Liebe Leserinnen und Leser,
 

wir müssen lernen, damit zu leben. Sagt man so, wenn es um die andauernde Pandemie geht. Gilt das nun auch für den islamistischen Terror buchstäblich vor der eigenen Haustür, in der eigenen Stadt, im eigenen Land, auf dem gemeinsamen Kontinent? Gestern schrieb ich einen Kommentar zum unanständigen Schweigen der Kanzlerin zu den Attentaten von Nizza und Dresden. Und über den erfreulichen Umstand, dass Teile der politischen Linken immerhin jetzt das Offensichtliche erkennen wollen: dass es einen Zusammenhang gibt zwischen dem Islam, unkontrollierter islamischer Einwanderung und diesen hemmungslosen Morden an Kuffar, an einheimischen Ungläubigen, im Namen Allahs. Dann kam Wien, eine mordende, marodierende Gruppe von Islamisten schoss sich durch die Innenstadt. Bilanz der Blutnacht bisher: Vier tote Passanten, ein toter Attentäter, mindestens ein weiterer unterwegs.


Auch hier, beim islamistischen Terror, ist es mindestens die zweite Welle. In der ersten war Nizza schon einmal betroffen, da schlug ein LKW eine Todesschneise durch eine Fußgängerzone wie der LKW des Anis Amri auf dem Weihnachtsmarkt des Berliner Breitscheidplatzes. Oder ist es bei Lichte betrachtet eher eine große Welle mit Amplituden, wie wir sie die letzten Tage und Wochen erleben? Jedenfalls hat Wien gestern Abend einen doppelten Lockdown verhängt. Bleibt zu Hause wegen Corona, hieß es schon vorher. Bleibt zu Hause wegen akuter Lebensgefahr durch Islamisten noch bis in den heutigen Tag hinein. 

Eine absurde Diskrepanz

Interessanterweise, hier enden die Parallelen, wurden wegen des Virus, das sich unter die Reisenden mischte, im Frühjahr die Grenzen zugemacht. Passieren durften nur Menschen mit triftigem Grund und/oder Dokumenten, die nachwiesen, dass sie nicht infiziert sind. 


Das war 2015 und das erste halbe Jahr 2016 nicht der Fall, als sich Islamisten unter die Migranten mischten, die sich über offene Grenzen und ohne jeden Herkunftsnachweis aufs europäische Festland begaben. Eine absurde Diskrepanz, die das Versagen von damals noch deutlicher macht, als es bei nüchternem Blick damals schon war.

Schluss mit allen Schleiern der Verklärung

Fakt ist: Bei sehr vielen, um nicht zu sagen: fast allen schlimmen Attentaten der letzten Jahre führt die Spur der Täter zurück auf die einschlägigen Flüchtlingsrouten. Deshalb hält sich mein Kollege Alexander Marguier nach der Mordnacht von Wien nicht mehr damit auf, erfreut Erkenntnisgewinn bei manchen Politikern zur Kenntnis zu nehmen. Er fordert den nächsten Schritt: Die Erkenntnisse in hartes und entschlossenes Handeln umzusetzen.  

Recht hat er. Denn das ist der entscheidende Unterschied: Mit dem nicht hausgemachten Virus müssen wir vielleicht tatsächlich ein Stück weit leben. Bei dem durch eigenes Fehlverhalten importierten Terror hätte das nicht sein müssen. Deshalb muss jetzt nachgeholt werden, was nachgeholt werden kann. Also bitte Schluss mit allen Schleiern der Verklärung, was den Zusammenhang zwischen Islam, Migration und islamistischem Terror anlangt.      


Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur

 
 
 
 
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