Cicero Neue Ausgabe
 
 
 
 
 
Liebe Leserinnen und Leser,
 

es ist so kuschelig in der Konsensrepublik. Erst war da die große Harmonie zwischen Annalena Baerbock und Robert Habeck, dann das Tête-à-Tête zwischen den Grünen und den Medien, und jetzt wird es selbst im schnell zusammengeklinkerten Glück  von Großburgwedel wieder so richtig romantisch. Bettina und Christian – bin grad auf dem Weg zum Emir – Wulff haben ihr Liebes-Comeback bekannt gegeben. Auf einem Benefizgolfturnier in der Nähe von Hannover haben die beiden die Bombe platzen lassen: Im dritten Anlauf wollen sie es noch einmal miteinander versuchen.

 

Doch da Cicero nicht das Fachmagazin für Gossip und schlechte Schmieren ist, haben wir uns heute lieber dem oben erwähnten Stelldichein zwischen Annalena Baerbock und den Medien zugewandt. Unser Autor Frank A. Meyer ruft in seiner monatlichen Kolumne stellvertretend für alle Journalisten im Lande „Hosianna, Annalena!“. Denn, schreibt Meyer, „Baerbock beflügelt die Fantasie aller Grünen in den Redaktionen, vom Amtsblatt der linksliberalgrünen Glaubenskongregation an der Isar bis zum mächtigsten Meinungsmachermagazin an der Elbe.“ Meyer indes wäre nicht Meyer, wenn auf sein „Hosianna!“ nicht auch ein „Kreuzigt Sie!“ folgte. In Sachen Einmütigkeit und Harmonie muss unser Autor eben noch ein bisschen üben.

 

Lassen wir das also einfach mal stehen und schauen uns stattdessen lieber mal bei der Sprache um: Während wir vorgestern einen Gastbeitrag vom Hamburger CDU-Vorsitzenden Christoph Ploß über das Gendern in den Verwaltungen veröffentlicht haben, nimmt sich heute Berlins grüne Spitzenkandidatin Bettina Jarasch des Themas an. Doch auch hier herrscht wenig Eintracht. Wollte Ploß die Genderei noch am liebsten verbieten, so plädiert Jarasch für den Mut zur sprachlichen Veränderung.

 

Man kann es also drehen und wenden wie man will: Aus Cicero wird nie ein Fachblatt für geschmeidige Konsenspolitik. Wir bleiben das Magazin für kontroverse Debatten. Ginge es nach uns, die Wulffs hätten wohl niemals mehr zueinandergefunden. Und das wäre doch auch wiederum schade. Gut also, dass andere die Sachen glatt, rund und geschmeidig schreiben. Wir indes bleiben kantig.    

 

Schönes Wochenende!
 

Ihr Ralf Hanselle, Chefredakteur

 
 
 
 
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Grüne im Aufwind
Hosianna, Annalena!
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Für das Gendern in der Verwaltung
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Hamburgs CDU-Chef Christoph Ploß will das Gendern in staatlichen Verwaltungen untersagen. Bettina Jarasch, Spitzenkandidatin der Grünen bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus, widerspricht ihm. Sie findet, dass sich die Veränderung der Sprache nicht verbieten lässt.
 
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Mehr als die Hälfte der Bürger sieht die Schuld für die Betrugsfälle in Testzentren bei Jens Spahn. Doch was genau hat der Gesundheitsminister zu verantworten? Wo haben sich andere aus der Schusslinie gezogen? Fragen an Andrew Ullmann, FDP-Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags.
 
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Frohlocken um Kanzlerkandidaten-Tal
 
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