Gartenbrief vom 18.03.2022 - Lustvoll gärtnern mit Markus Kobelt.
Apfelbäume mit 20% Rabatt!
Sehr geehrter Herr Do
Wie man dazu kommt, Sanddorn zu züchten, wissen wir eigentlich selber nicht. Aber wir testen neue Sanddorn-Sorten (einige davon werden wir in einer Woche als Neuheiten im Shop vorstellen) und wir haben auch begonnen, Sämlinge auszusäen und Kreuzungen zu machen.
Da gibt es allerdings eine Schwierigkeit: Es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Die Botaniker sprechen dann von zweihäusigen Pflanzen, da die männlichen und die weiblichen Blüten fein säuberlich und unisex getrennt auf verschiedenen Bäumen/Pflanzen/Sträuchern angesiedelt sind. Entweder hat ein Sanddornstrauch nur weibliche Blüten, oder er hat nur männliche Blüten.
Das ist für den Züchter (ja auch die Züchterin!) ein bisschen mühsam: Natürlich möchte man auch die besten und fruchtbarsten Männchen selektionieren, die z.B. sehr früh, mittelfrüh oder spät blühen, sehr viel Pollen produzieren und vielleicht auch noch einen relativ beschränkten Wuchs zeigen. Die Männchen brauchen wir ja nur für das eine...
Aber die Männchen sind nur für eine ganz kurze Zeit, jetzt im frühen Frühling deutlich erkennbar (und auch selektionierbar), solange sie Blütenstaub abgeben und die Blätter noch nicht oder fast nicht entwickelt sind: Dann zeigen sie ihre Blütenknospen, die überraschenderweise ziemlich schwanger aussehen und viel dicker sind als die unscheinbaren weiblichen Knospen. Dazu werden zu diesem Zeitpunkt (eben gerade jetzt, im März) Unmengen von Pollenkörnern frei, die die Knospen rostbraun färben und geduldig auf den Windstoss warten, der sie ziellos und in grosser Mehrzahl auch ziemlich sinnlos herumfliegen lässt. Eine Brautschau hätte man sich jedenfalls anders vorgestellt…jedenfalls als Mann.
Im tiefen Winter und auch nach der Bestäubung sind die Männchen und Weibchen nur noch schwer zu unterscheiden. Der vielzitierte kleine Unterschied ist kaum mehr sichtbar, jedenfalls bis dann im Frühsommer langsam die zukünftigen Früchte zu sehen sind. Ein Männchen mit Früchten wurde jedenfalls noch nicht gesichtet.
Aber zurück zur Selektionsarbeit bei den Männchen. Da schweifen die Gedanken schon mal ab. Warum nur hat die Natur (=die Pflanze selber in ihrer Evolution) diesen komplizierten Weg gewählt, alles zu trennen, was doch idealerweise auf einem Baum oder sogar auf einer Blüte zusammengehört? Warum nimmt der Sanddorn (DER Sanddorn???) das Risiko auf sich, dass sein windverteilter Pollen sein Ziel eventuell nie erreicht? In der Natur gibt es ja keinen Gärtner, der die Pflanzen feinsäuberlich abzählt und auf 6 oder 7 weibliche Sanddorne ein passendes Männchen pflanzt. Eventuell könnte es sogar sein, dass es – aus was für Gründen auch immer – viel zu viele Männchen gäbe (was bitte soll das???), oder auch dass die Weibchen unter sich bleiben würden, was zwar die Geschlechtersolidarität fördert, aber halt nur wenig Früchte tragen wird. Wir haben auf unserem Züchtungsfeld Kreuzungspopulationen, bei denen die Männchen und Weibchen schön arithmetisch 1 zu 1 verteilt sind, bei anderen Familien aber findet sich überraschenderweise nur 1 einsames Männchen auf 10 Weibchen. Dies ist nur dann kein Problem, wenn die Pflänzchen auch schön brav beieinanderbleiben (oder eben beieinander gekeimt haben).
Natürlich werden Sie sich und mich jetzt fragen, warum denn der Sanddornsex so kompliziert sein muss (übrigens haben Weibchen und Männchen gleichermassen Dornen…). Nun ja, im Nachhinein lässt sich das leicht erklären: Bei zweihäusigen Pflanzen ist die Diversität (=das Inzuchtsverbot) biologisch garantiert, die männlichen bzw. weiblichen Geschlechtsorgane sitzen definitionsgemäss auf unterschiedlichen Individuen. Damit kann es gar nicht zur Selbstbefruchtung kommen und es wird immer genügen Diversität, genügend freie Rekombination der Gene produziert. Allerdings gibt es doch einige Hinweise, dass diese Sanddornstrategie nicht das beste, nicht das erfolgversprechendste Partnervermittlungssystem darstellt: Nur 5% aller Pflanzen sind zweihäusig.
In seiner unendlichen, aber auch Millionen von Jahre alten Intelligenz hat der Sanddorn vorausschauend auf Windbestäubung gesetzt. Die Pollenkörner sind mikroskopisch klein und können sehr weit fliegen. Damit können männliche Pollen auch weit entfernte einsame weibliche Exemplare erreichen und befruchten. Was für ein Segen! Aber auch was für eine Verschwendung für die 99.999% Pollen, die nicht keimen können und irgendwo im biologischen Abfall landen. In vorausschauender Weisheit (wieder: Intelligenz!) hat sich der Sanddorn noch weitere Strategien zum Überleben ausgedacht. Über Wurzeln und sogenannte Ausläufer können Tochterpflanzen entstehen, die genetisch vollständig identisch mit der Mutter- oder Vaterpflanze sind. Kopien! Der gute männliche Sanddorn kann also einen Sohn bekommen – allerdings ist eine Tochter unmöglich. Und der brave weibliche Sanddorn (die Sanddornin?) kann auch ganz ohne Mann eine Tochter bekommen – Söhne bleiben ihr allerdings vorenthalten, wenn sie nicht in der Reichweite eines Männchens lebt.
Wie so häufig werden Sie sich mal wieder fragen, was ich denn mit all diesen Überlegungen sagen möchte. Eigentlich gar nichts – ausser dass wir Menschen auch ganz seltsame Pflanzen sind.
Herzliche Grüsse
Markus Kobelt
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GartenDeal: Easytrees - die einfachen Obstbäume! Jetzt mit über 40% Rabatt! 
Kennen Sie die Lubera Easytrees?Easytrees sind 1-jährige Apfelbäumchen, die praktisch keine Pflege brauchen und auch nicht geschnitten werden müssen. Sie wachsen ohne grosse Erziehungsmassnahmen zu Spindelbäumchen heran, die nicht zu gross werden und sich somit ideal für den Hausgarten eignen. Easytrees werden in der Regel 15 bis 20 Jahre alt (auch länger) und können auch problemlos im Topf kultiviert werden können. Somit kommen auch Besitzer von Balkon- und Terrassengärten in den Genuss eigener Äpfel. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht? Geniessen Sie eigene Äpfel – ohne sonderlich viel dafür tun zu müssen – mit Easytrees von Lubera! (Weiter unten in diesem Newsletter finden Sie einen detaillierten Artikel zu den Gestaltungsmöglichkeiten mit Easytrees.)
Im Deal sind folgende 1-jährige Pflanzen enthalten – jeweils im grossen 5 L Topf:
1x Easytree® Bionda® 'Patrizia' – erstklassiger Lagerapfel mit gutem Zucker-Säure-Verhältnis: 'Patrizia' kann ab ca. 10. Oktober geerntet werden und sollte vor dem Genuss 1-3 Monate gelagert werden. Dank viel Zucker UND Säure ist dieser Apfel auch im Frühling noch sehr aromatisch.
1x Easytree® Paradis® 'Fantasia'® – perfekte Äpfel für Kinder; klein, saftig und süss: 'Fantasia' kann Ende September geerntet werden, ist genussreif ab November und hält im Lager bis Februar. Die Äpfel schmecken sehr süss und aromatisch.
1x Easytree® Paradis® 'Sparkling'® – saftige Äpfel mit einer 'explodierenden' Frische: säuerlich-süss, spritzig, ja fast wie eine Brausetablette, das ist unser Apfel 'Sparkling'! Er reift ab Ende September und ist bis Januar lagerfähig.
1x Easytree® Paradis® 'Werdenberg'® – grosse und knackige Sommeräfpel mit Dessertqualität: 'Werdenberg' ist bereits ab Mitte August genussreif und kann bis Ende September gelagert werden.
Der Deal ist eine Woche gültig und solange der Vorrat reicht.
Unser Tipp: Wir verwenden für die Easytrees schwachwachsende Unterlagen, daher sollten sie nach dem Pflanzen an einem Pfahl befestigt werden. In unserem Gartenbuch erfahren Sie mehr über die Gestaltungsmöglichkeiten mit Easytrees.
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Lubera Spendenaktion - Lubera hilft Ukrainerinnen und Ukrainern Unsere Spendenaktion ist seit dem 14. März beendet. Wir sind überwältigt vom gesammelten Spendenbetrag. Vielen Dank für Ihre Bestellungen und Ihre Hilfe für die Ukrainer!
Endstand der Spendensammlung
Wir zeigen hier die total gesammelten Spendenbeträge, jeweils getrennt die Spenden die über die Umsätze zustandegekommen sind, in sFr. und in Euro:
- Montag 7.3.2022: CHF 1'491.10 und EUR 1'605.22
- Dienstag 8.3.2022: CHF 1'859.73 und EUR 2'247.50
- Mittwoch 9.3.2022: CHF 1'160.17 und EUR 2'285.22
- Donnerstag 10.3.2022: CHF 1'389.57 und EUR 1'916.10
- Freitag 11.3.2022: CHF 1'427.- und EUR 2'136.20
- Samstag 12.3.2022: CHF 1'706.98 und EUR 2'186.95
- Sonntag 13.3.2022: CHF 2'496.40 und EUR 3'008.85
- Montag 14.3.2022: CHF 2'592.32 und EUR 2'468.58
Total CHF: 14'051.27
Total EUR: 17'854.62
Vielen herzlichen Dank für Ihre Mithilfe!
Die Ukraine und die Ukrainer mögen leben!
Spendenauszahlungen Schweiz:
1. März, 10. März und 18. März 2022: 2x 5'000 sFr. und 1x 4'051.27 an Verein Humanitäre Nothilfe Ukraine, Rheinhofstrasse 11, CH-9465 Salez, IBAN CH69 8080 8009 4301 9355 6, Raiffeisenbank Sennwald CH; Gründungsmitglieder Hans Oppliger Kantonsrat, Hildegard Fässler (ehem. Nationalrätin und Fraktionspräsidentin der SP Schweiz) und viele weitere Persönlichkeiten.

Bild: Helfer bei der Spendenannahme am Rheinhof Salez

Bild: Container der Spendenannahme

Bild: Volle Paletten vor der Maschinenhalle beim Rheinhof in Salez
Spendenauszahlungen Deutschland:
14. März 2022: 10'000.- EUR an Ukraine-Hilfe Berlin Ukraine-Hilfe Berlin e.V. c/o Kuzmina, Bundesallee 187, 10717 Berlin, Deutsche Skatbank, IBAN: DE24 8306 5408 0004 8722 15, BIC: GENODEF1SLR.

Bild: Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Vereins Ukraine-Hilfe Berlin e.V. beim Einpacken des dringend benötigten medizinischen Materials. Auch Hygieneartikel und Nahrung werden verpackt.

Bild: Auf jedem Paket wird notiert was sich darin befindet.

Bild: Die Pakete mit den Hilfsgütern werden in Berlin verladen und mit täglichen Transporten direkt an die Grenze geliefert, wo sie von den Ukrainern entgegengenommen und in die Krankenhäuser gebracht werden
21. März 2022: 7'854.62 EUR an Blau-Gelbes Kreuz e.V., Postfach 460117, 50968 Köln. Kreissparkasse Köln, IBAN: DE78 3705 0299 0000 4763 46, BIC: COKS DE 33 XXX.
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20% Rabatt auf alle Apfelbäume! 
Ab sofort können Sie alle unsere Apfelbäume mit 20% Rabatt kaufen! Sämtliche Apfelsorten und alle Topfgrössen und Baumformen werden 20% günstiger verkauft – natürlich nur exklusiv in unserem Lubera Pflanzen Shop.
Im Folgenden zeigen wir Ihnen eine Auswahl aus unserem Apfelbaumsortiment:

Bild: Paradis® 'Julka'® – der früheste Sommerapfel, entgegen dem Vorurteil zu frühen Sorten ist 'Julka' sehr süss.

Bild: Paradis® 'Ninifee'® – der breit süsse Frühapfel mit der langen Haltbarkeit. 'Ninifee' ist der erste Frühapfel, der einige Zeit gelagert werden kann.

Bild: Apfel 'Sauergrauech' – ein robuster Apfelbaum der auch für Höhenlagen geeignet ist.

Bild: Paradis® 'Werdenberg'® – der gravensteinerähnliche Augustapfel, der einen Monat ab Baum gegessen werden kann und in dieser Zeit den Geschmack von säuerlich-erfrischend zu bananig ändert, dabei aber knackig bleibt.

Bild: Paradis® 'Sparkling'® – saftige Äpfel mit einer 'explodierenden' Frische!

Bild: Kernloser Apfel 'Faibella' – der samenlose Apfel ohne Kerne und ohne Kerngehäuse, eine botanische Kuriosität – oder die Zukunft des Apfels?

Bild: Paradis® 'Utopia'® – der säuerliche Herbst- und Lagerapfel mit dem knackigen Biss.

Bild: Paradis® 'Myra'® – besonders süsse und aromatische Äpfel die an Weihnachten am besten schmecken.

Bild: Apfel 'Jonagold' – ein sehr süsser, saftiger Apfel mit einer milden Säure.

Bild: Bionda® 'Patrizia' – lagerfähige Äpfel mit einem guten Zucker-Säure-Verhältnis.

Bild: Apfel 'Kaiser Wilhelm' – ein sehr süsser Apfel mit deutlicher Säure. 'Kaiser Wilhelm' kann bis April gelagert werden.

Bild: Redlove® 'Calypso'® – kleine, aromatische und rotfleischige Äpfel, die Ende September geerntet werden können und nach 1 bis 3 Wochen im Apfellager ihr volles Aroma entwickeln.

Bild: Relove® 'Era'® – der rotfleischige Apfel wird Dank seines guten Zucker-Säure-Verhältnisses von Liebhabern süsslicher und säuerlicher Äpfel sehr geschätzt.

Bild: Redlove® 'Odysso'®, – der süsseste und grösste Redlove mit hochgebauten Früchten und nahezu durchgefärbtem Fruchfleisch. 'Odysso' ist der süsseste Redlove-Apfel in unserem Sortiment.
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Die Einfachen Obstbäume - Gestalten mit den Lubera Easytrees® Text: Markus Kobelt
Fast alle Apfelsorten sowie einige Kirschensorten bieten wir auch als Easytrees®, als 1-jährige Veredelungen/Bäumchen an. Easytrees® nennen wir gerne auch 'Einfache Obstbäume'. Immer wieder werden wir zu diesen 1-jährigen Obstbäumchen im 5l Topf gefragt, ob die denn nur 1 Jahr zu leben hätten, die armen Bäumchen... Um es hier ein- für allemal klarzustellen: Noch haben wir die Baumform mit dem eingebauten Ablaufdatum nicht erfunden... Natürlich leben die Einfachen Obstbäume viel länger (15 bis 20 Jahre, bei guter Pflege auch länger), aber die Jungpflanzen sind 1 Jahr im Topf gewachsen, im Gegensatz zu den meist angebotenen 2-jährigen Obstbäumen. Und sie sind perfekt auf frühen Fruchtertrag und ein ausgeglichenes Verhältnis von vegetativem und generativem Wachstum eingestellt. In diesem Artikel zeigen wir die Unterschiede der Easytrees® zu normalen, 2-jährigen Obstbäumen, klären die Begriffe Easytree, Säulenbaum und Schnurbaum und vor allem schildern wir die verschiedenen möglichen Verwendungszwecke des Easytrees®, des 1-jährigen Obstbaums.
Was genau sind Easytrees®, die Einfachen Obstbäume?
Die Easytrees®, die Einfachen Obstbäume sind 1-jährig im 5l Topf gewachsene Obstbäume, die beim Apfel auf der Unterlage M9 stehen und bei der Kirsche auf Gisela 5. Sie sind in der Baumschule nicht auf übermässiges Wachstum forciert worden, sondern wachsen fast ohne Eingriffe naturgemäss, nämlich mit einer durchgehenden und nicht angeschnittenen Mittelachse und leichten Seitenverzweigungen – und beginnen auch sofort zu fruchten. Beim Apfel haben sie häufig schon ganz kurze waagrechte Verzweigungen in einer Höhe von 40-60cm. Dies ist aber sortenbedingt unterschiedlich, manchmal entstehen auch im ersten Jahr noch keine Seitenverzweigungen, dafür aber schon die ersten Blütenknospen direkt am Stamm.
Was sind die Vorteile der Einfachen Obstbäume, der Easytrees®?
Preis und Handlichkeit: Aus Kundensicht ist natürlich der günstige Preis ein Vorteil, ebenso die Handlichkeit der kleineren Bäumchen im 5l Topf.
Wurzeln nur 1 Jahr im Topf: Die Wurzeln der Easytrees wachsen nur 1 Jahr im Topf, daher kommt es weniger zu Ringwuchs, und mit einem Handgriff kann der Wurzelballen beim Pflanzen so aufgelockert werden, dass die Wurzeln problemlos nach aussen in den Mutterboden hinein wachsen können.
Kein Pflanzschock: Easytrees zeigen aufgrund ihres jungen Alters beim Auspflanzen keinen Pflanzschock, sondern entwickeln sich einfach weiter, sowohl beim Triebwachstum als auch bei der Blütenknospenentwicklung.
Generative Ausrichtung von Beginn an: Aufgrund des kontinuierlichen und eingriffslosen Wachstums des Easytrees (kein Schnitt!) im Topf entwickeln sich die vegetativen und generativen Merkmale gleichzeitig und im Gleichgewicht; das heisst: der Baum wird nicht künstlich zu einem möglichst grossen Volumen getrieben (was dann das generative Wachstum, die Blütenknospendifferenzierung nach hinten verschiebt), sondern macht sofort auch Blütenknospen.
Kein Pflanzschnitt (oder fast keiner): Der Easytree hat alle Voraussetzungen für eine gleichmässige zukünftige Pflanzenentwicklung; aus den Blütenknospen und seitlichen Triebspiessen entwickeln sich flache Seitenäste, diese werden naturgemäss auch wieder schnell Blüten differenzieren und fruchten. Das vertikale vegetative Wachstum entwickelt sich auch natürlich weiter, weil es zu keinem oder keinem starken Rückschnitt kommt. Ein starker Pflanzschnitt führt ja immer zu dem Problem, dass dadurch das vegetative Wachstum künstlich forciert wird – auf Kosten der Blütenknospenentwicklung.
Vertikales, schlankes Wachstum: Das ergibt sich von selbst aus der Architektur mit der vertikalen Achse, die auch nicht künstlich durch einen Pflanzschnitt unterbrochen wird.
Kaum Schnittaufwand: Durch die insgesamt natürliche Entwicklung des Obstbaums auf einer grundsätzlich schwachen Wuchs vermittelnden Unterlage (=Pflanzenwurzel) ergibt sich ein reduzierter Schnittaufwand. Das zukünftige Wachstum ist ebenso wie der zukünftige Fruchtansatz programmiert und muss nicht künstlich erzwungen werden.
Was ist der Unterschied zwischen einem Easytree und einem normalen 2-jährigen Niederstamm-Obstbaum?
Grundsätzlich ist der 2-jährige Niederstamm ein Jahr älter als der Easytree®. Er hat viel stärkere Seitenäste, aufgrund des starken Rückschnitts im ersten Jahr hat sich der Baum vor allem vegetativ entwickelt und eine mehr oder weniger starke Krone aufgebaut. Die 2-jährigen Obstbäume sind vor allem für die klassische Buschbaumerziehung geeignet, bei der der unterste Kranz an Seitenästen relativ stark und vor allem auch relativ lang (70-150cm) werden kann. Die 2-jährigen Niederstämme brauchen beim Apfel z.B. ein Pflanzabstand von 150+ cm, ein Easytree, der dann zu einer schlanken Spindel entwickelt wird, braucht 80-120cm Pflanzabstand (bei der Kirsche ca. das Doppelte).
Verwendung der Easytrees
Die Easytrees, die 1-jährigen Einfachen Obstbäumchen im 5l Topf können im Garten zu den verschiedensten Verwendungszwecken eingesetzt werden, die wir im Folgenden kurz darstellen.
Verwendung als klassischer Niederstamm oder Buschbaum
Wenn man eine klassische Erziehung zu einem Niederstamm oder Buschbaum beabsichtigt, bei dem der erste Kranz von Seitenästen relativ gross und stark wird (ähnlich wie bei der Pflanzung eines 2-jährigen Niederstamms), dann können Easytrees ausschliesslich im Frühling (Februar bis April) gepflanzt werden. Gleich nach der Pflanzung werden sie relativ tief angeschnitten – das heisst die Mitte wird auf einer Höhe von 50-70cm weggeschnitten. In der Folge entwickelt sich ein Kranz von starken Seitenästen, und der oberste und stärkste Austrieb wird als Mitte genommen und am Pfahl weitergezogen. Wenn man bei dieser Erziehungsart das vegetative Wachstum einigermassen unter Kontrolle bringen möchte, bindet man die Seitentriebe mit Vorteil gegen die Waagrechte herunter (0-30°Winkel zur Waagrechten). Je stärker die Seitenäste heruntergebunden werden, desto weniger stark wachsen sie und desto schneller setzen sie Früchte an.
Verwendung als schlanke Spindel
Vor allem in kleineren Gärten oder auch im Topf ist eine Erziehung als schlanke Spindel anzuraten. Letztlich werden dazu die Einfachen Obstbäumchen, die Easytrees® an einen Pfahl gepflanzt und müssen nur so weiterwachsen, wie sie schon in der Baumschule gestartet sind: Die Mitte verlängert sich, die flachen Seitentriebe werden nur leicht länger und setzen Blütenknospen an, der grosse Ertrag im 2. Standjahr begrenzt das Wachstum auf eine ganz natürliche Art und Weise, so dass solche Bäumchen gut bei 200cm Höhe und gut 100cm Breite gehalten werden können. Schnitteingriffe braucht es fast keine: Wenn sich die Mitte im zweiten Standjahr zu stark entwickelt, kann sie im Frühjahr des dritten Jahres etwas entspitzt werden; das ist bei Sorten, die nicht so gut verzweigen auch schon im 2. Jahr möglich.
In der Folge wird möglichst wenig geschnitten, die Seitenäste sollen natürlich entstehen und auch durch die eigene Fruchtbarkeit abgebremst werden. Wenn stärkere Seitenäste entstehen, werden sie möglichst schnell UNTER die Waagrechte heruntergebunden, um den Fruchtansatz zu fördern und das vegetative Wachstum zu beschränken.
Easytrees und schlanke Spindeln in einer Obstbaumhecke
Die aus Easytrees erzogenen schlanken Spindeln sind perfekt auch für Obstbaum- und Apfelbaumhecken geeignet, die sich in der Vegetationsperiode blickdicht und fruchtbar bekleiden, und im Winter die schöne schlanke Baumform zeigen. Dafür werden Easytrees auf einen Abstand von 70-100cm gepflanzt und die Jungbäumchen werden bei der Pflanzung nicht angeschnitten. Am besten erstellt man vor der Pflanzung ein Pflanzgerüst mit ca. 2m hohen Endpfählen (total 250cm lang, 50cm werden in den Boden geschlagen) und 2-3 waagrecht gespannten Drähten, an denen die jungen Bäumchen stabilisiert werden können.
Verwendung als Schnurbaum
Der Einfache Obstbaum ist die beste Grundlage für die Erziehung eines Schnurbaums. Ein Schnurbaum wiederum ist eine Obstbaumform, die eine dominante Achse aufweist (egal wie die auch gezogen wird, vertikal, horizontal im Stepover-Spalier oder diagonal wie unten von André gezeigt, auch Zickzack wäre möglich) und an dieser Achse leichtes Fruchtholz ausbildet. Da ist aber nun der Gärtner gefordert, das ist ohne menschliches Zutun nicht zu erreichen: Im Wesentlichen müssen beim Schnurbaum alle Seitenelemente, die einen grösseren Durchmesser als die Hälfte der Mittelachse haben oder über 20cm Länge aufweisen, um den längsten Tag herum und ein zweites Mal vor Vegetationsbeginn auf ca. 15cm (beim Steinobst etwas länger) zurückgeschnitten werden. So entsteht das leichte Fruchtholz, das die Baumachse des Schnurbaums bekleidet.

Video: Wie werden die Harrod Stepover-Zäune aufgebaut?

Video: Wie man ein Stepover Spalier erzieht

Video: Ein Stepover Spalier im dritten Jahr
Das heisst, mit dem Easytree und mit seiner Erziehung als Schnurbaum können dann die verschiedensten Baumformen und fast schon Kunstformen dargestellt werden. Mit Hilfe eines Schnurbaums können Stepover-Spaliere gebildet werden. Ebenso ist die Erziehung eines Drapeau Systems möglich, wo der gesamte Baum schräg, zB in einem 45-60°Winkel gepflanzt wird. Letztlich sind da der Phantasie keine Grenzen gesetzt: Neben einer Wilkinson Sword Baumhecke könnten auch diverse andere Heckenformen ermöglicht werden.
Das Projekt von André Heller: Die Wilkinson Sword Hecke
Unser Kunde André Heller (der andere) hat uns die folgenden wunderschönen Bilder zu seinem Schnurbaumprojekt mit Easytrees® geschickt und schreibt dazu:
Ich finde die Gartenvideos super! Danke Markus, dass du uns Hobbygärtnern so viel Inspiration gibst!
Im Anhang findet ihr meine Version der Apfelhecke die ihr auf Schloss Ippenburg gepflanzt habt. Meine Version allerdings aus Stahl. Selbst geschweißt. Stahlbauer halt...
Eure Pflanzen haben wieder eine super Qualität!
Redlove Era ist ein bisschen kleiner, aber das liegt ja wohl an der Sorte.

Bild: Die Easytrees® von André Heller vor der Pflanzung

Bild: Die Easytrees® von André Heller nach der Pflanzung
Herzlichen Dank André!

Video: Die Schnurbäume auf Schloss Ippenburg

Video: Diagonalbäume mit Kirschen

Video: Diagonalbäume mit Aprikosen
Sind Easytrees = Schnurbäume = Säulenbäume?
Nun müssen wir noch einem Missverständnis vorbeugen, das wir relativ häufig hören: Einfache Obstbäume (Easytrees®) sind Schnurbäume und Schnurbäume sind Säulenbäume. Dem ist eindeutig nicht so!
Wie oben erklärt, kann ein Einfacher Obstbaum, ein Easytree® einerseits für die Erziehung der schlanken Spindel, andererseits aber auch für die Erziehung eines klassischen Niederstamms benutzt werden. Und schliesslich und drittens ist der Einfache Obstbaum auch die beste Grundlage für den Schnurbaum, der kreativ in allen möglichen und unmöglichen Richtungen gezogen werden kann, aber sich letztlich durch die Mittelachse und das bekleidende kurze Fruchtholz definiert.
Der Easytree ist also kein Schnurbaum, er kann aber mit Vorteil für die Erziehung eines Schnurbaums benutzt werden.
Der Schurbaum ist aber definitiv auch kein Säulenbaum. Während der Säulenbaum die spezielle genetische Eigenschaft hat, stark nach oben zu wachsen (Apikaldominanz) und gleichzeitig sehr kurze Internodien (Abstände zwischen den Knospen) anzulegen, ist der Einfache Obstbaum, der Easytree® ein ganz gewöhnlicher Baum, basierend auf normalwachsenden Fruchtsorten, kombiniert mit schwachwachsenden Unterlagen. Der Wuchs des Säulenbaums ist genetisch in den Sorten angelegt, der Wuchs des Schnurbaums ist in der Erziehung begründet (und ein bisschen noch in der gewählten Obstunterlage, dem Wurzelteil).

Bild: Säulenapfel Malini® 'Gracilis'® – der kleinste, kompakteste Säulenapfel – ideal für den Kübel.
Wie schneidet man Easytrees?
Der Schnitt unterscheidet sich beim Easytree je nach Verwendungszweck. Entsprechend stellen wir hier nochmals die wichtigsten Schnittmassnahmen und Erziehungsmassnahmen zusammen:
Easytree als Niederstamm erziehen und schneiden
- Pflanzung nur zwischen Oktober und März/April möglich.
- Easytree sofort auf einer Höhe von 50-70cm anschneiden.
- Seitentriebe auf 0-30° über der Waagrechten runterbinden.
- Je mehr Steigung ich dem Ast lasse, desto stärker wird er wachsen.
Easytree als schlanke Spindel erziehen und schneiden
- Pflanzung jederzeit möglich.
- Bei der Pflanzung nicht anschneiden, Mitte durchwachsen lassen.
- Wenn der Baum im 1. Jahr in der Mitte zu stark wächst und keinerlei Seitentriebe ausbildet, kann im Frühling des 2. oder 3. Jahres die Mitte ganz leicht entspitzt werden.
- Seitentriebe, die länger als 30-40cm werden, unter die Waagrechte herunterbinden.
- Möglichst keine oder fast keine Schnitteingriffe.
Easytree als Schnurbaum erziehen und schneiden
- Pflanzung jederzeit möglich.
- Mitte durchwachsen lassen, nicht anschneiden.
- Seitentriebe, die dicker sind als die Hälfte des Stammdurchmessers und/oder die länger als 20cm werden, sowohl im frühen Frühling (Februar/März) als auch um den längsten Tag auf 15cm zurückschneiden.

Video: Wie schneide ich ein Easytree® Spalier?
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Alle unsere Produkte und viele weitere Infos finden Sie in unserem Internet Shop www.lubera.com. Herzliche Grüsse Markus Kobelt Impressum Herausgeber und verantwortlich für die Inhalte: Markus Kobelt, info@lubera.com, Geschäftsführer Lubera AG, Lagerstrasse, 9470 Buchs, Schweiz Redaktion: Nadja Caille nadja.caille@lubera.com Unsere Standorte: Lubera AG Lagerstrasse CH - 9470 Buchs E-Mail: kundenservice@lubera.com | Lubera GmbH Im Vieh 8 26160 Bad Zwischenahn OT Ekern E-Mail: kundendienst@lubera.com |
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