen Wilmslow bei Manchester gereist, wo Lidl einst eine seiner ersten Filialen eröffnete. Dort traf er Hannes Floto, den Manager, der das Unternehmen auf der Insel großgemacht hat. Hielschers Fazit: In der Finanzkrise gingen die Briten zunächst aus der Not heraus zu den deutschen Billigheimern. „Seitdem das Stigma getilgt ist, kämpfen die Deutschen auf Augenhöhe.“ In der Folge, so Hielscher, hätten sie dann schlicht besser gewirtschaftet: „Während sie von der Konkurrenz noch belächelt wurden, packten Aldi und Lidl ihre operativen Schwachstellen an.“ jetzt lesen
 
 
 
Obacht in der fünften Börsenjahreszeit
Wenn die WirtschaftsWoche einmal jährlich den Deutschen Innovationspreis verleiht, dann treffen dort neben talentierten Erfindern auch die forschungsstärksten Dax-Konzerne aufeinander. Diesmal haben wir zwei Protagonisten gleich zum Interview dabehalten: die Chefs von Adidas und Thyssenkrupp, Kasper Rorsted und Heinrich Hiesinger. Eine durchaus kontroverse Kombination, wie Rorsted gleich klarmachte: „Je mehr Aufzüge die bauen, desto weniger Leute laufen die Treppe hoch“ – in Adidas-Schuhen, natürlich. In der Folge diskutierten die beiden über zwei sehr grundsätzliche Themen: Weltpolitik und Kundendaten. Rorsted plädierte dabei erstaunlich offen für eine Lockerung des Datenschutzes. Europa gerate durch seine strengen Vorgaben wirtschaftlich ins Hintertreffen, „das sieht man auch daran, dass die führenden Technologiefirmen nicht aus Europa kommen.“ Hiesinger stimmte ein: „Wenn wir als Thyssenkrupp datengetriebene Geschäfte aufbauen, machen wir die Pilotprojekte häufig außerhalb von Europa. Das geht unkomplizierter.“ Wo die beiden schon mal bei streitbaren Positionen waren, machten sie gleich weiter bei der großen Kontroverse unserer Zeit: Donald Trump. Hiesinger sagte: „Präsident Trump provoziert gerne, aber meist gibt es am Ende doch Lösungen.“ Rorsted macht aus dem verhaltenen Optimismus dann fast eine Eloge: „Mittlerweile ist die Arbeitslosigkeit in Amerika gesunken. Es gibt viele Konsumenten, die sagen können: Mir geht es besser.“ Mal wieder sticht die älteste aller Managerweisheiten: Was stört mich die Moral, solange das Geschäft läuft. jetzt lesen
 
 
 
Protokoll der Effizienz
Hätte Adidas-Chef Kasper Rorsted uns nicht im Interview Rede und Antwort gestanden, wir hätten ihn für die Geschichte unserer Autorin Lin Freitag wohl als Protagonisten gewinnen sollen. Denn Rorsted, jugendlicher Auftritt, volles Haar und gerne in Turnschuhen und T-Shirt unterwegs, steht mit seinem Auftreten für einen um sich greifenden Trend in deutschen Konzernen: Die Auflösung des Dresscodes. Doch Freitag warnt: „Nur weil der Dresscode des Erfolgs nicht mehr so leicht zu erkennen ist, heißt das noch lange nicht, dass es ihn nicht mehr gibt.“ Mit Anzug und Krawatte ist man heute zwar nur noch in den wenigsten Unternehmen gut angezogen, aber dadurch wird die Sache leider eher komplizierter als einfacher: „Heute zählen vor allem körperliche Fitness und ein gepflegtes Äußeres: Wer braucht schon einen edlen Brioni-Anzug, wenn er einen Personaltrainer hat?“, schreibt Freitag. Für Sie, lieber Leser, ergibt sich daraus leider die nächste schlechte Nachricht: Grillzange zur Seite legen, Joggingschuhe anziehen. Sonst ruft der Personalberater garantiert nicht an. jetzt lesen
 
 
 
Ein selbstkritisches Wochenende wünscht,


Beat Balzli
Chefredakteur WirtschaftsWoche

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