Thieme Coach bei Diabetes
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Langerhans-Inseln (Inselzellen) 
 
 
Sehr geehrte Damen und Herren,

das Krankheitsbild Diabetes mellitus zählt mit einer Prävalenz von fast 10% zu einer der weitverbreitetsten Erkrankungen in Deutschland. Zudem steigt die Inzidenzrate stetig an.

Zu den wesentlichen Risikofaktoren gehören neben einer genetischen Veranlagung auch Bewegungsmangel, Rauchen, Fehlernährung und ein damit einhergehendes Übergewicht. Ein solcher Lebensstil begünstigt im Laufe der Jahre die Entstehung eines Diabetes mellitus Typ-II, welcher durch eine Insulinresistenz bzw. -erschöpfung gekennzeichnet ist.

Aus diesem Grund zielt das Coachingprogramm Diabetes stark auf eine Lebensstilmodifikation ab, diese einerseits durch die persönlichen Gespräche mit einem Gesundheitscoach und andererseits durch die Thieme Coach App unterstützt wird.

Gerade in Krisenzeiten wie sie momentan durch das Coronavirus verursacht wird, ist es für Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes wichtig, stets die richtigen Unterstützungsangebote zu erfahren, welche oftmals über die alltäglichen Bedarfe hinausgeht. Gewünscht werden oftmals spezielle Informationen, die sich nicht nur auf das eigene Krankheitsbild beziehen.

Mit Hilfe des Thieme Coachs ist es möglich diesem Bedarf schnell nachzukommen, indem  auf unkomplizierte Weise gesicherte Informationen eingespielt werden können und dem Versicherten somit ein Stück Sicherheit geben wird. 

Lesen Sie in dieser Ausgabe mehr über unser Coachingprogramm Diabetes mellitus und dem Thieme Coach.

Außerdem erfahren Sie von unserem Experten Prof. Dr. med. Haak etwas über Prädiabetes im Praxisalltag und Sie erhalten einen Einblick in die Erfahrungen einer Programmteilnehmerin wie sie die Corona-Krise mit Diabetes erlebt hat und welche Stütze ihr der Thieme Coach in diesen Monaten war. 

Herzliche Grüße
Ihr Wolfgang Weber

 
 
 
Zum Programm
Diabetes mellitus - Entstehung, Ausmaß und Folgen

Beim Diabetes mellitus handelt es sich um eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch eine Beeinträchtigung des körpereigenen Hormons Insulin entsteht. Je nach Entstehungsursache wird diese Erkrankung in verschiedene Formen eingeteilt. Zu den vier Hauptdiabetesformen zählen der Typ-1- und Typ-2-Diabetes. 

 
 
Zahlen - Daten - Fakten
  • 7 Millionen Menschen mit Diabetes mellitus
  • Prävalenz: fast 10%
  • Anteil Diabetes Typ-II: 90-95% der betroffenen Menschen
  • Inzidenz / Neuerkrankungen: 500.000 Menschen pro Jahr
  • Diabetesbezogenen Kosten: 16,1 Milliarden Euro
 
 
Die Wahl und die korrekte Umsetzung einer gewählten Therapieform – Antidiabetika und/oder Insulin inklusive nicht-medikamentöser Maßnahmen – sind essenziell zur Vermeidung von Folgeerkrankungen. Auf Grund dessen setzen wir bei Thieme TeleCare verstärkt auf eine Lebensstilmodifikation, die auf den Bereich Bewegung und vor allem Ernährung abzielt. Dadurch wird bei der Betreuung auch der präventive Charakter miteinbezogen und hervorgehoben.

Ablauf und Ziele des Programms

Durch entsprechende Verhaltens- und Lebensstilmodifikationen im Programm „Diabetes“ kann das Risiko der Krankheitsverschlechterung und der Entstehung von Folgeerkrankungen entgegengewirkt werden. Der Vielfalt an Einflussfaktoren und Ansatzpunkte für Verhaltensmodifikationen wird durch die persönliche Komponente der telefonischen Betreuung Rechnung getragen und mit einer digitalen Lösung unterstützt. Hierbei werden die individuellen Präferenzen und Möglichkeiten der Betroffenen berücksichtigt. Wichtig für die Betreuung der Patienten ist immer die Berücksichtigung der persönlichen Volition. Diese gilt es in einem ersten Gespräch mit dem Patienten herauszufinden. Nur wenn der Gesundheitscoach Kenntnis darüber hat, wo der Patient steht und wo er Unterstützung benötigt, kann die Betreuung erfolgreich sein.

Die Inhalte der telefonischen Betreuung können dann sehr unterschiedlich sein. Es werden Themen wie Bewegung, Ernährung, Stress, übermäßiger Konsum von Genussmitteln, psychisches Wohlbefinden und Achtsamkeit adressiert. Die Ausprägung bestimmt der Betroffene selbst. Die anfängliche Aufklärung zu den jeweiligen Themen geht schließlich über in konkrete Anleitungen und Motivation zu Verhaltensänderungen bis hin zum Erlernen von Selbstmanagement-Kompetenzen.

Mit der Einbindung des Thieme Coachs ist es möglich, dass die Teilnehmer Ihre Erkrankung täglich selbst managen. Dafür stehen Ihnen multimediale Inhalte zur Verfügung, die modular aufgebaut und erweiterbar sind: 
 
 
Smarte Gesundheitsplattform
Thieme Coach bei Diabetes
 
 
  • Modul Wissen - Gesicherte und qualitätsgeprüfte Inhalte

  • Modul Ziele - Erstellung persönlicher Zielvereinbarungen

  • Modul Fragebögen - Risikotests und Tagebücher zur Einschätzung des eigenen Gesundheitsverhaltens

  • Modul Checklisten - Selbstüberprüfung von Lerninhalten

  • Modul Vitalwerte und Geräte - Erfassung von Vitalwerten mittels bluetooth-fähiger Geräte

  • Modul Medikation - Erstellung eines Medikationsplans inklusive Erinnerungsfunktion
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die Nutzung des Thieme Coachs und die erzielten Fortschritte kann der Gesundheitscoach über eine Plattform einsehen und gezielt bestimmte Aspekte in den Betreuungsgesprächen thematisieren.

Auch das gezielte Einspielen von zusätzlichen Inhalten signalisiert eine individuelle Vorgehensweise während des 12-monatigen Betreuungszeitraums und schafft eine Verbindung zwischen Coach und Teilnehmer innerhalb den einzelnen terminierten Gesprächen.

Die Nachhaltigkeit wird durch den Prozess des Coachingprogramms mit seiner persönlichen und digitalen Komponente verstetigt und es können unterschiedliche Ziele verzeichnet werden:
  • Stärkung des Selbstmanagements und Empowerments des Teilnehmers
  • Verbesserung der Therapieadhärenz und Motivation des Teilnehmers
  • Senkung von Kosten und (Re-)Hospitalisierungen des Teilnehmers

Eine eher unterschätzte aber sehr bedeutende Form des Diabetes ist der Prädiabetes. Im folgenden Experteninterview zeigt Herr Prof. Dr. Haak auf, wie wichtig hierbei insbesondere Lebensstilmodifikationen sind.
 
 
 
Expertenbericht

Prof. Dr. med. Thomas Jürgen Haak ist Chefarzt der Diabetes Klinik am Diabetes Zentrum Mergentheim. Im Interview verrät er uns, wie er das Thema „Prädiabetes“ in der Praxis angeht und wie eine optimale Versorgung zukünftig aussehen sollte.

Foto: Prof. Dr. med. Thomas Jürgen Haak

„Telemedizinische Betreuungsangebote und alles, was der Sache dient, sind förderungswürdig und sollte es in Zukunft mehr geben“, so Professor Haak.

Aus welchem Grund kommen Patienten mit Prädiabetes in Ihre Praxis?
Vielen Patienten ist gar nicht bewusst, dass sie bereits eine Disposition für Prädiabetes aufweisen. Daher müssen die Patienten zunächst einmal im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen beim Hausarzt auffallen. Der Hausarzt überweist die betroffenen Patienten dann in meine Praxis. Von alleine kommen die wenigstens Patienten zu mir, denn aus der persönlichen Komfortzone bewegen sich die allerwenigsten gerne heraus. Hier ist dann viel Überzeugungs- und Aufklärungsarbeit zu leisten. Vielen ist nicht bewusst, dass Prädiabetes bereits nachhaltig Schäden am Herz-Kreislauf-System anrichten. Bei fast jedem über 50-jährigem ist Bluthochdruck ein Thema, gefolgt von Fettstoffwechselstörungen wegen Übergewicht. Beides Themen, denen man mit einer Verhaltensanpassung gut begegnen kann.

Was empfehlen Sie Ihren Patienten, wie sie ihr Verhalten anpassen können?
Zunächst einmal muss ich meinen Patienten ein plausibles Erklärungsmodell liefern. Und dabei gehe ich sehr individuell vor. Bei dem einen Patienten muss ich intensive Aufklärungsarbeit leisten und andere haben sich vorab schon informiert. Gleichzeitig muss das Risikobewusstsein gestärkt werden, da fällt der Ton auch schon einmal sehr unterschiedlich aus. Dem einen muss ich auf intellektueller Ebene begegnen, dem anderen muss ich ins Gewissen reden. Da ist viel Fingerspitzengefühl gefordert.
Grundsätzlich braucht es dann aber ganz konkrete Handlungsanweisungen, die messbar sind. Es reicht also nicht, dem Patienten zu sagen „Du musst Dich mehr bewegen“, sondern es wird gemeinsam besprochen, welche Sportart für ihn passend wäre, welche ihm Spaß macht und wie er sie in seinen Alltag integrieren kann. Beim Thema Ernährung sieht es ähnlich aus. Hier ist es wichtig, ganz konkret zu sagen, z. B. wie viele Kalorien pro Woche eingespart werden müssen, um auf ein Kilo Fettreduktion in 14 Tagen zu kommen. Dies lässt sich dann am Bauchumfang gut messen und motiviert natürlich auch die Patienten, wenn der Erfolg sichtbar wird. Die Patienten kommen dann alle 14 Tage zu Kontrollterminen in meine Praxis. Wenn die Begleitung so engmaschig erfolgt, reichen in der Regel 6 Monate aus, bis der Patient seine Verhaltensänderung verinnerlicht hat.

Was unternehmen Sie, um für das Thema zu sensibilisieren?
Vor einiger Zeit haben wir ein Schulungsprogramm zu diesem Thema entwickelt: PRÄDIAS. Es ging ebenfalls darum, Patienten über die Themen Diabetes, deren Risikofaktoren und wie man einen Diabetes vorbeugen kann, aufzuklären. Dieses haben wir gemeinsam mit Krankenkassen evaluiert. Rückblickend mussten wir jedoch feststellen, dass das Thema Prävention kein primäres Ziel von gesetzlichen Krankenkassen ist. Gleichermaßen mussten wir die Erfahrung machen, dass unser Infostand, den wir im Rahmen von Aktionstage aufbauten, immer großflächig gemieden wurde. Prädiabetes ist halt nicht schmerzhaft und mit keinen direkten Einbußen verbunden, daher rücken Menschen auch ungerne von ihrer lieb gewonnenen Lebensart ab. Beides hatte zur Folge, dass das Schulungsprogramm nicht weiterverfolgt wurde.

Wie sollte Versorgung zukünftig funktionieren, damit die Risikofaktoren für Prädiabetes reduziert werden?
Gesunderhaltung sowie die Reduktion von Erkrankungen sind für mich eine gesellschaftspolitische Aufgabe. Diese sollte bereits im Kindergarten mit einer gesunden Ernährung beginnen. Gleichzeitig müssen die Kinder ob im Kindergarten oder in der Schule an einen gesunden und bewegungsreichen Lebensstil herangeführt werden. Aber nicht nur im Bildungswesen ist noch Handlungsbedarf. Auch die großen Supermarktketten müssen mit ins Boot geholt werden. Eine gesunde Ernährung muss wieder erlebbar sein. Sie muss im Vordergrund stehen, wenn ich einen Supermarkt betrete. Auch bei der Preisgestaltung gesunder Lebensmittel gäbe es noch Spielraum. Warum macht man z. B. gesunde Lebensmittel wie frisches Obst und Gemüse nicht steuerfrei? Denkt man an all‘ die technischen Möglichkeiten, die wir heute haben, dann sehe ich großes Potenzial auch in telemedizinischen Betreuungsangeboten. Es gibt so viele Ansätze, die der Sache dienlich sind und noch viel zu wenig gefördert werden.
 
 
 
 
Erfahrungsbericht einer Teilnehmerin
Diana J., seit 6 Monaten Teilnehmerin des Programms

Wie zufrieden sind Sie mit der Gestaltung des Diabetes-Programms?
Ich bin sehr zufrieden wie das Programm umgesetzt wird und fühle mich gut betreut. Mein Gesundheitscoach richtet sich bei den persönlichen Gesprächen stets nach meinen Wünschen und passt die Inhalte immer an meine momentanen Bedarfe an.

Außerdem finde ich die Kombination zwischen der persönlichen Betreuung und der digitalen Form, also der Thieme Coach App besonders gelungen. Dank der App muss mein Coach mir nicht alle Medien postalisch zukommen lassen und ich habe direkt Zugriff darauf, ohne lange warten zu müssen.

Welchen Vorteil haben Sie durch die Nutzung des Thieme Coachs?
Durch den Thieme Coach profitiere ich durch mehrere Aspekte. Zum einen muss ich nicht darauf warten bis ich die Medien postalisch erhalte, sondern kann sie direkt einsehen und zum anderen bietet die App mir eine Vielzahl an Funktionen. Ich kann z. B. jeden Tag meine Blutzuckerwerte oder auch weitere Vitalwerte eintragen, zudem kann ich mir einen Medikationsplan mit Erinnerungsfunktion zur Einnahme erstellen, ich habe die Möglichkeit mir Zielvereinbarungen zu setzen und noch vieles mehr. Ich habe dadurch immer die Möglichkeit mich vorab auf die Gespräche mit meinem Coach vorzubereiten und gemeinsam mit ihm gezielt bestimmte Punkte zu besprechen. Super ist auch, dass er mir zusätzlich Inhalte unabhängig von meinem Diabetes Themen einspielen kann. Das war besonders hilfreich als das Corona-Virus aufkam.

Wie muss man sich das Vorgehen konkret vorstellen?
Mein Coach kann mir jederzeit je nach persönlichem Bedarf unterschiedliche Inhalte zur Verfügung stellen. Zu Beginn der Corona-Pandemie habe ich mich auf Grund meiner Diabetes-Erkrankung sehr unsicher gefühlt. Täglich erhielt man in den Medien neue Information zu Risikogruppen, Verhaltensweisen und Verboten. Es machte mir manchmal Mühe die Flut an Neuigkeiten richtig einzuordnen und das was für mich relevant war herauszufiltern. Das habe ich meinem Coach bei unsere letzten Gespräch erzählt. Daraufhin hat er mich während unseren Telefongesprächen gut beraten und meine Ängste abgebaut. Zudem hat er mir ganz unkompliziert Inhalte rund um das Thema Corona in den Thieme Coach gestellt. Somit hatte ich alle wichtigen Informationen zum Nachlesen jeder Zeit verfügbar und wusste auch was für mich im Hinblick auf meine Erkrankung wichtig war. 

 
 
 
 
 
 
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Fax +49[0]711/54080-222

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