Deutsche Fondsgesellschaften und Banken haben lange für ESG-konforme Investments getrommelt. ESG steht für Standards bei Umwelt (Environmental), Sozialem (Social) und guter Unternehmensführung (Governance). Zuletzt haben die großen Anbieter den ESG-Ball aber flach gehalten. Ist der Trend zur nachhaltigen Geldanlage also schon wieder vorbei? Nein, sagen Experten. „Wir sehen weltweit ein Wachstum bei Anlagen nach ESG-Kriterien. 3,4 Billionen Dollar steckten 2023 insgesamt in ESG-Papieren, 15 Prozent mehr als im Jahr davor“, sagt Ralph Hientzsch von der Beratungsfirma Consileon. Die Skepsis gegenüber ESG-Anlagen sei überzogen, bestätigt auch Finanzprofessor Christian Klein von der Uni Kassel. Denn es gibt drei Irrtümer: 1. Denkfehler: Amerika ändert den Kurs Ja, für Donald Trump ist Wachstum wichtiger als Klimaschutz. Trotzdem wuchsen in seiner ersten Amtszeit die Kapazitäten für erneuerbare Energien in den USA um mehr als 50 Prozent. Die Solarbranche schuf damals 315.000 neue Jobs, während die Kohleindustrie 50.000 Stellen abbaute. 2. Denkfehler: China blockiert die globale Klimapolitik Das Reich der Mitte verfeuert zwar noch Kohle. Doch laut Hientzsch und Klein ist China globaler Vorreiter bei erneuerbaren Energien und dominiert dabei den Weltmarkt. 3. Denkfehler: Öko lohnt sich nicht Doch, sagt Christian Klein: „Nachhaltige Fonds übertreffen regelmäßig ihre traditionellen Pendants. Die Rendite nachhaltiger Fonds lag 2023 im Median bei 12,6 Prozent, während es traditionelle Fonds auf 8,6 Prozent brachten.“ |