Liebe Frau Do, das Land NRW hat das umstrittene Stadionkonzert in Düsseldorf genehmigt – aber nur so halb: Sollten die Infektionszahlen zu hoch sein, kann es noch vier Tage vorher abgesagt werden, wie unser Düsseldorfer Chefreporter Uwe-Jens Ruhnau berichtet. Noch ist es also zu früh, um in Vorfreude auf den 4. September „Wie schön du bist“ (das erfolgreichste Lied von Sarah Connor) zu trällern. Und Martin Kessler findet ohnehin, dass dieses Konzert nicht in die Zeit steigender Infektionszahlen passt, wie unser Politik-Chef in seinem Leitartikel schreibt. Und wer ist der Schönste im ganzen Land? Für die SPD ist es jetzt Olaf Scholz, seine Agenda-Zeit wurde ihm verziehen. Nachdem er als Kanzlerkandidat feststeht, schauen wir uns die anderen Parteien mit Blick auf die Bundestagswahl in gut einem Jahr an. Unser Berliner Chefreporter Gregor Mayntz hat die Lage der Union geschildert („Fallgruben vor dem Kanzleramt“), unsere stellvertretende Chefredakteurin Eva Quadbeck die der Grünen („In der Zwickmühle“). Jetzt schreibt unsere Berliner Korrespondentin Kristina Dunz über die FDP und Christian Lindner als den Mann, der nicht mehr Nein sagen kann, falls seine Partei für eine Koalition gebraucht werden sollte. Die Union ist in der K-Frage noch nicht so weit wie die SPD, aber in den Umfragen liegt Markus Söder als möglicher Kandidat weit vorn. Jetzt musste er allerdings „eine schlimme Panne“ einräumen. Die Einzelheiten hat Eva Quadbeck recherchiert. Der potenzielle Koalitionspartner kritisiert den bayerischen Ministerpräsidenten und sieht ihn durchaus zwiespältig. „Markus Söder kann sich gut als zupackend und Mann der klaren Worte darstellen. Obwohl sich das nicht immer mit der Realität deckt“, sagt Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter in einem Interview, das Martin Kessler und ich geführt haben. Ob das der Anfang der Söder-Dämmerung ist? Jedenfalls ist das Rennen noch lange nicht gelaufen. In der Politik gibt es eben nichts geschenkt. Zu verschenken hat dagegen Daniela Hundelshausen etwas: ihre Apotheke, die sie seit 30 Jahren im Sauerland betreibt. Sie sucht einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin, damit die Apotheke in ihrem Sinne weitergeführt wird. Unser Reporter Jörg Isringhaus hat sich von ihr die Hintergründe erzählen lassen. Bei seinem Gesprächsprotokoll lässt sich viel darüber lernen, worin Glück bestehen kann. Ich war skeptisch, als ich von dem Artikel das erste Mal gehört habe. Eine amerikanische Redewendung, die ich mir zu eigen gemacht habe, lautet: „There ain’t no such thing as a free lunch.“ Wer dich zum Mittagessen einlädt, ob nun tatsächlich oder im übertragenden Sinne, will etwas von dir oder zieht dir das Geld an anderer Stelle aus der Tasche. Aber für diese Apotheke gilt das offenbar nicht. Ein Geschenk ist auf jeden Fall dieser Tag. Glück gehabt, Freitag, der 14. – genießen Sie ihn. Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |