Daniel Pipes

"Araber und Muslime werden Israel niemals als jüdischen Staat akzeptieren"

von Daniel Pipes
Israel HaYom
18. Februar 2018

http://de.danielpipes.org/blog/2018/02/araber-und-muslime-werden-israel-niemals-als

Übersetzung: H. Eiteneier

Mordechai Kedar, ein hervorragender Fachmann für den Nahen Osten, veröffentlichte vor kurzem einen Artikel, in dem er argumentierte, dass Israel die Akzeptanz seiner Nachbarn niemals gewinnen kann. Dieser Schluss widerspricht komplett dem von mir vorgeschlagenen Projekt "Israels Sieg", bei dem es darum geht genau diese Akzeptanz zu gewinnen. Daher fordert Kedars Analyse eine Antwort heraus.

Mordechai Kedar

Um seine Schlussfolgerungen zu untermauern führt er zwei Argumente an, ein religiöses und ein nationales. "Der religiöse Grund wurzelt in der Konzeption des Islam als Glaube, der den Auftrag hat sowohl das Judentum als auch das Christentum ihrem Ende zuzuführen und alles zu erben, was einst jüdisch oder christlich war: Land, Gebetsorte und Menschen. ... Dass Juden heute versuchen auf dem Tempelberg zu beten, legt nahe, dass das Judentum dazu zurückgekehrt ist eine aktive, lebendige und sogar dynamische Religion zu sein. Das stellt den ganzen raison d'être des Islam infrage. ... Ihrer Religion gegenüber loyale Muslime, die sich dieser Gefahr bewusst sind, können die Existenz eines jüdischen Staates keinesfalls akzeptieren, nicht einmal einen winzig kleinen an der Küste von Tel Aviv."

Beim nationalistischen Motiv geht es darum, dass die palästinensische Nationalbewegung "insgesamt auf der Negierung des Rechts des jüdischen Volks auf sein Land und seinen Staat". Daher strebt sie "einen arabischen Staat auf den Ruinen Israels an, nicht an seiner Seite".

In Kombination dieser beiden Motivationen kommt er zu dem Schluss: "Araber und Muslime sind nicht fähig Israel als jüdischen Staat zu akzeptieren."

In Antwort – und das ist der Schlüsselpunkt – sagt Kedar, Israel solle "ihnen mit klaren Worten sagen, dass Jerusalem den Juden gehört und sie werden lernen müssen damit zu leben". Daraus abgeleitet rät er, Israel solle sich zum jüdischen Staat für Araber und Muslime erklären.

Wirft man einen genaueren Blick auf Kedars Analyse und politischen Rat, so widersprechen diese sich: Wenn Araber und Muslime Israel niemals als jüdischen Staat anerkennen werden, warum ruft er Israel auf, diese Tatsache geltend zu machen und sie zu zwingen "zu lernen damit zu leben"? Wenn sie diese Realität anerkennen, wie können sie denn dann gegebenenfalls gezwungen werden "zu lernen damit zu leben"?

Mit anderen Worten: Kedar glaubt seine eigene negative Vorhersage nicht. Würde er es tun, würde er nicht der arabischen und muslimischen Verweigerung entgegentreten, sondern Wege finden sie zu umgehen. Zum Beispiel könnte jemand, der von der ewigen arabischen/muslimischen Gegnerschaft zum jüdischen Staat echt überzeugt ist, Jerusalem aufgeben, um den Rest des Landes zu retten. Oder er würde das gesamte zionistische Projekt aufgeben und die jüdischen Israelis drängen nach Scarsdale[i] zu ziehen.

Dass Kedar eine solche Schwarzseherei nicht übernimmt, impliziert, dass er tief im Inneren hofft die Feinde Israels zu überzeugen, dass der jüdischen Staat zu zäh, kompetent und stark ist, als dass sie ihn besiegen könnten, deshalb sollten sie ihre hoffnungslose Kampagne gegen ihn aufgeben. Seine wahre Botschaft ist nicht das defätistische "Araber und Muslime werden Israel nie als jüdischen Staat akzeptieren", sondern die optimistischere des "Israel wird niemals die arabische und muslimische Verweigerungshaltung akzeptieren." Ungeachtet seiner selbst glaubt Kedar an Israels Sieg.

Willkommen unseren Reihen, Mordechai.


[i] Eine Kleinstadt bei New York, hier verwendet im Sinn von "Pusemuckel" oder "Hintertupfingen"

Update vom 8. Februar 2018: Mordechei Kedar hat auf das Obige geantwortet:

Danke für Ihren Kommentar auf meinen Artikel.

Ich habe zu Israels Feinden sehr stark wie Sie. In der Tat, werden Sie sich erinnern, dass ich an der Feier in der Knesset im Juli 2017 teilnahm und sprach, als der Ausschnitt Israels Sieg gegründet wurde, also stimme ich mit diesem Ansatz überein.

Ich glaube aber auch, angesichts des Präzedenzfalls von Hudaybiya, dass Israel bei seinen muslimischen Feinden nur einen vorübergehenden Frieden erreichen kann, indem es zu mächtig ist als dass es von ihnen besiegt werden könnte. Daher wird Israel, wenn es für immer unbesiegbar ist, einen vorübergehenden Frieden für immer genießen wird. Ein Oxymoron? Im Nahen Osten nicht.

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