Stimme
des Westens

Liebe Frau Do,

was gilt denn nun eigentlich? Spätestens seitdem die Corona-Fallzahlen wieder stärker steigen und viele deutsche Städte als Risikogebiete gelten, ist das häufig unklar. Frank Ulrich Montgomery, der Präsident des Weltärztebundes, kritisiert die neuen Regeln der Länder als „viel zu kompliziert und uneinheitlich“. Für Wolfgang Schäuble liegt das in der Natur der Sache. „Man kann das Infektionsgeschehen nicht generell über einen Kamm scheren, dafür ist etwa die Lage in einem Dorf im Schwarzwald und Berlin-Mitte zu unterschiedlich“, sagt Schäuble in einem spannenden Interview, das Gregor Mayntz und Kerstin Münstermann geführt hat. Auch zur K-Frage äußert er sich sehr klar: „Für mich spricht alles dafür, dem Vorschlag des CSU-Vorsitzenden Markus Söder zu folgen. Wir sollten uns erst nach der Osterpause auf einen Unions-Kanzlerkandidaten verständigen.“

Damit schafft die CDU-Größe Schäuble besonders einem Mann Probleme. Denn Armin Laschet will Anfang Dezember zum CDU-Vorsitzenden gewählt und dann sehr bald zum Kanzlerkandidaten von CDU/CSU erkoren werden. Allerdings führt Söder in den Umfragen. Heute beraten die beiden Ministerpräsidenten von NRW und Bayern mit ihren Amtskollegen und der Bundeskanzlerin über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise. Mit Blick auf den Termin wirbt Laschet für mehr Einheitlichkeit: „Indem wir in den Hotspots einheitliche Kontaktbeschränkungen, die Beschränkung der Öffnungszeiten in der Gastronomie und bei Veranstaltungen umsetzen, können wir die Ausbreitung des Virus wirksam eindämmen“, sagte Laschet unserer Redaktion. Den Stand der Debatte finden Sie hier – vor allem das Beherbergungsverbot macht Ärger.

Von Einheitlichkeit sind wir indes auch in NRW weit entfernt. Welche Corona-Regeln aktuell gelten, haben Clemens Boisserée und Viktor Marinov zusammengetragen. Für Gregor Mayntz hat die Pandemie offengelegt, wie wenig der Staat im digitalen Zeitalter angekommen ist. Seine Analyse lesen Sie hier. Martin Kessler kann sich in seinem Leitartikel für die Vorschlag erwärmen, die Winterferien zu verlängern und dafür die Sommerferien zu verkürzen.

Aber jetzt wollen wir erstmal abwarten, was nachher in Berlin herauskommt, und uns anderen Themen widmen, zum Beispiel der wichtigsten Nebensache Fußball. Wie sich die deutsche Nationalmannschaft gestern Abend gegen die Schweiz geschlagen hat, lesen Sie hier. Es war ihr drittes Spiel binnen sieben Tagen, deswegen war der Druck groß.

Großer Druck herrscht auch auf dem Smartphone-Markt. Das iPhone kam zuletzt bei den verkauften Geräten auf einen Marktanteil von 13,5 Prozent weltweit, während Samsung mit 19,5 Prozent weiterhin vorne liegt. Aber Apple hat seit jeher eine treue Anhängerschaft, die sehnlichst auf die Vorstellung der neuesten Produkte warten. Vor wenigen Stunden war es wieder so weit – hier finden Sie eine Analyse der Neuheiten.

Noch ziemlich neu ist auch dieser Tag – kommen Sie gut rein und genießen Sie ihn. Bis morgen!

Herzlich

Moritz Döbler

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