Annalena Baerbock, Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen will die Union von der Macht verdrängen. Das sagte sie jüngst in einem Interview mit dem Handelsblatt, und das betonte sie auch beim gestrigen Triell auf Sat.1 und Pro Sieben: „Ich hielte es für richtig, wenn die Union in die Opposition ginge.“ Ein „echter Aufbruch“, so die Kanzlerkandidatin der Öko-Partei, sei nur „mit einer grün geführten Regierung möglich“. Nun ist es laut aktueller Umfragen zwar relativ unwahrscheinlich, dass die Grünen die Mehrheit im Bund erringen werden, eine Regierungsbeteiligung der Grünen – und somit der angedachte Machtverlust von CDU/CSU – rückt indes in greifbare Nähe. Die Avancen, die Olaf Scholz (SPD) gestern Annalena Baerbock in Gegenwart von Linda Zervakis und Claudia von Brauchitsch machte, waren für alle Fernsehzuschauer unüberhörbar. Doch was ist von einer Regierung unter Beteiligung von Baerbocks Grünen zu erwarten? Wir haben noch einmal alle Cicero-Artikel der vergangenen Wochen zusammengestellt, die sich mit dem Aufstieg und dem Fall von Baerbock und ihrer Partei auseinandergesetzt haben. Bei abermaliger Lektüre wird nicht nur deutlich, welche Programminhalte die Grünen im Fall eines Wahlsiegs umsetzen wollen, auch die emotionalen wie politischen Tiefpunkte des bald zu Ende gehenden Wahlkampfs treten noch einmal deutlich zu Tage. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |