Donnerstag, 24. Oktober 2024 | |
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| | WELTWIRTSCHAFT | Alles Wichtige zu Globalisierung, Sicherheit und Ressourcen |
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In dieser Woche erklären wir, welche Länder von den Zollschranken der Amerikaner profitieren; warnen, dass sowohl Kamala Harris wie Donald Trump auf Schulden bauen. Vor allem aber bieten wir ein rundes Paket zur Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft in Delhi, wohin auch Kanzler Olaf Scholz heute reist. |
| Christian Kaeser, mächtiger Steuerchef des Industrieriesen Siemens, nahm den Mund voll: „Es gibt eigentlich nichts, was dafür spricht, in Deutschland zu investieren. Deswegen sind unsere letzten Investitionen auch zum großen Teil im Ausland erfolgt“, sagte er gerade vor dem Finanzausschuss des Bundestages. Weil das so ist, verbringt sein Chef, der Siemens-Vorstandsvorsitzende Roland Busch, sein Wochenende in Neu Delhi. Denn Busch ist auch Vorsitzender des Asien-Pazifik-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (APA), und in der indischen Hauptstadt tagt dessen Jahreskonferenz. Die F.A.Z. ist dort Medienpartner. Mit drei unserer Korrespondenten sind wir vor Ort. | Christoph Hein | Leiter F.A.Z. PRO Weltwirtschaft | |
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| Busch und in seinem Kielwasser Dutzende deutsche Unternehmer und Manager wollen ausloten, welche Chancen Indien bietet. Wir liefern das Rüstzeug: Wir konnten Shashi Tharoor, den indischen Intellektuellen, Ex-Minister und früheren Under-Secretary-General bei den Vereinten Nationen, gewinnen, uns die großen Linien zu erklären. Die beiden früheren Schweizer Botschafter Daniel Woker und Philippe Welti wagen dann den nüchternen Blick auf dieses so schwer verständliche Land.
Aber nicht nur die Wirtschaftselite trifft sich in Neu Delhi. Heute reist Bundeskanzler Olaf Scholz mit gleich mehreren Kabinettsmitgliedern für die 7. Deutsch-Indischen Regierungskonsultationen an. Modi wird ihn mit der üblichen Umarmung begrüßen. Genauso wie am Dienstag den Präsidenten Wladimir Putin im russischen Kasan zum Gipfel der russisch-chinesisch geführten Vereinigung der Schwellenländer (BRICS). Modi wird der Köder schmecken, den das Auswärtige Amt ausgeworfen hat: Sein Strategiepapier „Fokus auf Indien“ umschifft auf 27 dünnen Seiten alle Herausforderungen, die das bevölkerungsreichste Land der Erde bietet. Trotz seines Ansatzes der „strategischen Autonomie“ wird Indien als heranwachsendes Bollwerk gegen China hofiert. Auch dank seiner erhofften Rolle als Führungsmacht der Schwellenländer erscheint Modis Indien zu bedeutend, um dessen sensible Regierung zu provozieren. Man muss keine koloniale Attitüde des Besserwissers an den Tag legen. Ein selbstbewusstes Auftreten aber sieht anders aus.
Dabei ist es keine Frage, welche Bedeutung Asien hat. Keine Weltregion wächst in den nächsten Jahren schneller. Bis 2050 wird der asiatisch-pazifische Raum rund die Hälfte zur globalen Wirtschaftsleistung beitragen. Auch deshalb ist es wichtig, die 2013 auf Eis gelegten Verhandlungen über den Freihandel zwischen der EU und Indien wieder aufzunehmen. Gelingt es Modi, wenigstens einige seiner vollmundigen Ankündigungen Wirklichkeit werden zu lassen, übernimmt Indien hier eine Schlüsselrolle. Voraussetzung dafür ist sozialer Friede im Land.
Angesichts des Heeres der informell Beschäftigten beruht er zu weiten Teilen auf dem Schaffen von Arbeitsplätzen. Gita Gopinath, die – indischstämmige – Erste Stellvertretende Geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds, (IWF) schätzt, Indien müsse in den nächsten sechs Jahren bis zu 148 Millionen neue Stellen schaffen – im Extremfall sind das Monat für Monat zwei Millionen Arbeitsplätze. Auch dabei könnten deutsche Investoren helfen. Wir haben den Entwicklungsökonom Rolf J. Langhammer vom Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) gebeten, für uns zu prüfen, ob die Initiative „Make in India“ hält, was Ministerpräsident Narendra Modi vor zehn Jahren auf der Hannover Messe versprach. Das Auswärtige Amt spricht derweil davon, dass „der Zukunftsoptimismus ganz besonders der aufstrebenden Jugend“ Indiens „uns ein Vorbild“ sein könne.
Die Ratingagentur Standard & Poor’s schätzt, Indiens Konglomerate müssten im nächsten Jahrzehnt rund 800 Milliarden Dollar investieren, um ihre angekündigten Wachstumspläne umzusetzen. Hinzu kommen Hunderte Milliarden staatlicher Investitionen, nicht zuletzt im Rüstungssektor, in dem Deutschland gerne Unterseeboote liefern möchte. Anknüpfungspunkte gibt es in Delhi also genug.
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Parallel zum Bürgerkrieg in Syrien soll Israel mit einem Raketenangriff einen Hizbullah-Führer in Damaskus getötet haben. Weitere aktuelle Konflikte, Handelsliberalisierungen und -beschränkungen zeigt unsere interaktive Karte. |
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+++ Asien-Pazifik-Konferenz +++ | |
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Der indische Intellektuelle, Politiker und Schriftsteller Shashi Tharoor erklärt, welche Spuren der Kolonialherren den Subkontinent bis heute belasten. Und was das für die Welt bedeutet. |
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Der jüngste Besuch von Ministerpräsident Narendra Modi in der Ukraine, der unmittelbar auf seine umstrittene Umarmung von Wladimir Putin in Moskau folgte, erinnerte die Welt an Indiens merkwürdige Fähigkeit, mit beiden Seiten eines großen Konflikts zusammenzuarbeiten und mit beiden Seiten freundschaftliche Beziehungen zu pflegen. Dasselbe könnte man über Indien wohl auch sagen, wenn es um den Nahen Osten geht. Indien pflegt während des Gazakonflikts enge Beziehungen zu Israel und hält als eines der wenigen Länder ein Repräsentantenbüro in der palästinensischen Hauptstadt Ramallah offen. |
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| Indiens Nationalheld Mahatma Gandhi (rechts) mit dem ersten Ministerpräsidenten Jawaharlal Nehru. epd |
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„Make in India“ heißt das wichtigste Programm der indischen Regierung. Es zeigt Wirkung. Erreicht sind ihre Ziele aber noch lange nicht, auch weil sie mit Zöllen bremst, schreibt der Entwicklungsökonom. |
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Das ehrgeizige „Make in India“-Programm der Regierung feiert zehnjähriges Jubiläum. Seit 2014 strebt es nach nichts anderem, als eine globale Werkbank für 25 ausgewählte Industriegüterzweige und damit für den gesamten verarbeitenden Sektor zu werden. Es erinnert an Chinas „Made in China 2025“-Initiative für zehn große Industriezweige und muss sich deshalb dem Vergleich mit dem großen Nachbarn und seiner Werkbank stellen. |
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Ministerpräsident Narendra Modi probiert alles, um dem Land mehr Gewicht zu verleihen. Der Abstand zu China bleibt aber groß, schreiben zwei ehemalige Schweizer Botschafter. |
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Von Philippe Welti und Daniel Woker |
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Geht man von der Bevölkerungszahl von rund 1,4 Milliarden Menschen aus, ist Indien heute das „größte Land der Welt“. Es hat vor einiger Zeit China überholt. Das scheint der letzte fehlende Anreiz für Indiens ausdrückliche Ambition gewesen zu sein, zu den global dominanten Großmächten USA und China aufzuschließen. Bei den wesentlichen Voraussetzungen für eine solche Zielsetzung, einerseits dem notwendigen wirtschaftlichen Gewicht und andererseits den militärischen Fähigkeiten, verzeichnet Indien jedoch noch immer – und wohl noch lange – erhebliche Defizite. Es wird noch einige Zeit keine Supermacht sein, aber sein Regierungschef arbeitet seit zehn Jahren zielstrebig daran. |
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Deutsche Unternehmen wollen in Indien stärker investieren, um ihre Lieferketten zu diversifizieren. Dazu gibt es mehrere Förderprogramme, erklären der Europachef und die Indienchefin der Standard Chartered Bank. |
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Von Nicolo Salsano und Zarin Daruwala |
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Indiens Weg ist eine Geschichte von 60, 16 und sechs Jahren. 60 Jahre brauchte Indien nach der Unabhängigkeit, um 2007 ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von einer Billion Dollar zu erreichen; 16 Jahre, um dies auf mehr als 3,5 Billionen Dollar zu verdreifachen; und nun aller Voraussicht nach weitere sechs Jahre, um es nochmal fast zu verdoppeln: auf 6,4 Billionen Dollar. |
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Was sonst noch wichtig ist |
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- In der „Kazan-Declaration“ rufen der Staatenbund BRICS um China, Russland und Indien zu einem sofortigen Waffenstillstand in Gaza auf. Beide Seiten müssten ihre Geiseln freilassen, außerdem wurden Israels „mass killings“ von Zivilisten verurteilt. Zudem wenden sich die Länder in der Abschlusserklärung ihres Gipfels gegen „einseitige Sanktionen“, die gegen die Menschenrechte verstießen.
- Die Wirtschaftsaussichten für China haben sich weiter verschlechtert. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat für das Land die Wachstumsprognose von fünf auf 4,8 Prozent gesenkt – und damit unter das von der Regierung in Peking angestrebte Ziel von fünf Prozent.
- Bangladeschs International Crimes Tribunal hat einen Haftbefehl gegen die ehemalige Premierministerin Sheikh Hasina erlassen. Damit wäredie technische Grundlage geschaffen, mit der die Übergangsregierung ihre Auslieferung durch Indien fordern könnte, wo sie sich aufhalten soll. Sie wird wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt
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+++ Blickpunkt US-Wahlen +++ | |
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Seit den Strafzöllen gegen China verlegen viele Unternehmen ihre Fertigungen in Nachbarländer. Das hat auch Folgen für Deutschland, schreibt der KPMG-Bereichsvorstand International Business. |
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Die wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen den USA und China dominieren den Wahlkampf. Der Handelskonflikt zwischen den beiden Großmächten, der seit 2018 deutlich an Fahrt gewonnen hat, wird Folgen für die gesamte Welt haben. Insbesondere wird befürchtet, dass sich die mehrfach angedrohten Zölle negativ auswirken. Doch es könnten auch wirtschaftliche „Gewinnerstaaten“ aus dem Konflikt hervorgehen. |
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Die US-Präsidentschaftskandidaten müssen ihre teuren Wahlversprechen über neue Schulden finanzieren. Dabei überschreitet die Staatsverschuldung schon bald eine wichtige Grenze. |
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Der „Trump Trade“ ist zurück: Der Dollarkurs auf einem Zwei-Monats-Hoch, Bitcoin 13 Prozent im Plus, am Optionsmarkt setzen Händler auf fallende Eurokurse. Seit der republikanische Präsidentschaftsbewerber jüngst in den Umfragen auf Kamala Harris aufgeholt hat, scheint es Marktteilnehmern wieder wahrscheinlicher, dass Donald Trump die nächste Regierung führt – und dann die Staatsschulden, Inflation und damit auch die Leitzinsen steigen. Dabei unterscheidet sich Trump in seiner Finanzpolitik nicht fundamental von seiner Herausforderin. Auch unter ihr stiegen die Staatschulden auf Rekordhöhe. |
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Das Regime in Pjöngjang ist nicht länger nur Bittsteller in Teheran und Moskau, sondern wichtiger Partner. Das zeigen aktuelle Rüstungslieferungen. Europas Möglichkeiten, das zu unterbinden, sind begrenzt, schreibt die Sicherheitsforscherin. |
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Spätestens seitdem Russland nordkoreanische Artillerie und ballistische Raketen gegen die Ukraine eingesetzt hat, ist offensichtlich, dass Pjöngjang weit über Nordostasien hinaus Konflikte schürt. Die Qualität, mit der Nordkorea Europas Sicherheit und Stabilität mittelbar bedroht, ist dabei jedoch neu: Mit seinen Munitionslieferungen für Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten unterstützt Pjöngjang aktiv Russlands und Irans sicherheitspolitische Ziele. |
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| Partnerschaft mit Moska und Teheran: Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zu Besuch bei einer Artilleriestellung in Nordkorea. AP |
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Bangladesch, Venezuela, Belarus: Nicht nur Demokratien wackeln, auch autoritäre Herrscher sind unter Druck, beobachtet unser Kolumnist. |
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Am Ende geht es schnell. Die Wut und Wucht der Protestierenden fegen Bangladeschs Regierungschefin Sheikh Hasina im August aus dem Amt. Als Tausende Demonstranten ihre Residenz stürmen, setzt sich die Sechsundsiebzigjährige in letzter Minute mit einem Militärhubschrauber ab. Die Flucht markiert das Ende ihrer fast zwei Jahrzehnte dauernden Herrschaft über Bangladesch. Kein Einzelfall. |
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| Unser Kolumnist hat die Welt im Blick. Jasper Hill |
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Was sonst noch wichtig ist |
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- China und Indien haben einen jahrelangen Grenzstreit um die Hochgebirgsregionen Ladakh und Aksai Chin beigelegt, durch den allein in diesem Jahr 24 Soldaten starben. Details zur Einigung wurden nicht veröffentlicht. Der exakte Grenzverlauf zwischen den bevölkerungsstärksten Staaten der Welt ist seit 1962 umstritten.
- Deutschland und Großbritannien wollen in der Rüstung stärker miteinander kooperieren. Unter anderem sollen künftig deutsche Aufklärungsflugzeuge U-Boote im Nordatlantik aufspüren, und der Rüstungskonzern Rheinmetall will in Großbritannien ein Werk zur Herstellung von Artillerierohren errichten.
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Die EU will Chinas billige Elektroautos verteuern. Das aber könnte ihre Klimaschutzziele treffen, warnt der Internationale Währungsfonds. |
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Der Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds (IWF) hält das Drohen der Europäer mit Einfuhrzöllen auf chinesische Elektroautos zwar für ein „legitimes Anliegen“. Allerdings, so warnte Pierre-Olivier Gourinchas bei einer Konferenz des Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Berlin, hätten solche Zölle negative Folgen für ihre Urheber: die Europäer. Der IWF spielte zugleich Szenarien durch, bei denen seine Analysten die Folgen von Zöllen auf klimafreundliche Autos auch mit Blick auf die Umweltziele beurteilten. |
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| Deutsche Hersteller wollen ihre Autos weiter in China verkaufen: Volkswagen-Stand beim Mobile World Congress (MWC) in Shanghai 2018. Picture Alliance |
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Tokio will den finanzpolitischen Kurs der ultralockeren Geldpolitik überwinden. Doch der große Wandel ist bislang ausgeblieben und die Zinspolitik steht schon wieder infrage. |
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Das Superwahljahr geht in den Schlussspurt – und vor dem großen Finale in den USA wird schon an diesem Sonntag auch noch einmal in Japan gewählt. Es stehen Neuwahlen zum Shūgiin an, Japans Unterhaus als der mächtigeren der zwei parlamentarischen Kammern. Angeordnet hat die vorzeitige Neubesetzung, die turnusmäßig erst in einem Jahr fällig gewesen wäre, der frisch gewählte Premierminister Shigeru Ishiba. Er hatte sein Amt erst Anfang des Monats angetreten und hat am Dienstag vor einer Woche direkt mal das Abgeordnetenhaus aufgelöst. |
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| Anders als die Fed und die EZB hielt die japanische Notenbank ihre Zinssätze im September unverändert. dpa |
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Was sonst noch wichtig ist |
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- In einem Steuersystemranking des amerikanischen Thinktanks Tax Foundation liegt Deutschland bei Unternehmenssteuern auf Rang 31 von 38 Ländern, bei individuellen Steuern auf Platz 35. Unter dem Strich landet Deutschland auf Rang 16, direkt hinter Österreich und vor den Vereinigten Staaten.
- Die Hurrikane Helene und Milton könnten in den USA einen Schaden von rund 90 Milliarden US-Dollar an Häusern, Straßen und weiterer Infrastruktur angerichtet haben. Das Bruttoinlandsprodukt könnte infolge der Unwetter um 0,3 Prozentpunkte im vierten Quartal sinken – sich danach aber durch Wiederaufbau erholen.
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Vor 95 Jahren – globaler Börsencrash: In Deutschland wird vom „Schwarzen Freitag“ (25. Oktober 1929) gesprochen, in den USA mal vom „Black Thursday“ (24. Oktober), mal vom „Black Tuesday“ (29. Oktober). Wann nun genau die Weltwirtschaftskrise begann, darüber lässt sich ebenso heftig debattieren wie über die Ursachen. Führten die schuldenfinanzierten Aktienspekulationen in den USA, der Anfang der Rezession oder auch die Geldverknappung durch eine Leitzinserhöhung zu den wochenlangen Kursabstürzen? Womöglich war der Auslöser ja der Brite Clarence Hatry, dessen Finanzkonglomerat nach Betrug zusammenbrach, woraufhin Anleger Ende September 1929 ihr Geld von der Wall Street abzogen und damit erste Massenverkäufe auslösten. Oder es waren französische Bauern, die eine bessere Weizenernte meldeten. Damit platzte die Blase der Weizenpreise.
Auch die Folgen des Crashs blieben nicht auf Amerika beschränkt, schon bald riss die Große Depression ganz Europa in die Tiefe. Mehr als jede andere Krise zuvor demonstrierte der New Yorker Börsencrash von 1929, wie eng die Welt schon verflochten war. Weltwirtschaft, das wurde damals deutlich, ist kein Nullsummenspiel zwischen den Nationen – man gewinnt und man verliert gemeinsam. | Eine Menschenmenge steht am 24. Okt. 1929 an der Ecke Broad Street/Wall Street in New York vor der Börse (links) und auf den Stufen der Federal Hall (Mitte). AP |
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„Die Wahrheit schmerzt eben.“ Hendrik Kafsack, Korrespondent in Brüssel, kommentiert die deutliche Kritik des Rechnungshofes an der EU-Kommission, weil diese die Mittelvergabe aus dem Corona-Aufbaufonds kaum kontrolliere. Ägypten ist malariafrei: Die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation, WHO) hat Ägypten als malariafrei zertifiziert . „Die Krankheit, die einst Pharaonen plagte, ist nun Geschichte“, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die Infektionskrankheit wurde schon in jahrtausendealten Mumien nachgewiesen, darunter in der von Tutanchamun. Ägypten mit seinen 112 Millionen Einwohnern und jährlich zwölf Millionen Besuchern musste für die Zertifizierung nachweisen, dass drei Jahre in Folge keine Übertragung der Erreger durch Anopheles-Mücken stattgefunden hat. Die Zertifizierung Ägyptens als insgesamt 44. Land ist ein Indikator für den Fortschritt bei der Bekämpfung der Krankheit, gerade in Afrika. Laut WHO-Report hat sich die globale Malaria-Sterblichkeitsrate seit der Jahrtausendwende halbiert, auf 14 Todesfälle pro 100.000 Personen. | Tutanchamuns Totenmaske: Der junge Pharao starb im 14. Jahrhundert v. Chr. wohl an Malaria, haben DNA-Spuren ergeben. dpa |
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- Noch bis 26. Oktober: Jahrestreffen von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank in Washington und mit zahlreichen Liveübertragungen.
- Noch bis 25. Oktober: Washington, D.C. und online.Jahrestreffen des Weltfinanzverbandes Institute of International Finance (IIF). Die globale Finanzbranche beschäftigt sich mit den geoökonomischen Veränderungen.
- 24. bis 26. Oktober: Neu Delhi, Indien: Zur Asien-Pazifik-Konferenz der deutschen Wirtschaft werden unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck erwartet.
- 25./26. Oktober: Apia, Samoa. Die Staats- und Regierungschefs der Commonwealth-Länder (Commonwealth Heads of Government Meeting, CHOGM) wollen unter anderem über Klimaschutz insbesondere für Küstenstaaten sowie Künstliche Intelligenz sprechen.
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