Daniel Pipes

Antizionisten überzeugen, dass der palästinensisch-isralische Konflikt zu Ende ist

von Daniel Pipes
Washington Times
7. September 2020

http://de.danielpipes.org/19765/antizionisten-ueberzeugen-dass-der

Englischer Originaltext: Convincing Anti-Zionists that the Palestinian-Israeli Conflict Is Over
Übersetzung: H.Eiteneier

Nach der aufregenden gemeinsamen Erklärung der VAE und Israel, kam der alte Sauertopf Hanan Ashrawi aus ihrem Loch und verkündete: "Es gibt die irrige Annahme, dass die Palästinenser besiegt sind und sie müssten die Tatsache ihrer Niederlage akzeptieren." Nein, beharrte sie: "Die Palästinenser sind bereit – Generation auf Generation – ihren Kampf weiterzuführen."

Da haben wir es: Eine unmissverständliche Absichtsäußerung meiner alten Gegenspielerin, die die Ansichten sowohl der palästinensischen Autonomiebehörde als auch der Hamas spiegelt: Egal, was jemand anderes tut, sagt sie, wir Palästinenser werden bis ans Ende der Zeiten darum kämpfen den jüdischen Staat zu eliminieren und die Juden zu unterjochen.

Mancher könnte sich jetzt wundern: Hat nicht Yassir Arafat vor langem Israel anerkannt, war das nicht der Hauptinhalt der Oslo-Vereinbarungen von 1993, als er "das Recht des Staates Israel anerkannte in Frieden und Sicherheit zu leben"? Nein, er gab nur vor Israel anzuerkennen.

Lassen Sie mich erklären:

Gamal Abdel Nasser: "Die einzige Lösung für Palästina ist die Streichung der Existenz Israels

Die ersten neunzehn Jahre der modernen Existenz Israels, 1948 bis 1967, betrachteten praktisch alle Arabisch Sprechenden es als herablassend wie eine Wanze, die irgendwie nicht zerquetscht worden war, unbekümmert überzeugt davon, dass ihre überwältigende Zahl, Ressourcen und diplomatisches Gewicht es ihnen ermöglichen wird das Problem irgendwann aus der Welt zu schaffen.

Dann kam 1967 der Schock des Sechstage-Krieges, als Israel schnell einen fast totalen Sieg über vier arabische Armeen erzielte und von seinen drei Nachbarn beliebig Territorium eroberte. Diese Prügel ernüchterte arabische Staatsführer, die ihre Aufmerksamkeit nun auf die Rückgewinnung ihrer verlorenen Territorien konzentrierten statt auf die Eliminierung Israels; letztere Aufgabe übergaben sie glücklich an die Palästinenser, die sie freudig annahmen.

Ägypten verließ das Spielfeld 1977, Jordanien 1994 und Syrien kam dem im Jahr 2000 verlockend nahe. Aber was ist mit den Palästinensern und ihrer Vereinbarung von 1993? An diesem Punkt setzen zwei Interpretationen ein, die naive und die realistische.

Die naive Ansicht, die international vorherrscht, vertritt die Meinung, dass Arafat und die anderen Palästinenserführer, darunter als aktueller Mahmud Abbas, es völlig ernst meinen mit der Anerkennung "des Rechts des Staates Israel in Frieden und Sicherheit zu existieren". Daher müssen die Israelis, damit es voran geht, großzügiger sein. Mächte von außen versuchen sich nützlich zu machen, indem sie Jerusalem unter Druck setzen entgegenkommender zu sein und tun das nur allzu gerne.

Yassir Arafat und Mahmud Abbas: Nicht gerade "Friedenspartner"

Die realistische Sicht – heute in Israel vorherrschend – vertritt die Meinung, dass die Palästinenser sich nie mit der Existenz Israels abfanden. Natürlich gestanden die Palästinenser ihre Schwäche ein, indem sie 1993 leere Versprechungen machten. Aber wie Frau Ashrawi bekräftigt, gaben sie das Ziel der Eliminierung Israels nie auf.

Stattdessen warteten sie auf den richtigen Zeitpunkt, erkundeten Zeichen von Schwäche. Sie schienen diese in den Oslo-Vereinbarungen, Israels Abzug aus dem Libanon im Jahr 2000 und dem Abzug aus dem Gazastreifen 2005 zu finden. Beschwingt steigerten sie die Gewalt im Glauben, sie hätten Israel auf der Flucht müde gemacht und dass reine revolutionäre Inbrunst wirtschaftliche und militärische Schwäche ausgleichen würden, so dass Muslime die Juden auslöschen würden.

Aber sie lagen falsch: Der machtvolle israelische Staat hatte schmerzhafte Zugeständnisse gemacht, in der Hoffnung, dass seine aufgeklärten eigenen Interessen aus Arafat, Abbas und Co. "Friedenspartner" würden machen können und dies einen aus uralter Zeit stammenden Konflikt beilegen würde, der seine kreative Kultur und Hightech-Fähigkeiten behindert. Und so scheiterte die Möchtegern-Revolution.

Mit der Zeit erkannten die Israelis – und junge Leute viel stärker als ihre Älteren – dass die hoffnungsvolle Aufgabe der Abschreckung zugunsten von Appeasement und dann der einseitige Abzug bei den Palästinensern nicht zu gutem Willen anregte, sondern zu Eroberungsträumen; die Israelis begriffen schließlich, dass sie es versäumt hatten die anhaltende palästinensische Entschlossenheit den jüdischen Staat auszulöschen erkennen, dass sie den hartnäckigen Drang der Palästinenser zum Sieg ignoriert hatten.

Die hart gewonnene Einsicht muss jetzt in eine neue Strategie überführt werden. Aber welche? Nicht "Preisschild"-Anschläge auf die Palästinenser der Westbank, üble Provokationen, die den Zionismus diskreditieren. Nicht Teile der Westbank zu annektieren, was die Integrität Israels untergräbt und weit verbreitete Opposition ankurbelt.

"Preisschild"-Anschläge diskreditieren den Zionismus

Stattdessen ist das erreichbar, indem der hartnäckige antizionistische Traum der Palästinenser zerschlagen wird; erreicht wird das durch einen israelischen Sieg auf der Basis eisernen israelischen Willens. Mit anderen Worten: Dass die Palästinenser auf einem Sieg bestehen, zwingt zu einer parallelen Reaktion Israels. Zum Glück für Israel fehlt es den Palästinensern an Muskeln, aber sie verlassen sich auf Qualm: religiöse Doktrin, internationale Unterstützung und israelische Zaghaftigkeit.

Während die Naiven noch mehr nutzlose Vereinbarungen auf Grundlage kontraproduktiver israelischer Zugeständnisse anstreben, spotten wir Realisten und fordern Israel auf zu siegen. Wir begreifen, dass nur eine Niederlage Palästinenser wie Frau Ashrawi und über sie die Iraner, Türken, Islamisten, Linken, Faschisten und andere Antizionisten überzeugen wird, dass der mehr als hundert Jahre alte Konflikt vorbei ist, dass Israel obsiegt hat und dass die Zeit gekommen ist nutzlose, schmerzliche und völkermörderische Ambitionen aufgeben.

Die Illustration der Washington Times zu diesem Artikel

Daniel Pipes (DanielPipes.org, @DanielPipes) ist Präsident des Middle East Forum
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