als ich Anfang diesen Jahres die neue ARD-Intendantin Patricia Schlesinger in Berlin besuchte, hatten wir ein wirklich gutes Gespräch. Selbst den heikelsten Fragen, etwa, ob die ARD ein Antisemitismus-Problem habe, nahm sie mir nicht übel, antwortete stattdessen selbstkritisch und ausführlich. Mein Eindruck hinterher: Beim wichtigsten Teil des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist jetzt eine Frau am Ruder, die die Probleme der Rundfunkanstalten wirklich anpacken will. Inklusive des fehlenden Meinungspluralismus innerhalb der ARD. Doch seitdem ist viel Wasser die Isar hinuntergeflossen. Heute steht Schlesinger im Zentrum einer Vertrauenskrise, die sich unter ihrer Regentschaft nicht etwa abgemildert, sondern nochmal deutlich zugespitzt hat. Warum, das können Sie unter anderem hier nochmal nachlesen. Aber kein Grund die Hoffnung zu verlieren. Denn es gibt sie auch bei der ARD, die kleinen Hoffnungsschimmer: Konservativ-liberal gesinnte Nachwuchsjournalisten haben in den ARD-Rundfunkanstalten zwar oftmals keinen leichten Stand. Die konservative BR-Volontärin Julia Ruhs ist allerdings ein gutes Indiz, dass Hopfen und Malz bei der ARD noch nicht endgültig verloren scheinen. Im Interview mit Clemens Traub spricht die erfrischende Exotin offen über politische Voreingenommenheit in den öffentlich-rechtlichen Anstalten, über ihre Kritik am Gendern und das gefährliche Erstarken aktivistischer Journalisten. Die Ursprünge des woken Zeitgeistes, der immer stärker auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk spukt, liegen aber freilich nicht in Berlin oder Mainz, sondern im angloamerikanischen Raum. Kein Wunder also, dass man etwa in den USA schon besonders weit ist bei dem Thema. Selbst Branchenriesen wie Amazon oder Disney können oder wollen sich dem Diktat der „Diversität“ nicht entziehen. Doch wie das eben so ist mit politischen Strömungen: Früher oder später regt sich Widerstand, vor allem, wenn der Betroffene nicht mehr am Leben ist, aber eine große Fangemeinde hinter sich weiß. Die Rede ist von Erfolgsautor J.R.R. Tolkien, dem Erfinder von „Herr der Ringe“. Derzeit läuft auf Amazon Prime eine Serien-Auskoppelung seiner Bücher, und die Wut mancher Fans ist groß. Eva C. Schweitzer über den steigenden Einfluss woker Filmemacher. Haben wir keine anderen Probleme, mag sich manch Beobachter denken. Doch, haben wir, lautet die Antwort. Zum Beispiel die Frage, ob Deutschland auch moderne Kampfpanzer an die Ukraine liefern soll. Bei Anne Will gingen die Meinungen dazu am gestrigen Sonntagabend diametral auseinander. Nicht nur die SPD sträubt sich vehement gegen solche Forderungen – auch Außenministerin Annalena Baerbock scheint mittlerweile auf Kanzlerlinie zu sein. Die Hintergründe sind unklar, ein paar dezente Hinweise gab es allerdings schon. Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier hat sich die Sendung angesehen. Apropos Ampelparteien und russischer Angriffskrieg auf die Ukraine: Der niedersächsische Ministerpräsident Stefan Weil (SPD) will Energieimporte aus Russland dauerhaft ausschließen. Was irgendwie konsequent klingt, könnte allerdings zu neuen, gefährlichen Abhängigkeiten führen. Nötig wäre vielmehr eine breite Diversifizierung zur Sicherung der Energiebasis, schreibt Mathias Brodkorb, selbst SPD-Mitglied, Cicero-Autor und ehemaliger Finanzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Abschließend noch ein Blick auf die Insel. Noch befindet sich Großbritannien angesichts des Todes der Queen in tiefer Trauer und einer Art Schockstarre. Doch nach den Begräbnisfeierlichen wird sich das Land schnell wieder mit aller Kraft seinen zahlreichen großen Problemen widmen müssen, schreibt London-Korrespondentin Tessa Szyszkowitz. Denn die Königin ist tot, die Monarchie aber noch lange nicht. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Ihr Ben Krischke, Redakteur |